FOMO’s Einfluss auf Finanzstress und Sicherheit
Die Welt der Finanzen ist in den letzten Jahren nicht nur komplexer, sondern auch leichter zugänglich geworden.
Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum haben weltweit Aufmerksamkeit erregt, während soziale Medien und Online-Plattformen eine Flut von Informationen und Ratschlägen zu finanziellen Entscheidungen bieten.
Vor diesem Hintergrund hat die Angst, Chancen zu verpassen, allgemein bekannt als FOMO (Fear of Missing Out), einen erheblichen Einfluss auf das Verhalten und die Entscheidungen vieler Menschen in Deutschland.
Eine von blockchainwelt.de durchgeführte Umfrage unter 1.000 deutschen Teilnehmern beleuchtet, inwiefern FOMO den finanziellen Stress und die finanzielle Sicherheit in der Bevölkerung beeinflusst.
FOMO, die Angst, eine Chance zu verpassen, ist längst nicht mehr auf den sozialen Bereich beschränkt. In einer Zeit, in der finanzielle Erfolge und Investitionsmöglichkeiten immer präsenter werden, ist es nur natürlich, dass diese Angst auch die Finanzwelt durchdringt.
Die Umfrage zeigt, dass es sich bei FOMO um ein weit verbreitetes Phänomen handelt, das sich auf verschiedene Aspekte des Finanzverhaltens und der finanziellen Sicherheit auswirkt.
FOMO: ein weit verbreitetes Phänomen
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass 65 % der Befragten FOMO verspüren, wenn sie vom finanziellen Erfolg anderer hören.
Interessanterweise sind 58 % dieser FOMO-Betroffenen Männer und nur 39 % Frauen. Dies weist auf geschlechtsspezifische Unterschiede in der Wahrnehmung von finanziellem Erfolg und Druck hin.
Altersgruppen und FOMO
Vor allem junge Erwachsene sind von FOMO betroffen. Jeder zweite Befragte zwischen 25 und 34 Jahren gibt an, von FOMO beeinflusst zu sein.
Dies wird möglicherweise durch den Druck, wichtige finanzielle Meilensteine zu erreichen, in dieser Altersgruppe erklärt.
FOMO und Finanzentscheidungen
Bemerkenswert ist, dass 48 % der Befragten schon einmal finanzielle Entscheidungen auf der Grundlage von FOMO getroffen haben.
Dabei zeigt sich eine geschlechtsspezifische Verteilung. 64 % der betroffenen Männer wurden von FOMO beeinflusst, bei den Frauen waren es 33 %.
Die Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen scheint besonders anfällig für impulsives Handeln aufgrund von FOMO zu sein, da 50 % dieser Altersgruppe nach eigenen Angaben finanzielle Entscheidungen aufgrund von FOMO getroffen haben.
Finanzielle Unsicherheit
Aus der Umfrage geht auch hervor, dass sich 50 % der 25- bis 34-Jährigen in Bezug auf ihre finanzielle Sicherheit nicht sicher fühlen.
Dies steht im Einklang mit der Tatsache, dass nur jeder Zweite in dieser Altersgruppe überhaupt über einen Notgroschen verfügt.
Es wird deutlich, dass viele junge Erwachsene bisher nicht mit dem Sparen für das Alter begonnen haben, was die langfristige finanzielle Sicherheit infrage stellt.
Finanzieller Stress und seine Folgen
In der Studie wurde ebenfalls festgestellt, dass der Stress, der durch den Umgang mit Geld verursacht wird, bei den Männern sehr hoch ist.
Jeder zweite Mann gab an, dass er bereits finanziellen Stress erlebt habe, der sich auf seine Gesundheit ausgewirkt habe.
Überdies fühlen sich 47 % der Befragten durch ihre aktuelle finanzielle Situation gestresst, während sich 53 % Sorgen machen, dass unerwartete Ausgaben auf sie zukommen könnten.
Kryptowährungen als Investment
Interessant ist die Tatsache, dass 22 % der Befragten sich selbst als aktive Krypto-Investoren bezeichnet haben, wobei die meisten von ihnen in der Altersgruppe zwischen 25 und 34 Jahren zu finden sind.
