Milliardenhilfe für deutsche Start-ups: Blockchain und DLT im Fokus
Start-ups in Deutschland leiden ebenfalls unter der weltweiten Pandemie. Vor Covid-19 und der aus dem Coronavirus resultierenden Wirtschaftskrise waren Jungunternehmen in unserem Land ganz vorne mit dabei, wenn es um die Gestaltung unserer digitalen Zukunft ging.
Damit das auch nach dem Ende der Wirtschaftskrise so bleibt, heißt es für deutsche Start-ups gut informiert zu sein und dann schnell und besonnen zu handeln.
Staatliche Hilfen für deutsche Start-ups
So kommen Unternehmer jetzt an die rund 2 Milliarden Euro, die der Bund den deutschen Start-ups über Hilfen der staatlichen Förderbank KfW zur Verfügung stellt.
Das Geld war bereits eingeplant für die Förderung von deutschen Start-ups, doch bisher waren es vorwiegend größere Unternehmen, die Hilfen aus dem Wirtschaftsstabilitätsfonds erhielten.
Mit der neuen Situation wurde auch die Lage der kleinen Start-ups, auch im Bereich von Kryptowährungen und Blockchain-Entwicklungen, neu bewertetet.
Schließlich werden auch sie nach der schwierigen Phase dringend gebraucht, um die Wirtschaft wieder neu zu beflügeln.
Wir begrüßen es sehr, dass der Bund nun auch für die breite Masse der Startups ausreichende Hilfsmittel zur Verfügung stellt, so Alex von Frankenberg, Geschäftsführer des High-Tech-Gründerfonds.
Die jetzt vorgezogenen Hilfen in Höhe von 2 Milliarden sind vorrangig für junge Technologieunternehmen und Mini-Start-ups in Deutschland sowie kleine Mittelständler gedacht.
Das Maßnahmenpaket sieht dabei eine Beteiligung mit Eigenkapital sowie mit eigenkapitalähnlichen Elementen vor. Zu diesen zählen unter anderem Mitspracherechte, Fremdkapitalelemente und gewinnabhängige Vergütungen.
Auch Krypto-Start-ups erhalten Finanzspritze
Diese Finanzierungsarten werden in der Finanzbranche auch als Mezzanine bezeichnet. Mezzanine Finanzierungen ermöglichen, die Fremdfinanzierung zu erhöhen, was wiederum zu einer günstigeren Mischfinanzierung führen kann.
Angewendet werden können diese Regelungen im Rahmen von Finanzierungen für deutsche Start-ups, wenn diese bei der Antragstellung die Eigenkapitalquote unterschreiten. Dazu gehören auch deutsche Krypto-Start-ups und Blockchain-Entwickler.
Experten sind sich sicher, dass die Start-up-Finanzierungen durch Mezzanine-Kapital dazu beitragen, dass Investoren auch nach Corona verstärkt in den wirtschaftlichen Nachwuchs investieren.
Vor allem für Start-ups, die erst jüngst ihre Tätigkeiten aufgenommen haben, kann die jetzt vorgezogenen Hilfe aus Berlin die Basis fürs weitere Überleben sichern.
Es geht aber wohl vor allem darum, zu verhindern, dass in der Coronakrise der KMU-Nachwuchs wegbricht. Denn in den letzten Jahren konnten wir uns zu einer führenden Start-up-Nation entwickeln und die Zukunft sah überaus rosig aus.
Die nächsten Zehn-Milliarden-Dollar-Companies kommen aus Europa, so Naren Shaam CEO des Berliner Start-ups GoEuro, Quelle
2 Mrd. € Matching-Kapital für deutsche Start-ups
Kleine und mittlere Start-ups sind besonders von der Krise betroffen, da sie oft noch kein Geld verdienen und natürlich sehr schnell durch den Stillstand in die roten Zahlen rutschen, so ein Zitat von Ulrike Hinrichs, Chefin des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften.
