Dezentralisierte Kryptowährung laut Vitalik Buterin die Zukunft

Immer mehr Noten- und Zentralbanken sprechen sich für die Entwicklung einer eigenen Digitalwährung aus. Dabei zeigten sich die zentralisierten Notenbank vor allem zu Beginn skeptisch gegenüber den neuen Zahlungsmitteln. Seit der Ankündigung der Libra Coin durch Facebook hat sich diese Haltung jedoch verändert. Immerhin hat Facebook erstmalig die Idee vorgestellt, eine dezentrale Währung zu schaffen. Die Regulierung der Währung verdeutlicht nun auch, dass die potenziellen Auswirkungen aus Sicht der Banken und Regierungen nicht zu unterschätzen sind. Dementsprechend haben mehrere Banken die Entwicklung eigener Währungen angekündigt. Als direkte Reaktion auf die aktuellen Marktentwicklungen hat auch Vitalik Buterin, Gründer von Ethereum, Position zu den Vorsätzen bezogen.

Zentralbankwährungen langfristig nicht die perfekte Lösung

Am 4. März 2020 hat Vitalik Buterin in einem Podcast auf Block TV Stellung rund um das Thema „Währung der Zukunft“ bezogen. Dabei spiele aus Sicht des Gründers vor allem die Dezentralisierung eine tragende Rolle für den langfristigen Erfolg des Marktes.

Laut Buterin ist die Digitalisierung eine unvermeidbare Entwicklung. Zusätzlich sei eine dezentral organisierte Digitalwährung günstiger als eine staatlich kontrollierte Zentralwährung. Der Kostenvorteil sei vergleichsweise groß und besitze eine hohe Relevanz. Außerdem entstehe durch die Etablierung einer Digitalwährung auch ein großer Vorteil in Bezug auf den persönlichen Datenschutz.

Insgesamt sei auch ein Trend hin zu digitalen Bezahlmethoden erkennbar. Dementsprechend hänge es nicht maßgeblich vom Erfolg der Blockchain-Technologie ab, ob Digitalwährungen zum neuen Standard avancieren. Vielmehr sei diese eine langfristige Entwicklung, die in der Massenadaption mündet.

Dezentralisierte Kryptowährung – Privatsphäre als Wettbewerbsvorteil

Dabei hat Vitalik Buterin einen Vergleich zwischen den verschiedenen Arten der eigenständigen, kooperativen und dezentralisierten Arten von Kryptowährungen sowie den CBDCs gezogen.

Die größte Herausforderung bei Zentralbanken und den dazugehörigen Digitalwährungen sieht Buterin bei der weiterführenden Zentralisierung der Macht. So verbleibe die Macht weiterhin bei den zentralisierten Behörden – dies entspricht nicht dem Grundsatz der Blockcahin-Technologie. Dementsprechend sei es auch zu erwarten, dass die Zentralbanken auch die Rolle der Intermediäre übernehmen und somit das Abhängigkeitsverhältnis steigern. Somit könnten in Zukunft auch Notenbanken bestimmen, ob ein Nutzer aktiv im Netzwerk mitwirkt oder eben keine Berechtigung erhält.

Folglich erwartet der Ethereum-Gründer auch, dass die Währung der Zukunft dezentralisiert und privat ist. Eine solche Währung wäre einfach resistenter gegen die Nachteile zentral organisierter Konstrukte.

„Wir haben bereits mehrfach Situationen gesehen bei denen Dinge, die komplett legal waren einfach von den Machthabenden zentralen Organisationen reguliert wurden. Dabei ging es stets um den Ausschluss einzelner Nutzergruppen. Aus diesem Grund erwarte ich, dass Menschen auch in Zukunft ein großes Interesse an einer komplett dezentralisierten Währung haben.“ – Vitalik Buterin

Wie eine dezentralisierte Kryptowährung überzeugt

Erst mit der Vorstellung von Libra geriet das Thema der dezentralen Zahlungsmittel in den Fokus der Aufsichtsbehörden. Dabei sorgen schnelle Gesetzesänderungen für eine vergleichsweise schnelle Regulierung der neuen Digitalwährung. Nichtdestotrotz verfolgen auch Nationen wie China die Entwicklung und Veröffentlichung entsprechender digitaler Zentralbankwährungen – im Englischen als Central Bank Decentralized Currency (CBDC) bezeichnet.

Auch das Digital Dollar Projekt befasst sich mit dem Thema der CBDCs und arbeitet aktiv an der Entwicklung eines Frameworks für eine dollarbasierte CBDC in den Vereinigten Staaten. In China gibt es zudem bereits seit 2015 Bemühungen zur Entwicklung von Digitial Currency Electronic Payment (DCEP). Mithilfe dieses neuartigen Frameworks will die chinesischen Zentralbank die erste markttaugliche Digitalwährung publizieren.

Fazit: Dezentralisierte Kryptowährung als Zukunft des Zahlungsverkehrs

Vitalik Buterin, der Kopf hinter Ethereum, ist wohl einer der wichtigsten Menschen im Blockchain-Sektor. Dementsprechend vertrauen zahlreiche Experten auf die Meinung und Expertise des Entwicklers und Gründers.

Mit seinen jüngsten Analysen verdeutlicht Buterin, dass auch er eine Dezentralisierung des internationalen Zahlungsverkehrs erwarte. Dabei geht der Entwickler dediziert auf die Nachteile von Zentralbankwährungen ein. Mithilfe dieser besonderen Form der digitalen Zahlungsmittel könne die starke Abhängigkeit vom bestehenden Finanzsystem nicht überwunden werden. Durch die Zentralisierung können diese Behörden zudem aktiv bestimmen, welche Nutzer eine Rolle im Netzwerk spielen dürfen.

Meiner Meinung nach weisen dezentrale Währungen einen klaren Vorteil auf. So entsteht ein Konsens ohne das Zutun von Intermediären. Allerdings verstehe ich auch die kritische Haltung der Institutionen. Insbesondere die wichtige Steuerungsfunktion der Notenbanken bei der Geldpolitik ist aus meiner Sicht kritisch zu hinterfragen. Mit dem Auftreten der ersten CBDC sollten wir allerdings mehr Klarheit über sämtiche Auswirkungen bekommen.

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