MicroStrategy will digitale Identitäten einführen

MicroStrategy plant offiziell ein System für dezentralisierte Identitäten, namens „MicroStrategy Orange“.

Das neue Protokoll, das von Michael Saylor, Executive Chairman des Unternehmens, vorgestellt wurde, nutzt die Bitcoin-Blockchain, um digitale Identitäten zu verwalten und zu sichern.

Das innovative System wurde auf der jährlichen „Bitcoin For Corporations“-Konferenz in Las Vegas vorgestellt und soll ein neues Maß an Funktionalität und Sicherheit im digitalen Raum etablieren.

„Wouldn’t it be great if instead of a blue check, green check, etc., there was an orange check that was a global standard? With MicroStrategy, maybe we could approach this idea of decentralized identity, with Bitcoin.“
–@saylor, Executive Chairman, MicroStrategy… pic.twitter.com/KFaQH7CaZm

— MicroStrategy (@MicroStrategy) May 1, 2024

Wie funktioniert MicroStrategy Orange?

Kernstück von MicroStrategy Orange ist eine modifizierte Version der Anfang des Jahres eingeführten Ordinal-Signing-Technologie.

Diese Technologie ermöglicht es, Daten direkt in den Transaktionsausgängen der Bitcoin-Blockchain zu speichern.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Blockchain-basierten Identitätslösungen, die möglicherweise auf Sidechains oder Hilfsnetzwerke angewiesen sind, arbeitet Orange direkt innerhalb der Bitcoin-Blockchain.

Dies verspricht eine nahtlose Integration und erhöhte Sicherheit, da die Daten direkt auf der weltweit anerkannten und sicheren Bitcoin-Blockchain gespeichert werden.

„MicroStrategy Orange zielt darauf ab, die Landschaft der digitalen Identitäten neu zu definieren, indem es die unverfälschte Sicherheit und breite Anerkennung des Bitcoin-Netzwerks nutzt“, sagte Saylor.

Großes Potenzial für Skalierbarkeit und Effizienz

Er betonte auch, dass das System in der Lage ist, bis zu 10.000 dezentralisierte Identifikatoren (DIDs) in einer einzigen Transaktion zu verarbeiten, was das Potenzial für Skalierbarkeit und Effizienz unterstreicht.

Ein inoffizieller Entwurf des MicroStrategy Orange Systems, der auf GitHub verfügbar ist, zeigt, dass es den neuesten Standards der W3C Decentralized Identifiers (DID) Spezifikation entspricht.

Diese Spezifikation ist entscheidend, um sicherzustellen, dass digitale Identitäten vertrauenswürdig, fälschungssicher und langlebig sind, wobei ausschließlich die öffentliche Bitcoin-Blockchain für die Datenabfrage und -speicherung verwendet wird.

Die technische Basis von MicroStrategy Orange besteht aus drei Hauptkomponenten:

• Orange Service
• Orange SDK
• verschiedenen Orange-Anwendungen

Der Orange Service fungiert als primäre Plattform für die Ausgabe von DIDs, bei denen es sich um eindeutige digitale Identifikatoren handelt, mit denen die Identität eines Inhabers überprüft werden kann, ohne dass persönliche Daten preisgegeben werden müssen.

Dieser Service könnte sich als besonders transformativ für Branchen erweisen, die ein hohes Maß an Vertrauen, aber nur eine minimale Offenlegung von Daten erfordern, wie z. B. das Finanzwesen und das Gesundheitswesen.

Das Orange SDK bietet Entwicklern die notwendigen Werkzeuge, um die dezentralen Identitätsfunktionen von Orange in bestehende Anwendungen zu integrieren.

Dies kann von der Verbesserung der Sicherheit der E-Mail-Kommunikation durch digitale Signaturen bis hin zur Überprüfung von Identitäten auf Social-Media-Plattformen reichen.

Erste Anwendungsszenarien

Eine der ersten Anwendungen, die mit diesem SDK entwickelt wurde, ist „Orange für Outlook“, das die Überprüfung digitaler Signaturen integriert, um die Authentizität von E-Mail-Absendern zu bestätigen.

Diese Anwendung veranschaulicht, wie das Orange SDK eingesetzt werden kann, um die Sicherheit und das Vertrauen in die alltägliche digitale Kommunikation zu erhöhen.

Die praktischen Einsatzmöglichkeiten von MicroStrategy Orange sind vielfältig. Neben der Überprüfung von E-Mail-Identitäten soll die Plattform auch auf andere Messaging-Plattformen, soziale Netzwerke und verschiedene Branchen wie E-Commerce, Unternehmenslösungen und Finanztechnologie ausgeweitet werden.

Durch die Sicherung digitaler Identitäten auf der Bitcoin-Blockchain bietet MicroStrategy Orange ein neues Maß an Sicherheit und Authentizität und adressiert damit häufige Schwachstellen herkömmlicher digitaler Identitätssysteme wie Betrug und Identitätsdiebstahl.

Kritische Stimmen aus der Community

Trotz des innovativen Ansatzes von MicroStrategy Orange gibt es auch kritische Stimmen zur Implementierung und den möglichen Auswirkungen des Systems.

Einige Experten und Influencer der Kryptowelt, wie Udi Wertheimer, äußern Bedenken hinsichtlich der Durchführbarkeit und des tatsächlichen Nutzens von DIDs auf der Bitcoin-Blockchain.

BREAKING: LASER-EYE MAXIS IN ABSOLUTE SHAMBLES AS THEIR LORD AND SAVIOR @SAYLOR ANNOUNCES NEW “PROTOCOL” TO INSCRIBE DIGITAL IDENTITY DOCUMENTS ON THE BITCOIN BLOCKCHAIN

INSTITUTIONAL-GRADE SPAM HAS ENTERED THE CHAT pic.twitter.com/EMGsZBcZvw

— Udi | BIP-420 🐱 (@udiWertheimer) May 1, 2024

Kritiker argumentieren, dass die Integration solcher komplexen Systeme auf einer Plattform, die ursprünglich für Finanztransaktionen entwickelt wurde, zu einer Überlastung und möglichen Verlangsamung des Netzwerks führen könnte.

Sie befürchten, dass dadurch die Effizienz und Skalierbarkeit von Bitcoin beeinträchtigt wird.

Überdies weisen Skeptiker darauf hin, dass die Idee einer dezentralen und sicheren Identitätsverwaltung zwar verlockend ist, die tatsächliche Umsetzung jedoch so erfolgen muss, dass sowohl Benutzerfreundlichkeit als auch Datenschutz gewährleistet sind.

Es wird befürchtet, dass ohne strenge Richtlinien und einen klaren rechtlichen Rahmen die Nutzung von DIDs zu Überwachungszwecken missbraucht werden könnte oder dass Nutzer unbeabsichtigt persönliche Informationen preisgeben könnten.

Diese kritischen Ansichten sind meiner Meinung nach wichtig, da sie eine umfassende Diskussion über die zukünftige Richtung der Blockchain-Technologie und des digitalen Identitätsmanagements fördern.

Sie mahnen zur Vorsicht bei der breiten Einführung neuer Technologien, insbesondere in einem so sensiblen Bereich wie der digitalen Identität.