Im Rahmen des 2-Mrd. Matching-Fonds können private Investitionen von Wagniskapitalgebern nach einem 70:30 Schlüssel mit öffentlichen Mitteln vermittelt werden.
Mit diesem sogenannten Matching-Kapital soll das „Austrocknen“ der erfolgreichen Start-up-Szene Deutschlands verhindert werden.
Die Bundesregierung hat schnell reagiert und bereits am 26.03.2020 einen Entwurf für ein Gesetz zur Errichtung eines Wirtschaftsstabilisierungsfonds verabschiedet.
Darin enthalten ein Maßnahmenpaket mit großvolumigen Stützungsmaßnahmen zur Überwindung von Liquiditätsengpässen und Stärkung der Eigenkapitalbasis von Unternehmen, die infolge der Covid-19-Pandemie in Schieflage geraten sind.
Größere deutsche Start-ups mit einer Bewertung von 50 Millionen Euro können sich unter den Corona-Schutzschirm retten.
Dieser 600 Milliarden Euro schwere Wirtschaftsstabilitätsfonds WSF ist Teil eines 4-stufigen ganzheitlichen Schutzschirmes für Start-ups. Operativ gesteuert wird dieser Fond von der KfW-Bank.
Zahlreiche Hilfen auch für Krypto-Branche
Doch mit den beiden jetzt zusätzlich freigegebenen Milliarden will Scholz vor allem die Wünsche der deutschen Frühphasen-Investoren erfüllen.
Diese hatten befürchtet, dass fest eingeplante Anschluss-Investitionsrunden wegen der Krise ausbleiben könnten, da sich aktuell keine Geldgeber finden ließen.
Gemeint sind hier natürlich auch Start-ups der deutschen Krypto-Branche und Soloselbständige, die als Blockchain-Entwickler tätig sind.
Im Start-up Corona Handbuch des Bundesverbandes Deutscher Startups e. V. gibt es weitere Infos und zahlreiche Ansprechpartner sowie Initiativen, die den betroffenen Start-ups behilflich sind.
Im Rahmen des 2 Milliarden Euro Hilfspakete gibt es am 07.04.2020 einen Town Hall Call vom Bundesverband Deutsche Startups.
Start-ups können Kurzarbeitergeld beantragen
Wer Hilfe zum Thema Kurzarbeit für Start-ups benötigt, bekommt hier mehr Infos. Darunter auch ein toller Service vom Start-up Libu für die automatisierte Erstellung der Abrechnungsliste 108, mit der sich das Kurzarbeitergeld für Start-ups beantragen lässt.
Die Hilfen des Wirtschaftsministeriums, die jetzt für die Start-ups kommen, sind dringend notwendig. Denn bisherige Programme funktionierten nicht für die neuen Stars am zukünftigen KMU-Himmel. Start-ups bekommen in der Regel überhaupt keine Kredite und haben oftmals nicht mal eine Hausbank.
Ihr Geschäftsmodell ist den meisten Banken schlichtweg zu riskant. Viele Betriebe stellen zunächst Mitarbeiter ein und wachsen überaus schnell, doch bis der erste Euro verdient ist, kann eine ganze Weile vergehen.
Die Tech-Branche, zu denen auch die meisten Krypto-Unternehmen gehören, finanzierte sich bisher vor allem aus Risikokapital, doch der Fundraising-Zyklus ist mit dem Coronavirus nahezu zum Erliegen gekommen.
Das sogenannte VC-Geschäft ist international ausgerichtet und durch den Reisestopp konzentrieren sich die Investoren derzeit lieber auf ihr Bestandsgeschäft.
Auch bei Start-ups, die derzeit noch über Nachfrage berichten, könnte bald das Ende drohen. Denn anstehende Finanzierungsrunden sind in ihrer Durchführung mehr als fraglich und niemand weiß, wie lange uns die Krise in Atem halten wird.
Die Hilfen, die jetzt für die Start-ups kommen, sind dringend notwendig. Denn bisherige Programme funktionierten nicht für die neuen Stars am zukünftigen KMU-Himmel.
