Volksinitiative zur Verpflichtung der Schweizer Nationalbank zum Bitcoin-Kauf
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Volksinitiative in der Schweiz schlägt vor, Bitcoin gesetzlich als Teil der nationalen Währungsreserven der Schweizerischen Nationalbank (SNB) aufzunehmen.
- Befürworter argumentieren, dass Bitcoin die finanzielle Unabhängigkeit stärken und eine Diversifikation gegen Inflationsrisiken bieten kann.
Eine neue Volksinitiative, angeführt von Yves Bennaïm, einem führenden Krypto-Evangelisten aus der Westschweiz, zielt darauf ab, die Schweizerische Nationalbank (SNB) gesetzlich zu verpflichten, Bitcoin in ihre Währungsreserven aufzunehmen.
Dieser Vorschlag spiegelt das wachsende Interesse an der Nutzung von Kryptowährungen als legitime Finanzanlage wider und könnte transformative Veränderungen in der Verwaltung der nationalen Währungsreserven einleiten.
Hintergrund und Motivation
Die Initiative schlägt eine Änderung der Schweizer Verfassung vor, die Bitcoin neben Gold in die Währungsreserven der SNB aufnehmen würde.
Die Befürworter sehen in Bitcoin eine Möglichkeit, die finanzielle Souveränität der Schweiz zu stärken und ihre politische Neutralität in einer zunehmend unsicheren geopolitischen Landschaft zu sichern.
Ermöglicht wird dies durch eine minimalistische Formulierung, die es der SNB erlauben würde, den Umfang der Bitcoin-Investitionen selbst zu bestimmen.
Democracy takes time. We are moving forward in Switzerland 🇨🇭
“Now comes the popular initiative that wants to oblige the National Bank to buy Bitcoin”https://t.co/uKQnDScfvJ
— Bitcoin Initiative 🗳️🇨🇭 (@initiativeBTC) April 21, 2024
Vorteile von Bitcoin für die Schweizer Währungsreserven
Laut Experten wie Luzius Meisser, Präsident von Bitcoin Suisse, bietet Bitcoin eine robuste Alternative zu traditionellen Fiat-Währungen wie Euro und Dollar.
Denn sie könnten aufgrund inflationärer Tendenzen in ihren Wirtschaftsräumen an Wert verlieren.
Die Aufnahme von Bitcoin könnte auch ein klares Signal der finanziellen Unabhängigkeit von anderen zentralen Finanzinstitutionen wie der Europäischen Zentralbank sein.
Aus wissenschaftlicher Sicht befürwortet Professor Gunther Schnabl die Aufnahme von Bitcoin in die Reserven der SNB.
Er betont die geringe Korrelation von Bitcoin mit traditionellen Anlageklassen, was zu einem erhöhten Diversifikationseffekt führen könnte.
Angesichts der steigenden Staatsverschuldung in vielen Industrieländern und dem damit verbundenen Ausfallrisiko bieten alternative Anlagen wie Bitcoin eine potenzielle Stabilisierung.
Reaktionen aus der Öffentlichkeit und Finanzwelt
Die Initiative hat breites Interesse in der Finanzwelt geweckt und wird von Teilen der traditionellen Finanzindustrie unterstützt.
Gleichzeitig wird sie allerdings aufgrund der historischen Volatilität und regulatorischen Unsicherheiten von Bitcoin kritisiert.
Eine erfolgreiche Umsetzung des Referendums könnte tiefgreifende Auswirkungen auf die Finanzstrategie der Schweiz haben.
Sie könnte obendrein als Vorbild für andere Länder dienen, die ähnliche Anpassungen ihrer Währungsreserven erwägen.
Langfristige Auswirkungen und strategische Überlegungen
Die Aufnahme von Bitcoin in die Währungsreserven der SNB könnte langfristig das Risikoprofil verbessern und zu einer stabileren finanziellen Basis beitragen.
Dieser Schritt würde auch die Tür für weitere Innovationen im Bereich der Finanztechnologie öffnen und könnte die Schweiz als führenden Standort im internationalen Finanzsektor stärken.
Mit dem Crypto Valley im Kanton Zug und dem Vormarsch der Tessiner Hauptstadt Lugano, Kryptowährungen massentauglich zu machen, hat die Schweiz bereits ihren großen Fleck auf der Krypto-Landkarte.
Die Vorstellung, dass auch traditionelle Banken und staatliche Institutionen tiefer in die Krypto-Welt einsteigen, könnte zudem das Vertrauen in Kryptowährungen insgesamt erhöhen und zu einer breiteren Akzeptanz führen.