IOTA-Foundation zum Key-Innovator ernannt
IOTA hat bekannt gegeben, dass die Foundation zum Schlüsselinnovator im EU-Projekt H2020 +CityxChange ernannt wurde.
Die IOTA Foundation soll im Rahmen dieses Projektes unter anderem dafür sorgen, dass die Distributed-Ledger-Technologie zu einer Innovation auf dem Energiehandelsmarkt wird.
Außerdem will man weitere technische Verwendungsmöglichkeiten von IOTA in dem Projekt entwickeln.
IOTA-Foundation Key-Innovator in EU Projekt
Im Rahmen des EU-Programms Horizon 2020 „Smart Cities and Communities“ wurde 2018 die +CityxChange-Idee als Leuchtturmprojekt ausgezeichnet.
Über einen Zeitraum von 5 Jahren sollen die Projektteilnehmer Technologien entwickeln, testen und fördern, mit denen die Schaffung, Entwicklung und der Handel von erneuerbaren Energien in einer Stadt möglich sind.
Die IOTA-Foundation ist eine der beteiligten Organisationen und wurde gerade zum Key-Innovator gekürt.
Das Ziel des Horizon 2020 Projektes ist die Schaffung von sogenannten Energiebezirken, also Bezirke innerhalb einer Stadt, die ihre gesamte Energie selbst erzeugen.
Dafür braucht es aber einen dezentralen Energiehandelsmarkt, in dem Verbraucher und Produzenten auf Basis eines P2P-Netzwerkes mit Energie handeln. Die idealen Rahmenbedingungen also für den Einsatz von IOTA und dem Tangle.
IOTA has been recognized as key innovator in the EU H2020 +CityxChange project to bring #DLT innovation in the energy trading marketplace. Stay tuned for more technical details on how #IOTA is being used in the project solutions. https://t.co/Uwiqn3g2G6@plusCities @EU_Commission
— IOTA (@iotatoken) August 5, 2020
Das Projekt ist unterteilt in mehrere Bereiche bzw. Projektgruppen und jedes davon besteht aus einer Vielzahl von Aufgaben. Die IOTA-Foundation ist insgesamt an 12 Aufgaben beteiligt.
Dabei geht es von den Standardaktivitäten des Projektmanagements bis hin zur Entwicklung und Planung der kommerziellen Nutzung neuer Technologien.
Null und Plus Energie Gebäude
Die Arbeit der IOTA-Foundation als Haupt-Innovator konzentriert sich dabei auf diese beiden Anwendungslösungen:
1) Entwicklung von Gemeinschaftsnetzen und einer Plattform für den lokalen Handel mit Energie und Flexibilität.
Die meisten Länder verfügen zwar über Energienetzsysteme, diese sind jedoch nicht für die heutige Energiebelastung und verteilte Energieressourcen ausgelegt.
Sie weisen daher gravierende Mängel wie Energieverlust, Netzkapazitätsgrenze und fehlende Verantwortlichkeiten für verteilte Systeme auf.
Die IOTA-Foundation möchte daher zusammen mit den Projektpartnern von Powel (Utility Analytics), Smartmpower (Smart Energy Grids) und vielen anderen an dieser Aufgabe beteiligten Organisationen untersuchen, wie sich lokale Energiemärkte einrichten und Probleme beim Systembetrieb lösen lassen.
Dafür sollen 100 sogenannten PEBs, Positiv Energy Blocks, innerhalb der EU und ihrer Nachbarstaaten errichtet werden. Es gilt 1 PEB pro Mitgliedsstaat als Mindestanforderung. 50 % der PEBs sollen dabei in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern entstehen.
Neben den PEBs sollen innerhalb der +CityxChange-Initiative auch Positiv Energy Districts PEDs realisiert werden. Die Idee ist dabei, neue Gebäude zu errichten und gleichzeitig die Energieerzeugungs- und Übertragungskapazität bestehender Gebäude zu verbessern.
Diese energiepositiven Gebäude können dann überschüssige Energie innerhalb ihres Blocks/Bezirks zu wettbewerbsfähigen Preisen direkt miteinander handeln.
Daten Marktplatz auf dem IOTA Tangle
Die IOTA-Technologie ermöglicht dabei den dedizierten Energiezählern die automatische Kommunikation und den Austausch, um Energie anzufordern und anzubieten.
