Reale Blockchain Businessmodelle erst 2030?
Blockchain Businessmodelle verändern unsere Zukunft! Die Blockchain ist kein Hexenwerk, sondern sauberer Code und hochmoderne Technologie. Sie bietet vor allem Unternehmen großen Mehrwert und so entwickeln sich immer mehr Blockchain Businessmodelle.
Blockchain Businessmodelle in der Zukunft
Bis 2025 könnten die erfolgreiche Umsetzung von Digitalisierungsstrategien sowie die Implementierung von Blockchain Businessmodellen einen Zuwachs von 1,25 Billionen Euro an industrieller Bruttowertschöpfung erzielen. In der Literatur finden sich derzeit 7 Anwendungsklassen für Blockchain Businessmodelle und fünf Typen von Geschäftsmodellen. Diese wollen wir kurz vorstellen:
- Cloudbasierte Nutzung von Blockchains durch Infrastrukturanbieter wie BigChainDB
- Plattformen wie das IBM Engagement bei Hyperledger, auf der Entwickler eigene Blockchain-Applikationen umsetzen können und Governance sowie Konsens-Verfahren als Plug-in Lösung existieren.
- Anbieter für Applikationen, die jeweils einen speziellen Anwendungsfall im Unternehmen unterstützen.
- Dienstleister erstellen maßgeschneiderte Blockchain Businessmodelle, die sich dann auf Basis der verfügbaren Infrastrukturen in die Unternehmen implementieren lassen.
- Anbieter sogenannter komplementärer Dienste wie Schulungen, Trainings, Weiterbildungen und Qualifikationen für Blockchain-Entwickler.
Blockchain – die fünf wesentlichen Stärken
Es sind vor allem diese fünf Stärken, auf die Blockchain Businessmodelle setzen können:
- Unveränderbarkeit von Transaktionen: Prozesse, bei denen es auch rückwirkend zu keiner Änderung an den Transaktionen kommt und für deren Durchführung die exakte Einhaltung von Rahmenbedingungen notwendig sind.
- Übermittlung von Werten: Prozesse, bei denen Originaldokumente sowie Herkunftsnachweise und Besitzbestätigungen übermittelt oder übertragen werden. Hier kommen Krypto-Assets als Werte im Rahmen des DeFi-Sektors ins Spiel. Anteilsübertragungen können schnell, sicher und vor allem transparent übertragen werden.
- Wahrung von Rechten: Prozesse, bei denen die Rechte wie beispielsweise das Urheberrecht oder das Patentrecht sowie andere Eigentumsrechte oder Lizenzen transportiert oder übertragen werden. Smart Contracts können je nach Einzelfall als rechtlich bindender Vertrag gelten, jedoch müssen ihre Inhalte dem geltenden Recht entsprechen. Vor allem die urheberrechtlichen Vorschriften zum Software- und Datenbankenrecht sind prädestiniert für die Blockchain-Technologie. Und ist die Blockchain sauber angewendet, entsprechen die Abläufe bzw. das Ergebnis der Rechteübertragung sogar dem BGB.
- Integrität von Daten und Prozessen: Prozesse, die darauf abzielen, dass Daten und Funktionen logisch zu einem Geschäftsprozess zusammengeführt werden. Die Blockchain-Technologie ermöglicht die geschäftsprozessorientierte Anwendungsintegration, wie beispielsweise bei der Hierarchisierung von Prozessen und Analyse der Geschäftslogik. Big Data ist darüber hinaus die Basis für die Möglichkeit zur Sammlung und Analyse großer Datenmengen.
- Intermediäre: Prozesse, die ohne vertrauensvollen Mittelsmann auskommen, oder solche, bei denen dieser umgangen werden soll, sind ebenfalls für die Blockchain-Technologie geeignet. Unternehmen können Prozesse optimieren, bei denen sie auf einen Intermediär angewiesen sind, dessen Kosten reduziert werden sollen oder die Aufgaben des Intermediär durch die Blockchain-Technologie übernommen werden. Aber auch politische Gründe könnten Anlass sein, wenn beispielsweise von einer zentral gesteuerten Instanz auf eine dezentrale Prozessführung umgestellt wird.
