Ukrainischer Bauer verkauft russische Panzer als NFT auf OpenSea
Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine zog einige interessante Bilder nach sich. Häufig lassen sich Panzer sehen, die liegen blieben und daraufhin von einheimischen Bauern mit Traktoren abgeschleppt wurden.
Nun bietet ein angeblicher ukrainischer Bauer drei verschiedene russische Panzer zum Kauf auf OpenSea als NFT an. Ist das Angebot echt oder bloß ein Scherz?
Wer ist A_Tammepuu?
Der angebliche ukrainische Bauer trägt auf dem NFT-Marktplatz OpenSea den Namen A_Tammepuu.
Tammepuu ist ein estnischer Familienname, der laut eigener Aussage des Nutzers von dessen Vater stammt, welcher in die Ukraine auswanderte.
Der unbekannte Nutzer schürft offenbar selbst Ethereum. Auf diesem Wege finanzierte er die Wallet-Adresse 0x38277f2c46a8717df1f31d7e7a5f55f360746127, mit der er sein OpenSea-Konto registrierte.
Die erste und einzige Aufladung des Kontos erfolgte vor 42 Tagen durch eine Zahlung vom Mining-Pool Ethermine.
Neben dem gestrigen Minten seiner NFTs ging sonst nur eine Spende an den ukrainischen Staat von der Adresse ab.
Tammepuu verwendet das Bild eines alten Herrn, das rund um das Gesicht auffällig unscharf ist.
Eigenschaften dieser Art deuten auf eine Bildmanipulation hin. Laut eigener Aussage ist er in Olyschiwka aufgewachsen, einem kleinen Ort nordöstlich von Kiew.
Stehen wirklich russische Panzer zum Verkauf auf OpenSea?
Die drei verschiedenen Panzer haben einen Preis von 250 bis 400 Ethereum (knapp 650.000 bis eine Million Euro), sind also wahrlich kein Schnäppchen.
Der Käufer erhält neben einem Bild des jeweiligen Panzers angeblich die Geodaten, die den Ort des Panzers offenbaren. Dieser könne dann jederzeit aus dem Kriegsgebiet abgeholt werden.
Jeder NFT ist mit geheimen Daten versehen, die nur der Besitzer sehen kann. Sie enthalten die exakten Koordinaten, an denen der Panzer versteckt ist, sowie die genauen Anweisungen für die Abholung.
Die Bilder zeigen laut offizieller Aussage nur das Modell und nicht das exakte Fahrzeug. Tatsächlich stammen die Bilder aus Poltawa, Mariupol und Brovary, und damit aus verschiedenen Regionen.
Ein originales Foto der Panzer existiert also nicht. Dass der alte Herr, den das Profilbild zeigt, Interesse am Krypto-Mining hat und Panzer als NFTs auf OpenSea verkauft, ist eher unwahrscheinlich.
Es ist also davon auszugehen, dass es sich hierbei um einen Scherz handelt. Ein Gebot zu den NFTs ist bislang nicht eingegangen.