Chinesische Versicherungen regulieren Corona-Fälle per Blockchain

China steht seit dem Auftreten des Coronavirus vor Herausforderungen. Die Zahl der Infizierten steigt weiterhin auch die Zahl der Toten verzeichnet einen kontinuierlichen Anstieg. Insbesondere für die Versicherer gibt es Probleme bei der Regulierung der eintretenden Schadensfälle. Dementsprechend haben Startups die ersten Maßnahmen ergriffen, um eine automatisierte Bearbeitung der Versicherungsfälle einzuleiten.

Xiang Hu Bao automatisiert Schadensregulierung für Corona-Fälle

Wie das chinesische Medium South China Morning Post am 9. Februar 2020 mitteilte, hat der Plattformbetreiber Xiang Hu Bao eine Erweiterung für die Plattform veröffentlicht. Mithilfe des Updates lassen sich Zahlungen für Versicherungsfälle mit einem Bezug zum Coronavirus bis zu einer Schadenshöhe von 14.300 US-Dollar automatisiert ausführen.

Dabei ist Xiang Hu Bao kein Versicherungsunternehmen, sondern ein Startup. Das Geschäftsmodell fokussiert den Betrieb einer Blockchain-basierten Plattform für die gemeinsame Inanspruchnahme von Versicherungsfällen. Bereits heute zählt die Plattform mehr als 104 Millionen Nutzer. Wie der Bericht verdeutlicht dient die Blockchain-Technologie zur Vermeidung von Betrugsfällen und soll eine schnelle Bearbeitung der Versicherungszahlungen ermöglichen.

Ant Financial nimmt Kampf gegen Coronavirus auf

Außerdem gehört das Startup in das Portfolio des chinesischen Finanzkonzerns Ant Financial, der vor allem für den Zahlungsdienst AliPay bekannt ist. Mithilfe von AliPay finanziert das Unternehmen die Auszahlungen an die Opfer des Coronavirus.

„Dank der dezentralen, vertrauensfreien Blockchain-Technologie konnte Xiang Hu Bao Reklamationen schneller bearbeiten und Auszahlungen an die Teilnehmer vornehmen. […] Antragsteller können ihre Belege als Beweismittel einreichen, während die Ermittlungsunternehmen über die Blockchain sofort zugreifen können. Alle Beteiligten können den gesamten Prozess einsehen.“ – Aussage eines Unternehmenssprechers von Ant Financial

Das Coronavirus sorgt für mehr Automatisierungen bei Versicherern

Die Bemühungen zur Automatisierung von Versicherungsschäden stehen nicht nur im Fokus von Ant Financial. Auch die Blue Cross Insurance, die zur Bank of East Asia gehört, arbeitet an der automatischen Abwicklung von Versicherungsansprüchen. Dabei steht eine entsprechende Schadens-App im Fokus des Unternehmens. Durch diesen Ansatz möchte die Versicherungen die Auswirkungen der Pandemie möglichst gering halten. Wie Patrick Wan, der Geschäftsführer der Blue Cross Insurance, verdeutlicht, spielt die Blockchain bei diesem Ziel eine tragende Rolle.

„Während des Ausbruchs des Coronavirus hat unser Blockchain-gestützter Forderungsservice eine Schlüsselrolle gespielt, da der Papierprozess und die Notwendigkeit der Hin- und Rücklieferung von Dokumenten an Kliniken vollständig beseitigt wurden. Dies trägt dazu bei, das Infektionsrisiko durch direkten Kontakt zu mindern.“

Des Weiteren gibt Blue Cross Insurance an, dass die entwickelte Plattform mehr als 1.000 Transaktionen pro Sekunde abwickeln kann. Hierbei bedarf es keinerlei menschlichem Zutun. Außerdem hat die App seit deren Einführung im April 2019 eine außerordentlich positive Entwicklung verzeichnet. So lag das monatliche Wachstum für medizinische Zwecke stets im zweistelligen Bereich. Durch die Nutzung der App erhalten die Kunden die Möglichkeit, ihre Ansprüche bereits einen Tag nach dem Krankenhausaufenthalt einzufordern.

Der Einfluss des Coronavirus auf die Blockchain-Technologie

In den vergangenen Tagen sind die Zahlen der bestätigten Infektionen in die Höhe geschnellt und das Coronavirus hat bereits mehr als 800 Menschen das Leben gekostet. Nutznießer der aktuellen Pandemie ist die Blockchain-Technologie, die dazu beiträgt, die vor allem zur Krisenbewältigung beiträgt.

So hat Acoer, ein Blockchain-Anwendungsentwickler, ein Datenvisualisierungstool namens Hashlog entwickelt. Dieses ermöglicht die Nachverfolgung des Coronavirus mithilfe des verteilten Protokolls Hedera Hashgraph. So hat auch Syren Johnstone, Executive Director des Master-in-Law-Programms an der Universität von Hongkong, vorgeschlagen Blockchain- und AI-Strategien zu implementieren, um den Reaktionen auf die Pandemie besser zu begegnen. Auch Hyperchain, ein weiteres Blocckhain Startup, hat zu Beginn des Februars eine Plattform angekündigt, die bei der Bekämpfung der aktuellen Krise beitragen soll.

Allerdings gibt es auch weniger positive Meldungen aus der Branche. Einige Blockchain-Events in Asien wurden aufgrund der aktuellen Geschehnisse verschoben. So kündigte das Blockchain Startup Bitspark seine Schließung an und führte den Virus als einen der zahlreichen Gründe auf.

Fazit: Blockchain als Mittel zur Krisenbewältigung

Die aktuelle Pandemie findet ihren Ursprung in China. Das Land ist bereits jetzt stark betroffen und das Virus hat Auswirkungen auf die Wirtschaftsleistung des Landes. Nichtsdestotrotz steht das Land nicht still, denn insbesondere die Blockchain-Technologie etabliert sich als Instrument zur Krisenbewältigung.

Insbesondere die Versicherungsbranche profitiert vom Einsatz der Technologie und etabliert automatisierte Abrechnungsmöglichkeiten für Patienten. Auch andere Unternehmen entwickeln Blockchain-gestützte Services, die dem angeschlagenen Land helfen.

 

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