BlocRice | Oxfam Blockchain-Projekt für kambodschanische Reisbauern

Die internationale Hilfsorganisation Oxfam hat die Entwicklung einer Blockchain-basierten Plattform – BlocRice. Durch den Einsatz dieser Blockchain-Plattform soll die Transparenz und Nachverfolgbarkeit von Reislieferungen über die Supply Chain in Kambodscha optimiert werden.

BlocRice-Plattform soll Rahmenbedingen für Reisbauern verbessern

Oxfam, eine internationale Hilfsorganisation, hat eine neue Blockchain-Plattform für Steigerung der Transparenz und Nachverfolgbarkeit der Reislieferkette in Kambodscha entwickelt.

Die DApp, welche unter dem Namen Distributed Ledger Technologien. Hierdurch haben die Entwickler die Möglichkeit, Smart Contracts zu implementieren, sodass relevante Informationen wie der aktuelle Marktpreis für Reis, das Handelsvolumen und die gewählte Transportmethode nachvollziehbar gespeichert werden.

Zu Beginn wird das Projekt 50 Reisbauern aus der kambodschanischen Preah Vihear Region zur Verfügung gestellt.

Es wird erwartet, dass diese durch den Einsatz der neuen Plattform von einer höheren Verhandlungsmacht profitieren können, sodass sich dies in höheren Preisen niederschlagen würde.

Für die kambodschanischen Reisbauern würde diese Änderung mit faireren Arbeitsbedingungen einhergehen, denn bisher wurde der Reis zu geringen Preisen aufgekauft.

Solinn Lim, der Oxfam-Vertreter Kambodschas, sieht in der Blockchain-Technologie einen Mehrwert für die Reisbauern, denn die höhere Verhandlungsmacht und die höheren Preise beim Verkauf tragen dazu bei, dass die Arbeit dieses Primärgewerbes fair honoriert werden kann.

Des Weiteren soll sich BlocRice mit zahlreichen Marktteilnehmern aus der Supply Chain verbinden und somit eine bessere Planbarkeit im Reisgeschäft gewährleisten.

So merkt Solinn an, dass sämtliche Marktteilnehmer und auch das niederländische Unternehmen SanoRice wird auf einen digitalen Vertrag zurückgreifen können.

Die neue BlocRice-Plattform wird dabei Informationen aller Prozesse beinhalten. Das bedeutet, dass der Reis vom Zeitpunkt der Anpflanzung bis zur Verarbeitung auf der Blockchain (Was ist Blockchain?) nachverfolgt werden kann.

Implementierung bargeldloser Zahlungsmethoden

Noch im Zuge des Pilottests wird Oxfam auch Zahlungsmethoden für bargeldloses Bezahlen implementieren. Diese werden im ersten Schritt für die Bauern ausgerollt und sollen mithilfe der größten kambodschanischen Bank abgewickelt werden.

Die Acleda Bank gilt als die größte Privatkundenbank Kamodschas und unterstützt die Bauern bei der Einrichtung von Konten sowie beim Banking.

Zum aktuellen Zeitpunkt sollen rund 60 Prozent der kambodschanischen Arbeitskräfte im Agrarsektor aktiv sein.

Durch die Steigerung der Transparenz im Reisgeschäft sowie durch eine Steigerung der erzielbaren Durchschnittspreise würde eine Verbesserung der Lebensbedingungen erzielt werden.

Somit könnte insbesondere die breite Masse der Arbeitskräfte unterstützt und die Lebensqualität im Land verbessert werden.

Während des aktuellen Tests ist die Blockchain-Plattform für den Handel von organischen Reis freigegeben. In der Zukunft könnte die Blockchain um weitere Produkte wie Cashewnüsse, Pfeffer oder Maniok ausgeweitet werden.

Laut Farmers soll die Zahl der registrierten Bauern im Jahr 2020 bereits bei 1.000 liegen. Für 2022 erwarten die Experten rund 5.000 aktive Bauern auf der Plattform.

Vor allem Südostasien gilt als Reisanbauregion, sodass Kambodscha nicht das einzige Land ist, welches von der Blockchain-Technologie im Agrarbereich profitiert.

So gab auch das thailändische Handels- und Strategieamt (TPSO) bekannt, dass die Blockchain für die Verbesserung der Effizienz im Reisgeschäft genutzt werden könnte.

Vor allem die verringerte Prozesszeit sowie eine verkürzte Verarbeitungszeit würde zu einer gesteigerten Transparenz und mehr Vertrauen im Markt beitragen.

Insbesondere die Reisbauern Thailands könnten laut Pimchanok Vonkorpon, dem Leiter der TPSO, von dieser Entwicklung profitieren.