Trust Your Supplier – IBM kündigt Plattform für die Lieferkette an

IBM und das Blockchain-Unternehmen Chainyard haben am 5. August 2019 die neue Plattform Trust Your Supplier angekündigt. Hierbei handelt es sich um ein Blockchain-Netzwerk zur Verbesserung zahlreicher Prozesse im Supply Chain Management. Unter anderem sollen die Qualifikation und Validierung, das Onboarding und das Informationsmanagement der Lieferanten verbessert werden. 

IBM und Chainyard kündigen Trust Your Supplier an

Wie IBM in einer Pressemitteilung vom 5. August 2019 mitteilte, hat das Unternehmen in Kooperation mit Chainyard eine neue Blockchain-Plattform entwickelt. Mit Trust Your Supplier exisitiert nun ein Blockchain-Netzwerk, welches die Qualifikation, Validierung, das Onboarding und das Informationsmanagement über den gesamten Produktlebenszyklus verbessern soll. Neben IBM gehören auch Anheuser-Busch InBev, Cisco, Lenovo, Nokia, GlaxoSmithKline, Schneider Electric und Vodafone zu den Gründungsmitgliedern des Netzwerks. Alle Unternehmen verfolgen dabei ein gemeinsames Ziel: die Probleme beim Lieferanteninformationsmanagement lösen. 

Wie der Bericht verdeutlicht, sorgten vor allem die Expertise des IT-Konzerns sowie die Produktkapazitäten von Chainyard für eine schnelle Realisierung dieser neuen Plattform. Dementsprechend soll die neue Lösung die herkömmlichen Methoden zur Lieferantenverwaltung verbessern. Diese zeichnen sich durch zahlreiche manuelle Prozesse bei der Identitäts- und ISO-Zertifikatsprüfung aus. Auch Bankkontoinformationen, Steuer- und Versicherungszertifizierungen müssen über den gesamten Lieferantenlebenszyklus überwacht werden. Mithilfe des dezentralen Ansatzes sowie der Unveränderbarkeit des Prüfpfads lassen sich manuelle Prozesse eliminieren. Dementsprechend sinkt auch das potenzielle Betrugs- und Fehlerrisiko im betrieblichen Alltag. Die Plattform verspricht zudem eine reibungslose Konnektivität über die gesamte Lieferkette hinweg. Auch Gartner sieht beim Einsatz der Blockchain in der Supply Chain ein enormes Potenzial. Demnach soll das Marktvolumen im Jahr 2023 bereits bei 2 Billionen US-Dollar liegen. 

Blockchain verändert die komplette Lieferkette 

Wie Renee Ure, Chief Supply Chain Officer der Lenovo Data Center Group hervorhebt, hat die Blockchain die Möglichkeit die komplette Art und Weise zur Integration und Verwaltung von Lieferantennetzwerk zu verändern. Insbesondere die Plattform Trust Your Supplier trage dazu bei, dass Lieferanten und Käufer in den Genuss von Beschaffungsvorteilen durch den Einsatz der Blockchain kommen. Außerdem ließen sich Kosten, Komplexität reduzieren und die Geschwindigkeit steigern. 

Dabei erstellt die Softwarelösung eine digitale Identität für jeden Lieferanten. Durch diesen Ansatz haben die Lieferanten eine Möglichkeit, um Informationen mit jedem berechtigten Käufer im Netzwerk auszutauschen. Folglich sorgt die Blockchain für die Bereitstellung eines Netzwerks auf Berechtigungsbasis. Dementsprechend sinkt in diesem Zuge der Zeit- und Kostenaufwand für die Qualifizierung, Validierung und Verwaltung  neuer Lieferanten. Zeitgleich ergeben sich jedoch auch neue Geschäftsmöglichkeiten für die Käufer und Lieferanten. Nichtsdestotrotz kann „Trust Your Supplier“ auch bestehende Beschaffungsunternehmensnetze miteinander verbinden und somit eine schnellere Datenübermittlung über mehrere Netzwerke hinweg gewährleisten. Außerdem kann auch das IBM Supply Chain Business Network mithilfe von Programmierschnittstellen eine direkte Verbindung zur Plattform aufbauen und auf die vorliegenden Informationen zurückgreifen.

Auch Nokia sieht die Kooperation bei dieser Blockchain-Initiative als positiv an. So sei der Einsatz einer modernen Technologie zur Bewältigung eines klassischen Problems ein Vorteil für alle. Insbesondere die Geschwindigkeit und der Einsatz innovativer Lösungen könne hierdurch weiterhin gesteigert werden. Allein IBM verzeichnet mehr als 18.500 Lieferanten weltweit. Zur Verwaltung dieses Lieferantennetzwerks implementiert das Unternehmen Trust Your Supplier. Im ersten Schritt betrifft dies jedoch nur 4.000 ausgewählte Kooperationspartner. In einem ersten Schritt errechnete IBM Procurement eine Verkürzung der Zykluszeit für die Integration neuer Lieferanten um bis zu 80 Prozent. Folglich ließen sich Kosteneinsparungen bei den Verwaltungskosten in Höhe von 50 Prozent realisieren.