Impactio – Die Plattform zur Finanzierung nachhaltiger Entwicklungen

ConsenSys, ein Start-up des Ethereum-Gründers Joseph Lubin, und der WWF haben die neue Blockchain-Plattform Impactio veröffentlicht.

Mithilfe der Ethereum-basierten Plattform sollen Projekte von Nichtregierungsorganisationen und privatwirtschaftlichen Unternehmen überwacht werden.

Dabei soll Impactio für mehr Transparenz bei der Mittelverwendung in Projekten mit einer sozialen Wirkung beitragen.

ConsenSys und WWF kooperieren bei Impactio

Eine Veröffentlichung vom 24. September 2019 verdeutlicht, dass das Blockchain-Startup ConsenSys und der WWF bei der Entwicklung von Impactio kooperieren.

Dabei ist Impactio eine Ethereum-basierte Blockchain zur Finanzierung und Überwachung von Projekten in Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen.

Einen besonderen Fokus legt die Plattform auf die Transparenz bei der Mittelverwendung. Dementsprechend bietet Impactio einen Einblick in die Mittelverwendung bei Projekte mit einem sozialen Fokus.

Impactio entspricht den veränderten Anforderungen

Verbraucher fordern von Unternehmen eine soziale Verantwortlichkeit. Allein im Jahr 2017 haben die Spenden für wohltätige Zwecke einen neuen Höchstwert in den USA, mit einem Gesamtvolumen von 410 Milliarden US-Dollar, erreicht.

Vergleichbare Entwicklungen sind auch in anderen Ländern zu beobachten – in Australien spendeten die 50 größten börsennotierten Unternehmen im Jahr 2017 mehr als 867 Millionen US-Dollar für wohltätige Zwecke.

Dabei tragen hauptsächlich die Millennials einen entscheidenden Anteil zu dieser Entwicklung bei. Zu den grundlegenden Anforderungen dieser Gruppe gehört auch ein höheres Maß an Transparenz und Nachvollziehbarkeit.

Dabei sorgen primär die Einflüsse der sozialen Medien für ein größeres Engagement. Außerdem erwarten die Millennials einen spür- und sichtbaren Wandel.

Diese Mentalität hat auch spürbaren Einfluss auf das Berufsleben sowie die Entscheidungen zahlreicher Unternehmen. Diese fokussieren Ausgaben zunehmend auf Projekte mit einem sozialen Nutzen und Mehrwert.

Dennoch stellt die Anforderung eine Herausforderung für Unternehmen und Individuen dar, die Projekte mit einem sozialen Einfluss finanzieren möchten.

Um diesem Wandel zu begegnen, haben der WWF und ConsenSys die neue Blockchain-Plattform Impactio entwickelt. Hierbei handelt es sich um eine Plattform zur Kuratierung und Finanzierung von Projekten.

Dabei greift die Blockchain auf die Technologie und Tokenisierung der Ethereum-Blockchain zurück, um eine optimierte Kooperation zwischen den Teilnehmern zu gewährleisten.

Optimierte Finanzierung von gemeinnützigen Projekten

Ein maßgeblicher Einflussfaktor für den Erfolg eines Projekts ist die Finanzierung. Da die meisten Unternehmen nur über beschränkte Ressourcen verfügen, können nur ausgewählte Projekte finanziert werden.

Aufgrund dieser Tatsache fallen Projekte mit einem sozialen Mehrwert regelmäßig aus dem Rahmen der finanziellen Möglichkeiten.

Dabei müssen sich gemeinnützige Organisationen kontinuierlich um entsprechende Finanzierungen bemühen und die eigenen Projekte bei Geldgebern bewerben. Einen grundlegenden Fokus legen die Organisationen zumeist auf die effektive Allokation der Finanzmittel.

„Zahlreiche soziale Projekte konkurrieren um Finanzierungen. Dementsprechend können sich die Organisationen nur auf wenige, aussichtsreiche Projekte fokussieren. Vor allem Organisationen, die nicht Teil eines Finanzierungsnetzwerks sind, müssen die Projekte bewerben und fokussieren.

Dabei liegt der Fokus zumeist nicht auf dem generierten Mehrwert, sondern auf dem effektiven Einsatz der verfügbaren Mittel“ Robby Greenfield, Mitgründer von ConsenSys Social Impact.

Bei Impactio können Organisationen und Individuen ihre Projekte unter Angabe klarer Ziele veröffentlichen. Diese Projektziele können einen Fokus auf Nachhaltigkeit, Ungleichheit, aufstrebende Gemeinden oder die Umwelt legen.

Dabei müssen die definierten Ziele in Einklang mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen stehen.