Noch in „Frühphase der Technologie“
Die Implementierung von Blockchain Businessmodellen betrifft nicht nur monetäre Nutzenaspekte, sondern gleichermaßen die Prozessoptimierung sowie die Quantifizierung von Vertrauen. Unternehmen brauchen unterschiedliche quantitative Verfahren und müssen dabei technologische, aber auch gesellschaftliche, wirtschaftliche, rechtliche und regulatorische Aspekte berücksichtigen. In vielen Entwicklungen kann derzeit nur von einer „Frühphase der Technologie“ die Rede sein und das, obwohl die Bandbreite an Geschäftsmodellen groß ist.
Experten gehen davon aus, dass die Marktdynamik rund um die Blockchain-Technologie zunimmt. Es sind zwar viele Mainstream-Organisationen am Markt, jedoch bieten nur wenige davon bisher eine Komplettlösung für Blockchain Businessmodelle an. Bis 2025 soll diese Verbreitung jedoch deutlich zunehmen und schon Anfang der 2020er Jahre seien die führenden Anbieter der neuen Technologie erkennbar, so Experten und Zukunftsforscher. Zu diesen Blockchain-Experten zählt unter anderem das US-Unternehmen Gartner, ein führendes Forschungs- und Beratungsunternehmen, dass 1979 in den USA gegründet wurde.
Blockchain Businessmodelle 2030 allgegenwärtig
David Furlonger, Digital Business Leader bei Garnter, ist verantwortlich für die Durchführung von Forschungsarbeiten und hilft Unternehmen dabei, die langfristigen geschäftlichen und technologischen Auswirkungen der Blockchain-Technologie besser zu verstehen. Gemeinsam mit einem Co-Autor hat er ein Buch veröffentlicht, dass die vier Phasen der Blockchain-Technologie beschreibt. In „The Real Business of Blockchain: How Leaders Can Create Value in a New Digital Age“ geht es um das sogenannte Blockchain-Spektrum. Es zeigt auf, wie sich die Blockchain von heute bis zum Jahr 2030 entwickeln könnte.
Das Blockchain-Spektrum sieht fünf grundlegende Aspekte in der Blockchain-Technologie:
- Netzwerk (Distribution)
- Verschlüsselung (Encryption)
- Unveränderlichkeit (Immutability)
- Tokenisierung (Tokenization)
- Dezentralisierung (Decentralization)
Quelle: Garnter.com
Die 4 Phasen der zukünftigen Entwicklung nach David Furlonger sind:
1. Phase – Blockchain Aktivierungs-Phase
Blockchain-basierte Lösungen werden erstellt und bilden die Basis für die weitere Entwicklung von Blockchain Businessmodellen. Diese betreffen vor allem die betriebliche Effizienz verteilter Datenverwaltungssysteme. Von den fünf Elementen im Blockchain Spektrum kommen nur die Punkte der Unveränderlichkeit und der Verteilung zum Einsatz.
2. Phase – Blockchain Inspirations-Phase
Den hier entwickelten Lösungen fehlt es an Tokenisierung und Dezentralisierung. Sie beziehen sich häufig auf die Effizienz oder die Optimierung bestehender Prozesse. Ihr Umfang ist meist begrenzt und basiert auf der Aufrechterhaltung etablierter Prozesse und Architekturen, wie beispielsweise bei der Implementierung von Datenbanken für die Optimierung von Wertschöpfungsketten. Diese Lösungen können jedoch keine digitalen oder nicht-digitalen Assets verwalten und wurden nur entwickelt, um die dezentrale Operation zu ermöglichen und spezielle Governance-Richtlinien zu definieren.
3. Phase – Blockchain Komplementierungs-Phase
Komplettlösungen für Blockchain Businessmodelle sieht Furlonger frühstens ab 2023 bereitstehen. Diese nutzen dann seiner Meinung nach alle fünf wesentlichen Merkmale der Blockchain-Technologie und bieten völlig neue Geschäftsmodelle. Verwendet werden unter anderem dynamische intelligente Verträge, die Tokenisierung und dezentrale Betriebsstrukturen abwickeln. Die Verwendung von Blockchain-fähigen Token erlaubt die Nutzung bis dato unbekannter oder unmöglicher Werteaustauschsysteme bis auf die sogenannten Mikroebene. Dabei steht das Individuum als Akteur innerhalb eines Netzwerkes im Mittelpunkt. In diesem Kontext hier sind das nicht nur Einzelpersonen, sondern auch Unternehmen, die am digitalen Netzwerk unmittelbar teilnehmen.
