Polyient Tokensale – Wenn ein NFT kein NFT ist

Am 15. September startete der Verkauf des Polyient Games Founders Keys (PGFK), welcher ein nicht-fungibler Token (NFT) des Blockchain-Gaming-Unternehmens Polyient Games ist. Der Token erfüllt gleich zwei interessante Eigenschaften, die Nutzer des gleichnamigen Blockchain-Gaming-Netzwerks erfreuen dürften. Zum einen dient er als Zugangsschlüssel mit einem Vortrittsrecht für neue Spiele und vielen weiteren Vorteilen auf der Plattform, zum anderen dient er als Zahlungsmittel in dem Polyient Ökosystem. Der nicht-fungible Token lässt sich in eine Tauschwährung umwandeln, mit der sich auf dem offiziellen Marktplatz bezahlen lässt.

Wir erklären, wie das System funktioniert, warum das ein wichtiger Schritt für die Zukunft des Blockchain-Gamings ist und warum der neue Token eigentlich gar kein NFT ist.

Polyient Games: Spielerisch zur Blockchain-Revolution

Die Gaming-Branche boomt wie nie zuvor. Ständig erobern neue Innovationen den Markt und begeistern Spieler auf der ganzen Welt. Angefangen bei neuen VR-Brillen über neue Konsolengenerationen bis hin zum Cloud Gaming. Heimlich, still und leise drängt mit dem Blockchain-Gaming eine weitere Innovation in den Markt, welche bereits in einem frühen Stadium für viel Aufsehen sorgt. Ein Vorreiter in diesem Sektor ist das amerikanische Unternehmen Polyient Games. Polyient ist auf Investments in die Gaming-Szene und in NFTs spezialisiert. Gleichzeitig arbeitet das in Phoenix, Arizona ansässige Unternehmen an einem eigenen Ökosystem – dem Polyient Gaming Ecosystem. Dieses umfasst Marktplätze, auf denen eigene und externe Produkte aus dem Blockchain-Gaming-Sektor vertrieben werden können.

PGFK der neue Dual-State-Stoken

Mit dem nun ausgegebenen Polyient Games Founders Keys (PGFK) gibt das Unternehmen einen aufgrund der geringen Anzahl extrem seltenen NTF auf den Markt. Dieser bietet laut Polyient einige Vorteile, welche sich heute und in naher Zukunft nutzen lassen. Dazu gehören unter anderem:

  • Frühzeitiger Zugang (Early Access) zu neuen Spielen von Partnern
  • Frühzeitiger Zugang (Early Access) zum neuen Polyient Games Marketplace
  • Spezielle Spielelobbys für Hodler von PGFK
  • Zufällige Drops nicht-fungibler Token und weitere Giveaways an alle Hodler
  • Verringerung der Gebühren auf dem Polyient Marktplatz

Die Höhe des gewährten Rabatts oder die Anzahl der NFT aus den zufälligen Drops richtet sich nach dem Vermögen der Halter des neuen Tokens. Das bedeutet, dass vermögende Nutzer am meisten von den Vorteilen profitieren. Allerdings soll laut Polyient eine faire Lösung für alle Halter des neuen NFTs gefunden werden. Bereits im August fand ein erster Vorverkauf statt, bei dem Polyient 500 PGFKs ausschüttete. Der nun stattfindende Sale gewährt Nutzern den Kauf von 12.000 weiteren Token. Insgesamt wird es 20.000 Token geben, von denen 7.500 unter der Kontrolle von Polyient Games verbleiben.

Einschub: was ist ein NFT?

Ein Non-Fungible Token (dt. nicht-fungibler Token) steht im Gegensatz zu fungiblen Token, wie zum Beispiel Bitcoin (BTC), für seine Einmalig- und Unzerstörbarkeit. Überall dort, wo man virtuelle Güter, wie Objekte in Computerspielen oder virtuelle Kunst, vorfindet, finden auch NFTs einen Einsatzzweck. Da der Token von Polyient jedoch zur Entfaltung des vollen Nutzens zerstört wird, ist er strenggenommen kein NFT – auch wenn er auf demselben Weg wieder zu einem NFT zusammensetzen lässt. Aber dazu später mehr.

Am Beispiel des tokenisierten Schuhs “CryptoKicks” des Sportartikelherstellers Nike lässt sich die Funktionsweise dieser Token gut verdeutlichen. Immer, wenn jemand einen dieser speziellen Schuhe kauft, erstellt Nike ein digitales Abbild auf der Ethereum-Blockchain. Der Käufer erhält einen Non-Fungible Token, der seinen Schuh identifiziert und Informationen zu diesem liefert. Gleichzeitig verdeutlicht der verknüpfte Token auch den Sammlerwert des Schuhs. Je älter der Token und der Schuh, desto höher könnte sein Wert ausfallen. Mithilfe NFTs lassen sich also reale, aber auch virtuelle Güter auf der Blockchain abbilden.