Start-ups bekommen in der Regel überhaupt keine Kredite und haben oftmals nicht mal eine Hausbank. Ihr Geschäftsmodell ist den meisten Banken schlichtweg zu riskant.
Investoren für deutsche Start-ups trotz Krise
Viele Betriebe stellen zunächst Mitarbeiter ein und wachsen überaus schnell, doch bis der erste Euro verdient ist, kann eine ganze Weile vergehen.
Die Tech-Branche finanzierte sich bisher vor allem aus Risikokapital, doch der Fundraising-Zyklus ist mit dem Coronavirus nahezu zum Erliegen gekommen.
Das sogenannte VC-Geschäft ist international und durch den Reisestopp konzentrieren sich die Investoren derzeit lieber auf ihr Bestandsgeschäft.
Auch bei Start-ups, die derzeit noch über Nachfrage berichten, könnte bald das Ende drohen. Denn anstehende Finanzierungsrunden sind in ihrer Durchführung mehr als fraglich und niemand weiß, wie lange uns die Krise in Atem halten wird.
Großartige Gründer zeigen sich in Krisenzeiten. Sie haben nun die Chance sich hervor zu tun und es werden als Reaktion auch neue Unternehmen entstehen, so Investor Shmuel Chafets, General Partner bei Target Global in Berlin. Einer der größten Wagniskapitalgeber mit 700 Millionen Euro für Start-ups aus Europa. Quelle
Wie wirksam sich die Maßnahmen erweisen werden, weiß zum jetzigen Zeitpunkt niemand. Bewusst hat die Bundesregierung keine direkten Hilfen angeboten, sondern folgt mit ihrem 2 Milliarden Schutzschirm den Empfehlungen der Branchenvertreter.
Es werden somit nur solche Start-ups davon profitieren, denen private Investoren auch unabhängig von der Coronakrise eine Eigenkapital-Finanzierung eingeräumt hätten.
Co-Investment der Bundesregierung geplant
Die beschlossenen Maßnahmen des Wirtschaftsministeriums beziehen sich in diesem Fall auf das Co-Investment öffentlicher Wagniskapitalfonds. Außerdem auf die Unterstützung von Fonds-Investoren sowie die Flexibilisierung von Beteiligungsinstrumenten. Selbstverständlich sind auch hier Blockchain-Unternehmen eingeschlossen.
Durch die Erweiterung der betreffenden Paragraphen können jetzt auch solche Start-ups Hilfe erhalten, die in sogenannten kritischen Infrastrukturen oder der Erbringung von Cloud-Computing-Diensten tätig sind.
Dazu zählen auch Blockchain-Entwickler, Unternehmen für disruptive Technologien, Anbieter für Krypto-Assets und DLT-Unternehmen. Jetzt können aber auch herkömmliche Bankdarlehen als Teil des KfW Sonderprogramms 2020 für noch junge Start-ups infrage kommen.
Damit ist es möglich, bei Banken und Sparkassen zu einem maximalen Zinssatz von 1,46 % p. a. einen Kredit aufzunehmen. Darin enthalten ist eine Haftungsfreistellung gegenüber der kreditgebenden Bank von bis zu 90 %. Weitere Informationen zum ERP-Gründerkredit, der auch für Blockchain-Start-ups gilt, gibt es hier.
Altmaier ebnet Weg für kleinere Start-ups
In der Pressemitteilung des Bundesministeriums der Finanzen auf BMWi.de sagt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier:
Wir schaffen einen Start-up-Booster als Corona-Unterstützung für Start-ups, junge Technologieunternehmen und kleine Mittelständler im Umfang von 2 Milliarden Euro. Für diese jungen innovativen Unternehmen passen klassische Kreditinstrumente häufig nicht. Daher bieten wir ein maßgeschneidertes Unterstützungspaket an. Wir nehmen dafür rund 2 Milliarden Euro in die Hand und erweitern die Wagniskapitalfinanzierung, damit auch weiterhin Finanzierungsrunden für zukunftsträchtige innovative Start-ups aus Deutschland stattfinden können. Damit sichern wir Arbeitsplätze und Innovationen in Deutschland.