Außerdem wird damit die Übertragung von Energie ermöglicht und Maschinen in die Lage versetzt, auf Basis von M2M-Ökosystemen über ein P2P-Netzwerk Zahlungen zu tätigen.
Dabei bietet der IOTA Industrie-Marktplatz ähnliche Rahmenbedingungen wie vergleichbare Marktplätze im Energiesektor, denn auch sie besitzen eigene Vorschriften, Standards und Regeln.
Die neue IOTA-Plattform wird hier für den Handel mit der in den Gemeinschaftsnetzen erzeugten und verbrauchten Energie eingesetzt.
In der schon existierenden Basisversion können Energieerzeuger ihre erzeugte Energie und den geforderten Preis über sogenannte Energie-Aggregatoren kommunizieren.
Dabei handelt es sich um eine Software, die als Mittelsmann zwischen Hersteller und Kunde bei Internetgeschäften agiert.
Diese Energie-Aggregatoren stellen die Kommunikation sicher, erhalten die Energieanfragen aus dem Netz und passen je nach Verfügbarkeit und Preis den Produzenten an.
Hersteller und Verbraucher verwenden anschließend für die Zahlungen die IOTA-Wallet mit eigener IOTA-Adresse, während die Transaktionsdaten mithilfe implementierter Knoten unveränderlich auf dem IOTA-Tangle gespeichert sind.
Nahtloses Reisen auch mit IOTA möglich?
2) Die zweite Lösung ist die Entwicklung einer Infrastruktur, mit der Benutzer multimodale Reisen mit mehreren Transportanbietern buchen und nahtlos bezahlen können.
Die mit FourC entwickelte Plattform ermöglicht es Benutzern, die bestmöglichen Transportoptionen basierend auf ihren Mobilitätsbedürfnissen zu identifizieren.
Einschließlich einer Kombination von Transportmodi und der Einbeziehung einer Reihe von Suchkriterien. Zu diesen Suchkriterien gehören wahrscheinlich Faktoren wie:
- Energieverbrauch
- Treibhausgasemissionen
- Luftqualität
- Überlastung
- Nähe der Ladestationen
- Zeitpunkt
- Kosten.
Eine nahtlose Buchung und ein ebenso nahtloses Zahlungserlebnis sind hier das Ziel. Das bedeutet, dass einzelne Zahlungen sicher und ohne zusätzliche Kosten gesammelt und ebenso sicher an verschiedene Transportanbieter verteilt werden können.
IOTA erstellt in diesem Zusammenhang einen sicheren und unveränderlichen Prüfpfad für die Daten der jeweiligen Start- und Endpunkte der Reise, der Transportmittel und der Kosten.
Benutzer können durch die Integration der Trinity Wallet mit IOTA (MIOTA) bezahlen und ihre Zahlungen auch dort verwalten.
Die Mikrotransaktionen gehen in Echtzeit an die Transportanbieter, was jede Zahlung zu einem echten Pay-by-Use-Prozess macht.
Zukünftige Versionen von Trinity sollen es Benutzern ermöglichen, eigene Reiseverläufe zu verwalten, wobei die vollständige Einhaltung der DSGVO gewährleistet ist.
Dieses Projekt ist allerdings noch nicht so weit fortgeschritten wie das des Energie-Marktplatzes.
Die IOTA-Foundation ist sehr engagiert in der Umsetzung dieses und weiterer Projekte, um die vielen Vorteile und Möglichkeiten aufzuzeigen, die der IOTA-Tangle in Smart Cities bieten kann.
Bei der IOTA-Foundation geht man davon aus, dass sobald in Testumgebungen zuverlässig gezeigt werden kann, dass die Verwendung der Technologien auch in der realen Welt umsetzbar ist, es zu Anpassungen der Regulierungen kommt und eine neue Ära der Smart Cities und ihrer Energieversorgung beginnt.
Um eine P2P-Interaktion ohne einen Drittvermittler zu ermöglichen, muss das Vertrauen zwischen Herstellern und Verbrauchern gewahrt bleiben und die Integrität aller Informationen sichergestellt sein.