Beeindruckende 80 % dieser aktiven Nutzer von Kryptowährungen haben einen Teil ihrer Ersparnisse in Kryptowährungen investiert, was auf ein wachsendes Interesse an digitalen Vermögenswerten schließen lässt.
Bedarf an Finanzberatung
Was die Finanzberatung betrifft, so würden 51 % aktuell professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um zu erfahren, wie sie ihr Geld am besten anlegen können.
Dies zeigt, dass viele Menschen nach wie vor eine persönliche Beratung suchen, obwohl Finanzinformationen im Internet leicht zugänglich sind.
Dass die Nachfrage nach Finanzberatung trotz der leichten Zugänglichkeit von Informationen im Internet so hoch ist, hat verschiedene Gründe.
Zum einen fühlen sich die Menschen unsicher, weil sie nicht wissen, wem sie im Internet vertrauen können.
In einer Zeit des Informationsüberflusses fällt es vielen schwer, herauszufinden, welche Ratschläge und Informationen verlässlich sind.
Ein weiterer entscheidender Faktor ist das mangelnde Verständnis für Finanzthemen. Denn auch in der Schule wird wenig bis gar nichts darüber vermittelt.
Die Schulbildung vernachlässigt häufig die finanzielle Bildung, was zur Folge hat, dass viele Menschen nicht über die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen, um ihre finanziellen Angelegenheiten selbstständig zu regeln.
Angesichts dessen sind die meisten auf der Suche nach Experten, die ihnen beim Treffen der richtigen finanziellen Entscheidungen behilflich sind.
Geschlecht und Finanzwissen
Die Umfrage verdeutlicht auch geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Informationsbeschaffung im Finanzbereich.
Nur 17 % der Frauen gaben an, regelmäßig Finanznachrichten zu verfolgen. Dies deutet auf ein erhebliches Informationsdefizit hin.
Dagegen geben 31 % der Befragten an, dass sie in sozialen Medien viele Finanztipps finden. Diese Entwicklung spiegelt möglicherweise den Wandel der Informationslandschaft wider.
Traditionelle Nachrichtenquellen werden durch digitale Plattformen und soziale Netzwerke ergänzt oder sogar ersetzt.
Allerdings stellt sich die Frage, ob diese digitalen Informationsquellen dieselbe Qualität und Tiefe bieten wie etablierte Finanznachrichtenquellen und ob Frauen von mehr Finanzbildung in traditionellen Medien profitieren könnten.
Ausblick
Die Ergebnisse dieser Umfrage unterstreichen die Bedeutung von FOMO in der heutigen Finanzwelt.
Sie zeigen, dass viele Menschen – vorrangig junge Erwachsene – unter finanziellem Stress stehen und sich in Bezug auf ihre finanzielle Zukunft unsicher fühlen.
Gleichzeitig deutet die wachsende Zahl aktiver Krypto-Investoren darauf hin, dass digitale Vermögenswerte in den Portfolios der Anleger eine immer wichtigere Rolle spielen.
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sowohl der Finanzsektor als auch die Gesellschaft als Ganzes auf diese Herausforderungen reagieren.
Die Bereitstellung von Finanzbildung und -beratung, die für alle zugänglich sind, könnte bei der Minimierung der Auswirkungen von FOMO auf die finanzielle Sicherheit und den Stress hilfreich sein.
Wichtig ist auch die Anerkennung der geschlechtsspezifischen Unterschiede in Bezug auf das Finanzwissen und die Sicherstellung eines gleichberechtigten Zugangs von Frauen zu finanzieller Bildung und Information.
Insgesamt wird aus dieser Studie deutlich, wie tiefgreifend der Einfluss von FOMO auf die finanziellen Entscheidungen und die Sicherheit der Menschen ist.
Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Dynamik in einer sich ständig verändernden Finanzwelt weiterentwickeln wird und welche Maßnahmen zur Verbesserung der finanziellen Situation von Frauen und Männern ergriffen werden.
Methodik
Im Oktober 2023 haben wir 1.000 in Deutschland lebende Privatpersonen befragt, um herauszufinden, wie sie FOMO, finanziellen Stress und Sicherheit erleben und einschätzen.
Zum Zeitpunkt der Befragung waren 75 % der Befragten zwischen 18 und 34 Jahre alt. 60 % der Befragten waren männlich, 40 % weiblich.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Carolin Pellicano – [email protected]
Verwendung
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