Krypto-News der Woche 7. März 2025

Das Wichtigste in Kürze

  • Trump unterschrieb die Verordnung zur Schaffung einer US-amerikanischen Krypto-Reserve. Die Vereinigten Staaten könnten schon bald weitere Bitcoin erwerben.
  • Zu der am Wochenende präsentierten Idee einer Reserve, die vorrangig aus US-amerikanischen Altcoins besteht, baute der Staat inzwischen große Distanz auf.
  • Trotz der bedeutsamen Botschaft reagiert der Bitcoin-Kurs bislang nicht sehr euphorisch. Zum Redaktionsschluss notiert er knapp über 90.000 US-Dollar.
  • Der Bhutan finanziert seinen Staatsapparat mit Einkünften aus dem Bitcoin-Mining.

Trump ordnet Krypto-Reserve in den USA an

Nachdem US-Präsident Donald Trump am vergangenen Wochenende bereits den Start einer US-amerikanischen Krypto-Reserve angekündigt hatte, folgte vor einigen Stunden eine konkrete Anordnung. Erst gestern hatte Texas eine eigene Bitcoin-Reserve beschlossen.

Nun erließ der 78-jährige Politiker ein Dekret, mit dem er die Erstellung zwei getrennter Reserven forderte. Dadurch entsteht eine Bitcoin-Reserve und eine Altcoin-Reserve. Für die beiden Reserven gelten unterschiedliche Vorgaben.

Trump unterschreibt das Dekret für die Erstellung der Krypto-Reserve.

Beide Reserven entstehen zunächst durch die Kryptowährungen, welche sich bereits im Besitz verschiedener US-Behörden befinden. Alle Kryptos, die über die Behörden verteilt sind, werden entweder der Bitcoin- oder der Altcoin-Reserve hinzugeführt und so zentral verwaltet.

Die Bitcoin-Reserve darf laut Angaben des Weißen Hauses wachsen – allerdings nur dann, wenn für die USA keine zusätzlichen Kosten entstehen. Dieser Absatz sorgte unter Lesern für Verwirrung. Konkret heißt es darin:

“Die Finanz- und Handelsminister sind befugt, haushaltsneutrale Strategien für den Erwerb weiterer Bitcoin zu entwickeln, sofern diese Strategien keine zusätzlichen Kosten für die amerikanischen Steuerzahler verursachen.”

Vermutlich soll diese Formulierung verhindern, dass neue Steuern für die Bitcoin-Reserve entstehen. Stattdessen müssten dann bereits vorhandene Geldflüsse genutzt werden. Viele Leser fassen diesen Punkt jedoch anders auf. So könnte er neue Ausgaben zugunsten eines Bitcoin-Investments streng limitieren.

“Die Regierung kauft also nicht mehr BTC also hat sich seit gestern nichts verändert” heißt es in einem kritischen Kommentar, der auf X viel Zuspruch erhält.

Dieser Befürchtung widerspricht David Bailey, Trumps persönlicher Krypto-Berater, hingegen explizit. Auf X behauptet er:

“Leute, der Präsident hat Lutnick buchstäblich angewiesen, mit dem Kauf zu beginnen. Versteht ihr, was das bedeutet?””

Bailey spricht damit auf den Handelsminister Howard Lutnick an. Auf Forderung Trumps solle dieser in Bälde immense Summen in Bitcoin investieren, erklärt Bailey, der zuletzt immer wieder zutreffende Vorhersagen über Trumps politische Entscheidungen machte.

USA bauen Distanz zu Altcoins auf

Auch mit seiner letzten Vorhersage war Bailey zuverlässig. Noch letztes Wochenende kündigte Donald Trump zunächst eine Krypto-Reserve an, die aus XRP, Solana und Cardano bestehen soll. Später fügte er hinzu, dass weitere Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum ebenfalls enthalten sein sollten.

Neuesten Informationen nach streben die USA keine Investments in Altcoins mehr an. Unter dem Namen U.S. Digital Asset Stockpile legen sie alle Altcoins an, die sich im Besitz der US-Behörden befinden. Diese Reserve soll jedoch nicht weiter ausgebaut, sondern gewinnbringend abverkauft werden.

Für den Einsatz als mögliche Währungsreserve dürfte also tatsächlich nur eine pure Bitcoin-Reserve infrage kommen. Altcoins, die bislang auf verschiedene Behörden verteilt sind, sollen zusammengefasst und so besser verwaltet werden als bislang.

“Das Dekret beginnt damit, die derzeitige uneinheitliche Handhabung von Kryptowährungen, die von verschiedenen Bundesbehörden beschlagnahmt wurden und über diese verstreut sind, zu lösen”, schreibt das Weiße Haus.