4. Phase – Blockchain Optimierungs-Phase
Ab 2025, so Furlonger weiter, wachsen die sogenannten komplementären Blockchain-Technologien wie das Internet der Dinge IoT, die Künstliche Intelligenz KI und die dezentrale selbstsouveräne Identität SSI zusammen. Komplementär steht hier für gegensätzliche aber sich ergänzende Anwendungsgebiete der Blockchain-Technologie. In dieser Phase steigt die Anzahl der Mikrotransaktionen, beispielsweise auf dem IOTA-Tangle. Autonome Systeme nehmen für neue Geschäftsmodelle an Bedeutung zu und können kommerziell und unabhängig von einem Menschen interagieren. Im Internet der Dinge, dass mit KI angereichert ist, können autonome intelligente Verträge selbständig Vermögenswerte und Handelswerte verwalten.
Blockchain Businessmodelle für DeFi-Sektor
Furlonger sieht in den vier elementaren Phasen des Blockchain-Spektrums großes Potenzial für die Entstehung neuer Geschäftsmöglichkeiten im Rahmen von Blockchain Businessmodellen. Die Entscheidungen, die Unternehmen heute treffen, werden in Bezug auf die Blockchain-Technologie erhebliche Auswirkungen auf ihre zukünftige Wettbewerbsfähigkeit haben. Seit 2012 sind es vor allem die Finanzdienstleister, die die Blockchain entweder bereits im Rahmen von DeFi nutzen oder zumindest Pilotprojekte initiiert haben.
Quelle: Garnter.com
David Furlonger kritisiert in dieser Branche, dass mit Verteilung, Verschlüsselung und Unveränderlichkeit nur drei der fünf wesentlichen Merkmale der Blockchain-Technologie genutzt werden. Als Werteaustauschsystem sind Innovationen bisher vor allem auf die Optimierung bestehender Prozesse gerichtet, statt sich der echten dezentralen Lösung der Tokenisierung zu widmen.
Smart Contracts bedienen sich nur zwei der fünf Elemente, und zwar der Tokenisierung und der Dezentralisierung. Auch hier fehlt es bisher an inspirierenden Lösungen für realtaugliche Blockchain Businessmodelle. Erst nach 2025, so der Experte weiter, wachsen das Internet der Dinge, KI und die dezentrale selbstsouveräne Identitätslösungen SSI zusammen.
SSI für Onboarding-Prozesse notwendig
Self-Sovereign Identity bedeutet, dass ein Benutzer die alleinigen Rechte an seinen digitalen Identitätsnachweisen besitzt und diese teilen kann. Aber auch, dass er immer selbst bestimmt, wer welche Informationen bekommt und wie er mit ihnen hinsichtlich der Speicherung umgehen muss. Außerdem kann er den Zugang zu diesen Daten jederzeit unterbinden. Das Unternehmen VIDchain bietet bereits einen dezentralen SSI-Service auf Blockchain-Technologie an.
Bei Onboarding-Prozessen der Kunden, etwa den Know-Your-Customer Fragen und den Vorgaben im Rahmen des Anti-Geldwäsche-Gesetzes AML, finden sich derzeit wohl die größten Potenziale für Blockchain Businessmodelle. Ein offenes Ökosystem dezentraler Identitäten, das für jedermann zugänglich ist, ermöglicht Unternehmen die Verbesserung ihrer Prozesse und reduzierte die Kosten für die Identitätsprüfung. Einkaufsprozesse im Rahmen von E-Commerce werden sicherer und Prozesse für den DeFi-Sektor erhalten durch die SSI-Technologie die volle Rechtssicherheit.
Blockchain Businessmodelle für viele Branchen
Sichere digitale Geschäftsmodelle werden auch in Logistik und Produktion benötigt. Aber generell gilt, dass die Blockchain-Technologie neue Formen der Zusammenarbeit ermöglicht. Dezentrale Autonome Organisationen DAO entstehen und können auf Basis eines Algorithmus selbständig Entscheidungen treffen. Als DAO gelten Blockchain-basierte, autonome und dezentral strukturierte Organisationseinheiten.
