PayPal CEO über die Distanzierung von der Libra Association

Als Facebook das Kryptowährungsprojekt Libra ankündigte, haben sich 28 Unternehmen der Libra Association angeschlossen. Zum Konsortium gehörten Unternehmen wie PayPal, MasterCard, Visa und Coinbase. In enger Zusammenarbeit sollten die Unternehmen bei der Entwicklung und Inbetriebnahme neuer Dienste für das Projekt unterstützen. Allerdings sorgte die öffentliche Diskussion dafür, dass PayPal im Oktober 2019 ohne Angabe spezifischer Gründe die Libra Association verließ. Laut Unternehmensangaben sollte die Priorität auf die Weiterentwicklung der eigenen Mission und Geschäftsprioritäten gelenkt werden. In einem Interview verdeutlichte der PayPal CEO Dan Schulman, weshalb das Unternehmen diesen Schritt gegangen ist.

PayPal CEO über den Austritt aus der Libra Association

In einem Interview vom 20. November 2019 hat die Fortune den PayPal CEO Dan Schulman zum Austritt des Finanzdienstleisters aus der Libra Association befragt.

Wie Schulman verdeutlicht, hat PayPal ein großes Interesse an neuen Technologien, um die bestehenden Geschäfte effizienter zu gestalten. Dementsprechend groß war das Interesse des Unternehmens, als David Marcus, der Leiter der Libra Association, auf das Unternehmen zukam. Allerdings realisierte das Management schnell, dass die ausstehenden Aufgaben bei Libra zu umfangreich waren, sodass der Fokus auf die eigenen Projekte verschoben wurde.

„Wir denken, wenn wir uns auf unsere eigene Roadmap konzentrieren, können wir die finanzielle Inklusion schneller vorantreiben.“ – Dan Schulman, CEO von PayPal Inc.

Deshalb sei die Trennung von der Libra Association für PayPal auch kein harter Schritt gewesen. Nichtsdestotrotz verdeutlicht Schulman, dass das Unternehmen weiterhin ein Interesse an der entwickelten Technologie besitze und eine Kooperation für die Zukunft nicht ausgeschlossen sei.

Behörden hatten keinen Einfluss auf die Entscheidung

Weiterhin merkt der PayPal CEO an, dass das behördliche Vorgehen gegen die Digitalwährung keinen sonderlich großen Einfluss auf die eigene Entscheidung hatte. Vielmehr musste sich der Finanzdienstleister die Frage stellen, wo die knappen Ressourcen am besten investieren sind.

Außerdem sei die Beziehung zu den regulierenden Behörden sehr gut und das gegenseitige Vertrauen groß. Entsprechend gering sei die Angst gewesen, dass die Regulatorik das eigene Geschäft negativ beeinflusst. Schlussendlich musste PayPal die Aufmerksamkeit auf eine Aktivität fokussieren, um die eigene Mission voranzutreiben.

Der PayPal CEO kritisiert die Volatilität von Kryptowährungen

Noch im Mai dieses Jahres kündigte John Rainey, CFO von PayPal, die Entwicklung einer eigenen Blockchain und Kryptowährung an. Wie Schulman nun verdeutlicht, stehe diese jedoch nicht in Konkurrenz zu Libra. Nichtsdestotrotz verfüge die Eigenentwicklung bereits jetzt über einen Wettbewerbsvorteil.

Des Weiteren verdeutlicht der PayPal CEO, dass das Unternehmen an das Potenzial der Blockchain-Technologie glaubt. Allerdings müsse noch ein Anwendungsfall aufkommen, der das Potenzial klassischer Technologie überflügelt und somit die Adaption vorantreibt. Ein Großteil der Menschen denkt, dass die Blockchain-Technologie die Effizienz steigern soll. Allerdings sind bereits aktuelle Technologien sehr effizient, sodass hier kaum ein Mehrwert entsteht. Aus diesem Grund erwartet PayPal, dass sich vor allem innovative Anwendungsfälle,  etwa die Identitätsprüfung, mithilfe der Blockchain umsetzen lassen.

Folglich liegt der Fokus des Unternehmens auf der Umsetzung neuer Geschäftsmodelle und nicht auf der Reduktion von Kosten. Nichtsdestotrotz seien auch die Kosten ein wichtiges Entscheidungskriterium bei der Einführung einer neuen Technologie. Außerdem merkt Schulman an, dass Kryptowährungen zum aktuellen Zeitpunkt einen entscheidenden Nachteil besitzen: die Volatilität.

Dies sei auch einer der Gründe, weshalb der Handel diese Digitalwährungen noch nicht adaptiert habe. Vor allem die geringen Handelsmargen könnten unter Druck geraten, sobald eine Kryptowährung in die Verlustzone rutscht. Auch die Umwandlung in eine Fiatwährung sei nicht sonderlich effizient und bestehende Kostenvorteile werden durch die Umtauschgebühr komplett zerstört.

Kryptowährungen sind für Schulman interessant

Trotz der Kritik an Kryptowährungen gibt der PayPal CEO zu verstehen, dass er Kryptowährungen für eine interessante Idee halte. Sobald die Volatilität sinkt, könnten die digitalen Währungen auch eine Adaption durch den Handel erfahren.

Bereits heute handeln viele Anleger mit den Währungen und realisieren auf diese Weise Gewinne. Nichtsdestotrotz handelt es sich hierbei eher um eine Ware und nicht um eine klassische Währung. Außerdem gibt es durchaus Anwendungsfälle, bei denen eine Kryptowährung weniger Volatilität aufweist und somit der Landeswährung einen Schritt voraus ist.

Abschließend merkt Schulman an, dass auch er in eine Kryptowährung investiert hat. Hierbei handelt es sich um Bitcoin.

Fazit: Der PayPal CEO glaubt an das Potenzial der Blockchain

Das Interview mit Dan Schulman verdeutlicht, dass der Austritt von PayPal nicht auf regulatorische Gründe zurückzuführen ist. Vielmehr musste das Unternehmen die eigenen Ressourcen optimal allokieren, um die eigene Mission umzusetzen.

Zudem bedeutet der Austritt aus der Libra Association nicht, dass das Unternehmen kein Interesse an der Blockchain-Technologie hat. Vielmehr bestätigt Schulman, dass das Unternehmen eine eigene Blockchain entwickelt. Dabei soll diese Lösungen einen Wettbewerbsvorteil besitzen – auf diesen ging Schulman nicht detailliert ein. Wichtig für die Adaption sei zudem eine sinkende Volatilität.

Aus meiner persönlichen Sicht finde ich die Aussagen Schulmans sehr motivierend. Es ist nachvollziehbar, dass ein Unternehmen den Fokus beibehalten muss, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Außerdem setzt sich der PayPal CEO sehr differenziert mit dem Thema auseinander und verdeutlicht das disruptive Potenzial der Technologie. Dabei gibt er auch zu verstehen, dass er in Bitcoin investiert und an das Potenzial der Währung glaubt.

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