Durch die Erstellung der Bitcoin-Reserve ist es den US-Behörden untersagt, BTC zu verkaufen. Laut Daten von Bitbo sind die USA der Staat der Erde, der aktuell die meisten Bitcoin hält. Ganze 207.189 BTC im Wert von 18,8 Milliarden US-Dollar sollen sich in ihrer Verwahrung befinden.

Warum reagiert der Bitcoin-Kurs so verhalten auf die US-Reserve?

Zum Redaktionsschluss reagiert der Bitcoin-Kurs sehr verhalten auf die Bekanntgabe der US-Reserve. Im Tagestrend liegt BTC 1,00 Prozent im Plus. Über die letzten 60 Minuten gelangen 1,50 Prozent Gewinn. Dadurch konnte der Bitcoin immerhin über 90.000 US-Dollar steigen. Aktuell notiert er bei 90.800 US-Dollar.

Auch der gesamte Kryptomarkt ist mit einem Tagesplus von 0,70 Prozent sehr zurückhaltend – und das, obwohl durch die US-amerikanische Bitcoin-Reserve enormes Kapital in den Markt fliessen und die Kurse damit in die bringen könnte.

Unter vielen Nutzern hält sich eine Skepsis, da das Weiße Haus in seiner Pressemitteilung nicht explizit den Kauf neuer Bitcoin verlangt. Ein konkretes Anlageziel wurde nicht genannt. Es ist daher nicht bekannt, wie viele Bitcoin die USA im Zweifelsfall überhaupt kaufen würden.

Im weiteren Verlauf des Tages könnten dennoch neue Kursgewinne entstehen. Der US-amerikanische Markt erwacht aktuell. An der Ostküste der Vereinigten Staaten beginnt zum Redaktionsschluss gerade erst der Vormittag.

Zudem veranstaltet die US-Regierung heute den ersten eigenen Krypto-Gipfel, an dem Personen aus der Politik und der Kryptobranche teilnehmen. Die Teilnehmer sprechen über die künftige Krypto-Regulierung. Die Resultate könnten zusätzliche Bullenstimmung verursachen.

Dem Vorbild der USA könnten weitere Staaten folgen – sowohl im Hinblick auf die strategische Bitcoin-Reserve als auch auf eine freiheitliche Regulierung der Branche. David Bailey vermutet, dass insbesondere China mit einer eigenen Krypto-Reserve reagieren wird.

Bhutan finanziert Staatsapparat mit Bitcoin

Das asiatische Köngreich Bhutan ist seit April 2019 wahrscheinlich der erste Staat der Erde, der damit begann, eine staatliche Bitcoin-Reserve anzulegen. Statt BTC über Marktplätze zu erwerben, setzt das Land aber vor allem auf eigenständiges Mining.

Laut Bitbo besitzt Bhutan heute 13.029 BTC im Wert von 1,2 Milliarden US-Dollar. Damit liegt das Land im internationalen Vergleich an fünfter Stelle. In einem Interview mit Al Jazeera gab Ministerpräsident Tshering Tobgay bekannt, dass es dem Staat zuweilen gelingt, einige Kosten des Staatsapparats mit Bitcoin zu finanzieren.

“Wir haben Bitcoin genutzt, um kostenlose Gesundheitsfürsorge bereitzustellen und für die Infrastruktur, aber das sind nur Nebenaspekte”, erklärte Tobgay. “Der Hauptnutzen des Bitcoins war es, die Gehälter der Staatsdiener zu bezahlen.”

Dank Wasserkraftwerken kostet die Kilowattstunde im Königreich rund einen US-Dollar-Cent. Pro Woche gelingen durch den Betrieb von ASICs so Einkünfte in Millionenhöhe.

Künftig will das Land weiter auf moderne Technologie setzen. Dadurch ist wirtschaftliches Wachstum in neuen Dimensionen möglich. Aufgrund seiner bergigen Lage gelingt es dem Bhutan nicht, eine ausgeprägte Landwirtschaft zu betreiben. Zudem ist das Land nur gering industrialisiert.

Mit der Gelephu Mindfulness City arbeitet man zudem an einer Sonderverwaltungszone, welche die Kryptobranche ins Land locken soll. Das Projekt ähnelt ähnlichen Vorhaben wie der Bitcoin City, Prospera oder dem Kanton Zug.

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Lennard ist ein überzeugter Krypto-Enthusiast. Als Freund der Selbstbestimmung begreift er Kryptowährungen als hohes Gut. Seine Begeisterung gilt vor allem den vertraulichen Kryptos.

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