Funktionsweise des Polyient Games Founders Keys

Neben seiner Seltenheit und dem gewährten Zugriff auf die genannten Vorteile erfüllt der neue NFT von Polyient noch eine weitere Funktion. Der Token dient als offizielles Zahlungsmittel auf dem Marktplatz des Polyient Ökosystems. Dazu muss der Token jedoch im ersten Schritt in sogenannte fungible Partikel (XPGP) umgewandelt werden. Der umgewandelte PGFK wird bei diesem Vorgang verbrannt. Technisch läuft die Umwandlung über einen Smart Contract. Damit es nicht irgendwann zu einem Mangel kommt und die Halter durch die Umwandlung nicht all ihre Vorteile verlieren, lassen sich die XPGP wieder in PGFK transformieren. Es lässt sich ein PGFK immer in genau 1.000 XPGP umwandeln und umgekehrt.

Doch insbesondere für frühe Investoren und Halter ergibt sich ein Anreiz, ihre Token nicht zu transformieren. Die ersten PGFK sind als “Generation Null” kategorisiert und könnten in Zukunft an Wert gewinnen. Ursächlich hierfür ist der Plan, dass diese Token-Generation zukünftig spezielle Vorteile erhält und der Besitz solcher Token stärker gewichtet wird. Ein ähnliches Konzept ist von dem Blockchain-Game Cryptokitties bekannt, bei dem Katzen älterer Generationen grundsätzlich einen viel höheren Wert haben als “junge” Kätzchen. Einer der ersten bekannten Drops für alle Halter ist der sogenannte Polyient Games Governance Token, welche das Unternehmen analog zur ausgeteilten Menge PGFK ausgibt. Dieser berechtigt die Halter an Abstimmungen teilzunehmen, während die Gewichtung der Stimmen abhängig des jeweiligen Vermögens ist.

Darüber hinaus plant Polyient weitere Entwicklungen und einen deutlichen Ausbau ihrer Plattform. Insbesondere externe Entwickler und Firmen aus der Blockchain-Gaming-Szene sollen mit dem Ökosystem die optimale Plattform für die Veröffentlichung neuer Spiele vorfinden. Spieler sollen sich durch den ein spezielles Turnier- und Belohnungssystem an die Plattform und die dort veröffentlichten Games binden lassen. Ein integriertes Auszahlungssystem nimmt den Entwicklern die Ausgabe von Token ab, sodass sie sich voll auf die Entwicklung konzentrieren können.

Mehr als Gaming – Polyient plant Einzug in den DeFi-Sektor

Doch neben dem reinen Blockchain-Gaming planen die Entwickler auch Aktivitäten in anderen Bereichen. So ist vorgesehen in naher Zukunft auch dezentrale Finanzdienstleistungen (DeFi) zu integrieren. Craig Russo, leitender Direktor für Innovation bei Polyient Labs, gibt an, dass es eine “spielerische DeFi-Erfahrung“ geben soll. Was das in der Praxis bedeutet und wie so etwas aussehen kann, ist bislang noch nicht bekannt. Fest steht nur, dass auch hier der neue Dual-State-Token PGFK eine Rolle spielt.

Zusammenfassung: Meilenstein im Blockchain-Gaming – Polyient verteilt seinen Non-Fungible Token

Das amerikanische Unternehmen Polyient ist als Investor und Betreiber von Blockchain-Gaming-Projekten bekannt. Nun gab das Unternehmen seinen Non-Fungible Token Polyient Games Founders Key (PGFK) zum Verkauf frei. Genau 12.000 dieser Token ließen sich am 15. September 2020 erwerben. Sie bieten ihren Besitzern einige Vorteile im Ökosystem von Polyient und lassen sich zur Zahlung im offiziellen Marktplatz verwenden.

Polyient erreichte mit der Ausgabe des Tokens einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur führenden Bockchain-Gaming-Plattform. Bereits heute umfasst das Angebot des Gaming-Marktplatzes einige Blockchain-Games und In-Game-Gegenstände, die im Tausch gegen PGFK erworben werden können. Der neue Token kann über einen Smart Contract in die offizielle Tauschwährung XPGP umgewandelt werden, was ihn strenggenommen nicht so einem NFT macht.

Nichtsdestotrotz ist das Vorhaben des amerikanischen Unternehmens ein wichtiges Zeichen für die aufstrebende Blockchain-Gaming-Szene. Ähnlich wie die klassische Gaming-Branche bieten sich hier interessante Möglichkeiten, von denen sich erste Ansätze bereits heute offenbaren.

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