Die beteiligten Akteure können dabei auf das IOTA-Protokoll zählen, denn es trägt dazu bei, das geplante System effizient auszugestalten.
IOTA-Foundation für Smart Cities
Produzenten und Verbraucher auf übergreifenden Energienetzen profitieren von der intelligenten Nutzung für den Handel mit erneuerbaren Energien in folgender Art und Weise:
- Reduzierung von Lebenszykluskosten
- Besseres Management von Umweltressourcen
- Erhöhung des Vermögenswertes
- Verbesserung der lokalen Luftqualität
- Beteiligung an mehr Wohlbefinden und Gesundheit der Bevölkerung
- Identifizierung der Nachbarn mit ihrer Region/Bezirk
Als Key-Innovator bringt die IOTA-Foundation ihr Know-how in das Projekt ein und setzt damit Innovationen in Gang.
Die Foundation gilt als Innovationstreiber und nimmt ab sofort die Rolle eines Schlüsselglieds in der Prozesskette der Anwendungsentwicklungen ein.
Als zentraler Produktinnovator hat die IOTA-Foundation damit eine führende Rolle im Projekt übernommen.
Der Energie-Marktplatz von IOTA ist auf der Webseite des Projektes bereits mit „business ready“ gekennzeichnet, was bedeutet, dass es schon konkrete Einsatzmöglichkeiten gibt und hier nur noch die technische Weiterentwicklung fehlt.
Bis 31.10.2023 ist nun Zeit, das Projekt zum Ziel zu führen. Als Haupt-Innovator stehen der IOTA-Foundation dabei die schwedischen Unternehmen Powel AS und ABB AS zur Seite. Das Projekt hat finanzielle Mittel von rund 24 Millionen Euro zur Verfügung.
Begriffserklärung
PEB: Ein Positive Energy Block ist eine Gruppe von mindestens drei miteinander verbundenen Nachbargebäuden, die jährlich mehr Primärenergie produzieren als sie verbrauchen.
Diese Gebäude müssen unterschiedlichen Zwecken dienen, etwa als Büro, Wohngebäude oder Gewerbefläche. Sie schaffen dort einen funktionalen Mix zur Stadterneuerung, aber optimieren gleichzeitig die lokale Erzeugung, den Verbrauch und die Speicherung von erneuerbaren Energien.
Die Initiative zur Schaffung von 100 PEBs steht in direktem Zusammenhang mit dem Ziel des strategischen Umsetzungsplans der EU, die Energieeffizienz von europäischen Gebäuden und Stadtteilen zu verbessern.
Zurzeit ist in Europa aber nur ein wegweisender Best-Practice-Anwendungsfall bekannt, und zwar das HIKARI in Lyon. Der Wohnkomplex des japanischen Architekten Kengo Kuma ist folglich der erste städtische Plusenergie-Wohnkomplex in Europa.
Das Gebäude verbraucht also weniger Energie als es erzeugt. Dafür sind erneuerbare Energien wie Solar, Geothermie und KWK in Betrieb und stellen Strom-, Heiz- und Kühllösungen bereit.
PED: Das sind die sogenannten Positiv Energy Districts. Mit der Leitung der temporären Arbeitsgruppe des Projektes ist das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie vertraut.
Das Ministerium hat dabei die Aufgabe, das Konzept und die Umsetzung der „Null und Positive-Energie-Areale“ zu steuern.
Die Integration muss dabei jedoch in generelle städtische Strategien passen und die Rolle von geographischen und klimatischen Voraussetzungen beachtet werden. Ein PED ist im Positionspapier folglich definiert als
ein Bezirk mit einem jährlichen Netto-Null-Energieimport und Netto-Null-CO2-Emissionen, der auf einen jährlichen lokalen Überschuss an erneuerbaren Energie hinarbeitet. Quelle: makingcity.eu
Die PEDs sollen in den folgenden Städten umgesetzt werden:
- Oulu in Finnland (1 PED) und Groningen in den Niederlanden (2 PEDs) als Leuchtturm-Städte und
- León (Spanien), Bassano del Grappa (Italien), Vidin (Bulgarien), Kadikoy (Stadtbezirk in Istanbul), Trenčín (Slowakei) und Lublin (Polen) als sogenannten Follower Cities.