Auf Landesebene und im Rahmen der Coronakrise kann darüber hinaus jedes Start-up Soforthilfen als Zuschüsse beantragen. Unabhängig davon, wie lange sich das Unternehmen bereits am Markt befindet.
Allerdings muss versichert werden, dass erst die Coronapandemie die wirtschaftlichen Schwierigkeiten ausgelöst hat. Außerdem erklärt der Antragsteller, sich nicht bereits vor dem 31.12.2019 in Zahlungsschwierigkeiten befunden zu haben. Die Landeshilfen gelten im Übrigen auch für Blockchain-Start-ups.
Eine tolle interaktive Karte mit der Übersicht der Förderstellen auf Landesebene bietet der Digitalverband Deutschlands Bitkom e. V. auf seiner Homepage an.
Das können Krypto-Start-ups jetzt erhalten
- Öffentliche Wagniskapitalinvestoren auf Dachfonds- und Fondsebene (zum Beispiel KfW Capital, Europäischer Investitionsfonds, Hightech Gründerfonds, coparion) sollen kurzfristig zusätzliche öffentliche Mittel zur Verfügung stellen. Diese werden im Rahmen der Co-Investition zusammen mit privaten Investoren für Finanzierungsrunden von Start-ups eingesetzt.
- Die Dachfondsinvestoren KfW Capital und Europäischer Investitionsfonds (EIF) sollen Anteile von ausfallenden Fonds-Investoren übernehmen. Die Investitionen der Risikokapitalgeber in Start-ups wird erleichtert, indem 80 % der jeweiligen Finanzierungssumme in Form von Wandeldarlehen von der KfW-Tochter KfW Capital oder dem Hightech-Gründerfonds EIF übernommen wird. Weitere Informationen zur Innovationsförderung über den EIF gibt es hier.
- Für junge Start-ups ohne Wagniskapitalgeber sowie kleine Mittelständler erfolgt die Finanzierung mit Wagniskapital und Eigenkapital-ersetzenden Finanzierungsformen. Die Vergabe soll unkompliziert erfolgen und die Antragsprüfung hierzu auf eine sofort verfügbare Bonitätsinformation beschränkt sein. Die persönliche Haftung der Gründer soll dem Entwurf zufolge weitestgehend ausgeschlossen werden. Man rechnet mit einer Auszahlung rund 2 Wochen nach der Bewilligung, so heißt es in dem Entwurf.
- Dreistellige Millionenbeträge erhalten große Unternehmen mit mehreren Hundert Mitarbeitern. Sie können die direkten staatlichen Hilfen in Form von Venture Dept erhalten, es handelt sich dabei um eine Mischform aus Fremd- und Eigenkapital.
Start-up Szene auch gegen Corona aktiv
Die Start-up-Szene engagiert sich mitten in der Krise für schnelle und effektive Lösungen und Anwendungen rund um das Coronavirus. Im Rahmen eines Hackathon hatte jüngst die Bundesregierung Blockchain-Entwickler und andere Start-ups dazu aufgerufen, sich an der Entwicklung im Kampf gegen die Pandemie zu beteiligen.
Dem Aufruf „Wir vs. Virus“ waren dann auch mehrere Tausend Teilnehmer gefolgt. Die Anmeldefrist ist hier bis 03.04.2020 und es ist äußerst spannend mitzuverfolgen, wie sich in diesen schweren Zeiten neue Start-ups gründen.
Außerdem sind solche Projekte ein weiterer Beleg für die guten Aussichten von industriellen Anwendungen für Blockchain-Lösungen und DLT. Es macht also auf jeden Fall auch in der Krise Sinn, Kryptowährungen zu kaufen.