Dürr AG: 750 Mio. € Konsortialkredit durch Blockchain-Technologie

Als Teil ihrer nachhaltigkeitsorientierten Refinanzierung hat sich die Dürr AG einen syndizierten Kredit über 750 Mio. € gesichert. Die Verzinsung des neuen Kredits hängt unter anderem vom Nachhaltigkeitsrating des Dürr-Konzerns ab.

Der Kredit vergrößert den finanziellen Spielraum

Der neue Kredit vergrößert den finanziellen Spielraum der Dürr AG. Er dient der allgemeinen Unternehmensfinanzierung (Barlinie) und der Absicherung üblicher Verpflichtungen aus dem Maschinen- und Anlagenbau gegenüber Dritten (Avallinie). Die Laufzeit ist bis 2024 vereinbart, kann aber mit Zustimmung der Banken zwei Mal um jeweils ein Jahr verlängert werden. Den 2014 arrangierten Vorgängerkredit (250 Mio. € Barlinie, 215 Mio. € Avallinie), der 2021 fällig wäre, wird die Dürr AG ohne Vorfälligkeitsgebühren schon 2019 zurückführen.

Der Zinssatz ist an das Nachhaltigkeitsrating der Agentur EcoVadis gekoppelt. Das bedeutet, dass der Zinssatz in Abhängigkeit von bestimmten Nachhaltigkeitskriterien wie CO2-Emissionen und Wasserverbrauch sowie fairen Arbeitsbeziehungen und Bedingungen bei Lieferanten steigen oder sinken wird.

Kreditkonsortium aus 13 Banken

Laut Pressemitteilung vom 08. August 2019 besteht das Kreditkonsortium aus 13 Banken. Diese kommen aus Europa, Asien und den USA. Explizit handelt es sich um die BNP Paribas, Commerzbank, Deutsche Bank, UniCredit, die Bank of China, DZ Bank, HSBC, ING, JPMorgan, KfW/IPEX, LBBW, Mizuho und Santander.

Das Bankenkonsortium wurde von der Anwaltskanzlei Hengeler Mueller beraten. Die Dürr AG erhielt rechtliche Unterstützung von der Anwaltskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer.

Laut Dürr dient der Abschluss des Kreditvertrages als Pilotprojekt zur Digitalisierung von Syndizierungsprozessen. Die im Projekt implementierte syndizierte Kreditplattform basierte auf der Blockchain-Technologie (Was ist Blockchain?). Sie wurde zusammen mit dem Identitätsdienst mySaveID des Softwareunternehmens Targens GmbH eingesetzt.

Durch mySaveID werden digitale Identitäten im Business-to-Business-Bereich auf sichere Weise erstellt und verwaltet. Diese digitalen IDs können dann für die Eingabe von unternehmensspezifischen und personenbezogenen Daten in Verträge, für die Kommunikation zwischen den Zeichnungsberechtigten und für qualifizierte elektronische Signaturen verwendet werden. Die Verifizierung der digitalen ID hilft, Zeit und Geld zu sparen und bietet mehr Sicherheit.

Die Digitalisierung ist ein zentraler Bestandteil unserer Strategie, nicht nur mit Blick auf unsere Produkte und Services, sondern auch in den internen und externen Geschäftsprozessen. Daher war es uns wichtig, im Konsortialprozess neue Digitaltechnologien einzusetzen und Erfahrungen zu sammeln. Damit haben wir einen weiteren Meilenstein bei der Digitalisierung unseres Finanzbereichs erreicht

Dürr-Finanzvorstand Carlo Crosetto