Ausgehend von der Finanzindustrie haben sich weitere digitale Geschäftsmodelle entwickelt und das, obwohl die Analysten von Gartner im Jahr 2018 bei einer Befragung von Unternehmen und ihren Gedanken zur Blockchain-Technologie, das Wort „Desillusionierung“ benutzten. Auch die Marktexperten bei Bitkom Research kamen zu dem Ergebnis, dass nur 6 % der deutschen Unternehmen die Technologie bereits nutzen oder es zumindest vorhaben.
Dabei kann die Blockchain-Technologie beispielsweise dazu beitragen, dass Produkte umweltschonend und sozial verträglich hergestellt werden und die Nachverfolgbarkeit von Rohstoffen lückenlos möglich ist. Auch die Überwachung der Kühlketten sowie die Abläufe im Transport- und Logistikbereich können einen deutlichen Mehrwert durch den Einsatz von Blockchain Businessmodellen erfahren.
Digitale Werteübertragung auf Blockchain-Basis
Doch während sich diese Branchen noch schwertun mit der innovativen Technologie und es bisher an überragenden Blockchain Businessmodellen fehlt, geht die dezentrale Finanzwelt mit großen Schritten voraus. Dabei kommt vor allem der sicheren, transparenten und dezentralen Übertragung von Werten und Rechten eine zentrale Rolle zu.
Das Unternehmen Brickblock vereint seine Leidenschaft für Immobilien und Distributed-Ledger-Technologie. Es bietet auf der unternehmenseigenen Blockchain Brickblock-Chain ein „verbrieftes“ also verschlüsseltes Eigentum und seine fälschungssichere Abbildung an. Über Smart Contracts kann das Eigentum auch spekulativ angeboten werden und profitiert folglich von Preisveränderungen mit entsprechender Dividendenausschüttung.
Erst Ende Oktober 2019 hatte das BaFin die Erlaubnis für einen öffentlichen STO von Brickblock gegeben, bei dem sich Kleinanleger am Krypto Start-Up beteiligen können. Brickblock gewährt mit seinem Blockchain Businessmodell kleinen und mittelständischen Unternehmen einen legitimierten Zugang zum Kapitalmarkt. Die beiden Gründer hinter Brickblock sind Martin Mische, seines Zeichen Gründer von Bitwala und Jakob Drzazga, ebenfalls erfahrener Krypto-Anleger und Experte für Real Estate Investment Trusts.
Wie funktioniert Krypto-Invest auf Brickblock?
- Ethereum Wallet anlegen
- Ether kaufen
- Metamask Browser Extension – Zugang zum Brickblock Netzwerke
- Prüfung geeigneter tokenisierter Assetes
- „Invest Now“ Button
- Verifizierung der Tokensumme
- Prozess digitaler Anteileignung abschließen
- Smart Contracts wickeln Dividendenausschüttung automatisch ab
Das globale Investment 24/7 unabhängig von Öffnungszeiten internationaler Marktplätze sowie die niedrigeren Gebühren sind starke Argumente für das Start-Up. Aber auch, das kein Minimal-Investment benötigt wird und die schnellere sowie effizientere Abwicklung der Krypto-Asset-Transaktionen, ist überzeugend.
Hyperledger – ein Blockchain Businessmodell
Eine Blockchain ist eine große verteilte Datenbank und das macht sie für viele Businessmodelle einsetzbar. Die Technologie mit dem disruptiven Charakter benötigt aber eine Datenbank-Umgebung mit hoher Performance. Allerdings ist die Installation eines eigenen Blockchain-Frameworks nur für größere Unternehmen lukrativ.
Kleine und mittelständische Unternehmen können den Blockchain-as-a-Service nutzen, der nicht gleich das gesamte IT-Budget sprengt. Ethereum zeigt sich bisher in vielen Bereichen als praktikables Framework für Blockchain Businessmodelle.
Zusammen mit dem Hyperledger Projekt sind schon einige vielversprechende Ansätze für ganzheitliche Projekte entstanden. Ein Blockchain Businessmodell wie beispielsweise Hyperledger Iroha für Blockchain-Einsteiger kann die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens stärken, neue Kundenkreise erschließen und neue Geschäftsmodelle entstehen.