Cardano Foundation soll Unabhängigkeit aufrechterhalten
Die Cardano Foundation ist ein fixer Bestandteil des Cardano Ökosystems. Doch neben der Foundation spielen auch EMURGO und IOHK eine tragende Rolle in diesem System.
Aufgrund der drei kontrollierenden Entitäten haben einige Nutzer bereits Vergleiche zum demokratischen System der USA gezogen.
Da bereits mehrfach die Befürchtung aufkam, dass die Cardano Foundation immer mehr die Kontrolle verliert, hat sich nun der neue CEO zur aktuellen Situation geäußert.
Cardano – komplexes Ökosystem, eine Herausforderung
Im Cardano-Ökosystem gibt es ein komplexes Verwaltungssystem. Im Grunde lässt sich dieses sogar mit der Funktionsweise der US-Demokratie sowie dessen Kontrollmechanismen vergleichen.
Die drei Akteure bei Cardano lauten allerdings auf die Namen EMURGO, IOHK und Cardano Foundation.
Geht es nach Frederik Gregaard, dann ist damit zu rechnen, dass die Verwaltung des kompletten Netzwerks bei einer steigenden Anzahl an weiteren Organisationen noch komplexer und komplizierter wird.
Außerdem machte Gregaard deutlich, dass ihm die Unabhängigkeit der Cardano Foundation wichtig sei. Insbesondere gegenüber der Stiftung von Charles Hoskinson, Gründer der Cardano Stiftung und aktueller CEO von IOHK, müsse die Unabhängigkeit gewahrt werden.
„Das Stiftungsgesetz in der Schweiz besagt, dass wir unabhängig sein müssen. Das ist genau der Grund, warum es interessant ist und warum Charles es so eingerichtet hat, weil er wirklich, wirklich der Meinung ist, dass Leute, die das Cardano-Protokoll für die kommenden Generationen schützen werden, unabhängig sein müssen.“ – Frederik Gregaard, CEO der Cardano Foundation
Dementsprechend gibt es mehrere Gründe, welche für eine anhaltende Unabhängigkeit der Foundation sprechen. Einerseits muss diese gemäß schweizerischer Rechtsprechung unabhängig sein, um ihren Status als Stiftung zu wahren.
Auf der anderen Seite, wollte Hoskinson mit der aktuellen Struktur dazu beitragen, dass das eigentliche Protokoll über mehrere Generationen geschützt ist. Dieser Schutz lasse sich nur mit einer strikten Trennung erzielen.
Entwicklervertrag mit IOHK steht vor dem Aus
Der eigentliche Auftrag der Stiftung besteht in der Förderung des Cardano Protokolls. Dementsprechend darf die Foundation auch eine Entwicklungsfirma engagieren, welche sich um die Umsetzung der definierten Änderungen und Erweiterungen kümmert.
Zum aktuellen Zeitpunkt liegt das Entwicklungsmandat bei IOHK und somit in den Händen von Hoskinson. Allerdings läuft der Vertrag zwischen der Cardano Foundation und der IOHK noch in diesem Jahr ab.
Mit dem Start der Voltaire Ära, welcher in den kommenden Monaten bevorsteht, muss die Community abstimmen, ob der Vertrag mit der IOHK verlängert wird.
Sollte sich die Gemeinschaft gegen eine Verlängerung der Kooperation entscheiden, dann müsste der Entwicklungsauftrag an eine andere Organisation vergeben werden.
Allerdings ist es aus aktueller Sicht sehr unwahrscheinlich, dass sich die Community gegen eine Verlängerung des IOHK-Vertrags entscheidet.
Dennoch zeigt ein Blick in die jüngere Vergangenheit, dass die Zusammenarbeit zwischen IOHK und der Foundation nicht immer so gut verlief.
Außerdem ist IOHK ein komplett eigenständiges Unternehmen, welches zwar einen Fokus auf Cardano legt, jedoch auch bei anderen Projekten mitwirkt.
So schlug IOHK erst vor kurzem einige Lösungen für den Angriff auf Ethereum Classic vor. EMURGO ist dahingegen mit einem komplett anderen Fokus gegründet worden.
Eigentlich sollte es sich hierbei um einen Venture-Arm für das Cardano Netzwerk handeln. Allerdings ist auch dieser Zweig inzwischen zu einem kompletten Technologieunternehmen transformiert.
Machtkämpfe bei Cardano können Realität werden
Allerdings macht Gregaard auch deutlich, dass Hoskinson nicht nur der CEO der Softwareentwicklungsgesellschaft ist. Dementsprechend kann es Zeiten geben, in denen der Gründer das Netzwerk beeinflussen will.
Eben zu diesen Zeiten muss das Management der Stiftung standhaft sein und sich bei der weiteren Entwicklung der Blockchain aktiv involvieren.
„Charles hat das Projekt zusammen mit einem seiner Kollegen initiiert. Es gibt als keinen Zweifel daran, wie brillant und visionär er ist. Aber er leitet eine Produktfirma, die Produkte liefern muss. Ich bin sicher, dass es einige Konflikte bezüglich der Prioritäten sowie einiger Stellen geben wird, an denen wir, vielleicht zusammen mit der Gemeinschaft, glauben, dass wir etwas mehr nach rechts gehen sollte, und Charles möchte eher etwas weiter nach links gehen. Darüber müssen wir uns gemeinsam einigen.“ – Frederik Gregaard, CEO der Cardano Foundation
Allerdings muss man auch dazu sagen, dass Gregaard und Hoskinson bereits seit mehr als einem halben Jahr zusammenarbeiten. Dementsprechend hat Gregaard auch ein gutes Gefühl bei dieser Zusammenarbeit.
Gleichwohl merkt der Manager auch an, dass diese Beziehung nicht sonderlich leicht sein wird. Allerdings eint beide ein gleiches Mindset, denn beide glauben an die dezentralisierte Organisation der Foundation.
Insbesondere im Vergleich zur normalen Welt, in der Facebook, Alphabet und Co. die Nutzer manipulieren, sei eine dezentrale Organisation von Vorteil.
Fazit: CEO der Cardano Foundation verspricht Unabhängigkeit von Hoskinson
Obwohl Hoskinson der Gründer von Cardano ist und die Cardano Foundation als Kontrolleinheit ins Leben gerufen hat, soll letztere unabhängig von dessen Entscheidungen bleiben.
Speziell der neue CEO macht deutlich, dass die Unabhängigkeit der Stiftung von IOHK wichtig wäre, um die Intention der aktuellen Struktur aufrechtzuerhalten.
Des Weiteren sieht auch das schweizerische Gesetz eine klare Unabhängigkeit bei Stiftungen vor. Dementsprechend rechnet Gregaard bereits mit Reibereien zwischen ihm als CEO der Foundation und Hoskinson als Gründer des Netzwerks.
Sollte die Unabhängigkeit der einzelnen Organisationen im Cardano Netzwerk beibehalten werden, dürfte das komplette Netzwerk weiterhin eines der spannendsten Projekte in der Blockchain-Szene sein.