Krypto-News der Woche 28. Juni 2024

Das Wichtigste in Kürze

  • Dissident Julian Assange ist seit Montag auf freiem Fuß. Als früher Bitcoin-Nutzer schreibt er der Kryptowährung eine wichtige Rolle zu.
  • VanEck meldet den ersten Solana-Spot-ETF in den USA an. Experten sind zwiegespalten, ob ein baldiger Erfolg des Fonds gelingen kann.
  • Der Kryptomarkt entwickelt sich durchwachsen. Bitcoin liegt leicht im Minus, während SOL von den jüngsten Neuigkeiten profitieren kann.

Bitcoin-Unterstützer Julian Assange plötzlich in Freiheit

Der australische Bitcoin-Unterstützer Julian Assange ist nach fünf Jahren Haft plötzlich wieder in Freiheit – das verkündete die von ihm gegründete Organisation WikiLeaks über X. Assange befand sich seit 2019 bis zum letzten Montag im Londoner Gefängnis HMP Belmarsh.

Grund für die Freilassung war eine Einigung zwischen Assange und der US-Justiz. Assange musste sich der Spionage schuldig bekennen und erhielt anschließend eine Haftstrafe in Höhe der abgesessenen Zeit, die damit abgegolten ist.

Ursprünglich hatte man den WikiLeaks-Gründer verhaftet, da schwedische Behörden Anklage wegen sexuellen Missbrauchs in zwei Fällen eingereicht hatten. Später ließen die Behörden die Vorwürfe fallen.

Assange blieb trotzdem im Gefängnis. So forderten die USA über Jahre hinweg seine Auslieferung, die durch fehlende Entschiedenheit der britischen Behörden nie umgesetzt wurde.

Schon vor seiner Haft befand sich Assange de facto unter Hausarrest. 2012 bis 2019 lebte er in London in der Botschaft Ecuadors. Die Umstände seiner Strafverfolgung sind immer wieder Gegenstand von Spekulationen.

Fakt ist, dass Assange seitens der US-Behörden Spionage sowie Geheimnisverrat vorgeworfen wird. Zwar hatte der 52-Jährige nie persönlichen Zugang zu den Systemen der USA, jedoch veröffentlichte er Material, dass Insider ihm zugespielt hatten.

Besonders bekannt sind Informationen über die NSA-Affäre, die von Edward Snowden stammen, sowie Geheimnisse über Kriegsverbrechen, welche die US-Armee beging, die Bradley Manning an Assange weitergab.

Was hat Assange mit Bitcoin zu tun?

Durch diese regierungskritischen Tätigkeiten hat WikiLeaks seit jeher mit Sanktionen zu kämpfen. 2011 konnte die Organisation keine Bankkonten oder vergleichbare Zahlungsdienste mehr nutzen. Assange machte sich deshalb mit Bitcoin vertraut.

Seit 2012 akzeptiert WikiLeaks Spenden mit Bitcoin. Zuvor habe man eine Adoption ausgeschlossen, da das Bitcoin-Netzwerk zu klein und zu schwach war, um möglichen Angriffen zu widerstehen.

Laut Assange habe die Bitcoin-Adoption WikiLeaks vor dem Ruin gerettet. Die enormen Gewinne, welche die Kryptowährung seither verzeichnete, seien ein zusätzlicher Segen.

Neben BTC nimmt man inzwischen auch Spenden mit fünf weiteren Kryptos entgegen. Auch Zahlungen über PayPal, Scheck oder Kreditkarte sind heutzutage wieder möglich.

Erster Solana-Spot-ETF der USA angemeldet

Nachdem Bitcoin-Spot-ETFs und ihr Äquivalent mit Ethereum bereits Erfolge in den USA verzeichnet hatten, versucht es ein New Yorker Vermögensverwalter schon mit dem nächsten Krypto-Fonds.

So meldete VanEck gestern einen Solana-Spot-ETF in den USA an. Das Unternehmen gehörte bereits im Januar sowie im Mai zu den Vorreitern der ersten zwei Krypto-Spot-ETFs der USA.