Impactio Token ermöglichen die Finanzierung neuer Projekte

Im Anschluss greift ein globales Netzwerk von Fachexperten – diese werden als Kuratoren bezeichnet – auf eine Liste aussichtsreicher Projekte zu.

Dabei geben die Kuratoren den Projektleitern ein Feedback zur Optimierung und Verfeinerung des Projekts. Diese Transparenz sowie das unmittelbare Feedback schaffen einen Mehrwert für alle Teilnehmer.

Im folgenden Schritt sollen die Kuratoren in den direkten Austausch treten und objektive Entscheidungen treffen. Jeder Kurator erhält eine zuvor definierten Anzahl an Token.

Diese werden in einem Token Curated Registry (TCR) hinterlegt. Sobald sich die Experten für ein Projekt entschieden haben, steht dieses den Geldgebern zur Finanzierung zur Verfügung.

Falls mehrere Kuratoren keine Einigung für ein Projekt treffen können, müssen die verbleibenden Experten das Potenzial des Vorhabens bewerten.

Eine Entscheidung ist dabei endgültig. Dementsprechend steht zum Ende des Prozesses die Genehmigung oder Ablehnung des jeweiligen Vorhabens fest.

Fachexperten profitieren von Belohnungen

Ein wichtiger Mechanismus von Impactio ist die Entlohnung der Fachexperten. Für die Genehmigung eines Projekts müssen diese einen Anteil ihrer zur Verfügung gestellten Token investieren.

Eine Genehmigung eines forcierten Vorhabens sorgt für eine Erstattung der investierten Token sowie die Ausschüttung einer Belohnung.

Dabei sollen die zusätzlichen Token das Engagement und den zeitlichen Aufwand entlohnen. Auch die anderen Experten, die eine positive Stimme hinterlegt haben, erhalten eine Belohnung.

Ein Kurator, der sich negativ zum jeweiligen Projekt positioniert hat, verliert dahingegen seine hinterlegten Token – diese werden als Belohnung an die anderen Fachexperten verteilt.

Bei der Ablehnung eines Projekts erhält der Herausforderer seine hinterlegten Token ebenfalls zurück. Dahingegen verliert der positiv eingestellte Fachexperte seinen Einsatz vollständig.

Durch diesen Ansatz müssen die Experten fundierte Entscheidungen treffen. Außerdem soll das Vertrauen der Investoren steigen, da vor der Finanzierung bereits eine Experteneinschätzung zum Vorhaben stattfand.

Impactio forciert Konsensentscheidungen für mehr Transparenz

Insgesamt soll dieser Kurationsprozess bis zur endgültigen Erstellung der Projektliste bis zu sechs Wochen dauern. Trotzdem profitieren alle Beteiligten vom Networking mit den anderen Experten – dieses ist für die finale Entscheidung maßgeblich.

Zudem verdeutlichen verschiedene Hinweise, dass Plattformen wie Impactio zwingend erforderlich sind, um nachhaltige Entwicklungen zu fördern. So zeigt der jüngste Nachhaltigkeitsbericht der ESCAP, dass die Asien-Pazifik-Region ihre Nachhaltigkeitsziele verfehlen könnte.

Als Grund lässt sich die geringe Anzahl transformativer Projekte anführen. Nur das Angebot aussichtsreicher Projekte kann diese Entwicklung stoppen und die Zielerfüllung beschleunigen.

Laut Julia Fetherston, Principal bei BCG, fehlt ein solider Mechanismus, der die Sichtbarkeit von SDG-Projekten fördert. Nur eine vorherige Auswahl ansprechender Projekte könne zu einer verbesserten Vermarktung beitragen.

Fazit: Impactio als Entscheidungsgrundlage für nachhaltige Investitionen

Immer mehr Menschen wollen in nachhaltige Projekte investieren. Dabei gibt es jedoch kaum eine Möglichkeit, um aussichtsreiche Projekte zu identifizieren. Mit Impactio haben ConsenSys und der WWF eine Alternative entwickelt.

Ein Kuratorenprozess fördert aussichtsreiche Projekte und stellt diese den Geldgebern zur Verfügung. Dabei profitieren die Investoren von einem transparenten Entscheidungsprozess, welcher das Wissen zahlreicher Experten einbezieht.

Aus meiner Sicht könnte Impactio den Investitionsstau im Bereich der nachhaltigen Projekte nachhaltig entgegenwirken. Insbesondere der Kuratorenprozess sorgt für transparente Entscheidungen.

Da die Fachexperten bei einer falschen Entscheidung ebenfalls Token verlieren, können die Investoren von einem Maximum an Authentizität profitieren.

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