Mit seiner neuesten Anmeldung könnte VanEck allerdings auf Granit stoßen. Kritiker aus der Krypto-Szene vermuten, dass es sich bei dem Antrag eher um eine Werbemaßnahme handelt, als um eine ernstgemeinte Registrierung.

Das Problem: Die Börsenaufsichtsbehörde SEC ist für die Überwachung von ETFs verantwortlich. 2023 erhob die Behörde Anklage gegen die Krypto-Börse Binance und warf dieser vor, den Handel mit mehreren unregistrierten Wertpapieren ermöglicht zu haben.

Zu diesen angeblichen Wertpapieren zählt neben weiteren Kryptos auch Solana. Die Tatsache, dass die kryptofeindliche SEC SOL konkret als illegales Wertpapier bezeichnete, dürfte die Zulassung eines Solana-ETFs unmöglich machen.

VanEck erklärte hingegen, dass man in einer sorgsamen Einschätzung keinen funktionellen Unterschied zwischen Bitcoin, Ethereum und Solana feststellen könne. Der Vermögensverwalter glaubt daher, dass auch SOL nach US-Recht als Rohstoff eingestuft werden sollte.

Darum sind Marktexperten bullisch auf Solana-ETF

Unabhängig von der Anmeldung des Solana-ETFs durch VanEck veröffentlichte Market Maker GSR gestern einen Bericht, in dem man Stellung zu einem möglicherweise nahenden Solana-Spot-ETF bezog.

GSR glaubt, dass dessen Genehmigung nur noch eine Frage der Zeit ist. Viele Experten hoffen auf einen Kurswechsel der US-Behörden, der möglicherweise durch die anstehenden Wahlen dieses Jahr ausgelöst werden könnte.

Solana könne laut der Experten so stark von einem ETF profitieren, wie keine andere Kryptowährung. Die Smart-Contract-Plattform habe sich neben Bitcoin und Ethereum bereits als Teil der großen Drei etabliert.

Diese große Bedeutung der Solana-Blockchain sei allerdings noch nicht eingepreist. Die Marktkapitalisierung bleibt deshalb weit hinter dem ewigen Zweiten, Ethereum, zurück. Dieses Potenzial könne besonders durch die Etablierung eines ETFs genutzt werden.

Den technologischen Fortschritten und Innovationen, die Solana laut GSR macht, schreibt man in dem Bericht eine ganz besondere Rolle zu.

“Solana ist von Natur aus so positioniert, dass es von den im Laufe der Zeit sinkenden Kosten (Mooresches Gesetz) profitiert und vielleicht das erste Unternehmen ist, das das Blockchain-Trilemma wirklich löst.”

Auch in Sachen Skalierbarkeit vertraut GSR auf Solana. Die Blockchain ist bestrebt, einen Durchsatz von bis zu einer Million Transaktionen pro Sekunde zu bewältigen.

Kryptomarkt entwickelt sich weiterhin durchwachsen

Der Kryptomarkt entwickelt sich weiterhin durchwachsen. Im Tagestrend liegt Bitcoin 1,10 Prozent, im Wochentrend sogar vier Prozent im Minus. BTC notiert infolgedessen bei rund 60.890 US-Dollar.

Sowohl im Tages- als auch im Wochentrend wechseln sich grüne und rote Zahlen unter den 100 größten Kryptowährungen oft ab.

Unter den Top-10 liegt Solana mit Gewinnen von acht Prozent im Wochentrend an der Spitze. Verluste über die letzten Stunden sorgen jedoch für negative Resultate im Tagestrend.

Unter den Top-100 erzielten zwei Coins Gewinne über 20 Prozent im Wochentrend: Einerseits Bitcoin-Gegner Kaspa (KAS) mit +25 Prozent sowie das Rechennetzwerk Akash Network (AKT) mit +21 Prozent.

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Lennard ist ein überzeugter Krypto-Enthusiast. Als Freund der Selbstbestimmung begreift er Kryptowährungen als hohes Gut. Seine Begeisterung gilt vor allem den vertraulichen Kryptos.

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