Krypto-News der Woche 20. Juli 2024
Das Wichtigste in Kürze
- Das gescheiterte Attentat auf Donald Trump sorgt am Kryptomarkt für mächtigen Wirbel.
- Der Börsengang der zehn ersten US-amerikanischen Ethereum-Spot-ETFs naht. Das Ereignis gilt als extrem bullisch.
- BlackRock-Geschäftsführer Larry Fink ruft zum Bitcoin-Investment auf.
- Bitcoin und Co. verzeichnen deutliche Gewinne.
Krypto-Szene nach gescheitertem Attentat auf Trump euphorisch
Über die letzten sieben Tage drehte sich auch in der Krypto-Szene viel um das gescheiterte Attentat auf den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Der 78-Jährige präsentiert sich der Öffentlichkeit seit Mai als Verfechter der Kryptobranche. Nun ist die Szene besonders euphorisch.
Denn: Viele Beobachter schätzen die Chancen des Politikers, das Amt des US-Präsidenten erneut zu bekleiden, nun als besonders hoch ein. Das gescheiterte Attentat könnte neue Sympathien für Trump auslösen oder unter den Wählern eine Abwehrreaktion hervorrufen.
Schon kurz nach dem Angriff reagierte der Bitcoin-Kurs sowie ein Großteil des Kryptomarktes positiv. Investoren hoffen auf einen Regierungswechsel in den USA, der sich förderlich auf den Kryptomarkt und die Branche auswirkt.
Trump äußerte bereits die Idee, den Bitcoin als Reservewährung zu nutzen, um den US-Dollar zu stärken. Diese Vorgehensweise soll dazu führen, dass die internationale Bedeutung des US-Dollars wieder zunimmt und so die weltpolitische Bedeutung der USA stützen.
Die aktuelle US-Regierung unter Joe Biden bezieht überwiegend kryptofeindliche Positionen. Generell beziehen die zwei großen US-Parteien in Sachen Krypto gegensätzliche Positionen. Laut des demokratischen Abgeordneten Justin Slaughter sei das für die Demokraten eine sehr schlechte Ausgangslage.
Slaughter vermutet, dass die Unterstützung für Krypto den Republikanern einen massiven Aufwind bescheren könnte, der einen deutlichen Sieg bei den Wahlen im November zur Folge hat. Selbst unter Mitgliedern der Demokratischen Partei investiere jede fünfte Person in Krypto.
Ethereum-Erfinder Buterin äußert sich negativ über Krypto-Politik
In einem sehr umstrittenen Blogbeitrag äußerte Ethereum-Erfinder Vitalik Buterin kürzlich seine Ablehnung für Debatten über Krypto in der Politik. Wähler sollten demnach nicht für eine Person abstimmen, nur weil sie sich gut über Krypto äußert.
Generell, so stellt Buterin dar, sei die Unterstützung für Krypto heuchlerisch. Er selbst kenne keinen Politiker, der die Positionen der Krypto-Szene umfassend übernimmt. Neben der direkten Unterstützung für Kryptowährungen würden dazu weiter Punkte gehören.
Etwa die Unterstützung finanzieller Privatsphäre oder die Förderung freiheitlicher und neutraler Technologie. Laut Buterin seien Kryptowährungen zudem ein Beispiel der Internationalisierung.
Demnach müsse ein Politiker, der sich wahrlich für die Belange der Krypto-Szene einsetzt, neben nationalen auch internationale Probleme behandeln. Diese Vorgehensweise könne der 30-Jährige allerdings nicht erkennen.
Buterins Beitrag ist offensichtlich eine Reaktion auf die Entwicklungen der US-Politik. In der Krypto-Szene stieß er auf sehr viel negative Kritik. Einige Nutzer werfen dem Programmierer vor, lediglich Stellung zugunsten der Demokratischen Partei beziehen zu wollen.
Börsengang der Ethereum-ETFs steht unmittelbar bevor
Der Börsengang der US-amerikanischen Ethereum-Spot-ETFs dürfte unmittelbar bevorstehen. Die SEC erteilte erst diese Woche eine vorläufige Genehmigung für die Investmentprodukte von BlackRock, Franklin Templeton und VanEck.
Laut Einschätzung des ETF-Experten Eric Balchunas folgt bereits nächsten Dienstag, am 23. Juli, der Börsengang der Ethereum-Spot-ETFs. Zehn ähnliche Fonds könnten zeitgleich auf den Markt kommen. Als handelnde Börsen dürften NASDAQ, NYSE und CBOE agieren.
Okay everyone. Here are the details for the #Ethereum ETFs that we expect to launch next week. We are only missing details for Proshares's ETF. 7 of the 10 funds have fee waivers. pic.twitter.com/5v3QnHOeub
— James Seyffart (@JSeyff) July 17, 2024
ETF-Experte James Seyffart präsentiert die zehn Ethereum-Fonds, die bereits am Dienstag verfügbar sein dürften.
Balchunas zweifelte über Monate hinweg die Freigabe der Ethereum-ETFs an. Die zuständige Aufsichtsbehörde SEC sei zu diesem Schritt nicht bereit, vermutete der Experte. Dass die Genehmigung der Fonds nun doch folgt, hält er für einen wichtigen Meilenstein.
“Denkt daran, dass es nach der Markteinführung Zuflüsse und dann weitere ETH-Produkte gibt. Anschließend folgt Solana, und dann… wird es wahrscheinlich nie enden. Der Damm ist gebrochen”, schrieb er.
Demnach müsse man künftig mit der Entstehung vieler neuer Krypto-Fonds in den USA rechnen. In der Vergangenheit hatte Balchunas erklärt, dass dafür eine Regierungswechsel notwendig sei.
Der Börsengang der Ethereum-Spot-ETFs gilt als extrem bullisch. Das Interesse institutioneller Investoren an Krypto-Fonds ist in den USA riesig. Genau wie im Fall von Bitcoin könnten Milliarden US-Dollar innerhalb kürzester Zeit in den Markt fließen.
BlackRock-CEO Fink ruft zum Bitcoin-Investment auf
In einem Gespräch mit CNBC rief BlackRock-CEO Larry Fink zum Bitcoin-Investment auf. Seiner Einschätzung zufolge nutzen zu wenige Menschen die Kryptowährung, um ein unabhängiges Investment zu tätigen oder sich vor einer schädlichen Politik zu schützen.
Fink, der lange Jahre ein überzeugter Kritiker des Bitcoin war, bezeichnet die größte Kryptowährung nun selbst als digitales Gold und stimmt damit voll und ganz einem bekannten Narrativ aus der Krypto-Szene zu.
Der Bitcoin verfüge über besonders großes Potenzial, um unkorrelierte Renditen zu erhalten, so Fink. Die Kryptowährung ist vom restlichen Finanzmarkt nur wenig abhängig. Auch sonst sei BTC perfekt für diejenigen Personen, die der Wirtschaftspolitik kein Vertrauen schenken.
So machte der 71-Jährige auf die Möglichkeit aufmerksam, der Inflation dank Bitcoin zu entgehen. Auch überbordende staatliche Kontrolle könne sich dank BTC mitigieren lassen. Laut Fink solle sich jede Person mit Bitcoin beschäftigen.
Seine frühere Kritik am Bitcoin sei unrichtig gewesen, erklärt Fink nun. Erst als er sich genauer mit der Kryptowährung beschäftigte, habe er seine Fehler eingesehen.
Darum wächst der Kryptomarkt aktuell massiv
Der gesamte Kryptomarkt wächst aktuell massiv. Zu Redaktionsschluss liegt dieser im Tagestrend ganze 4,23 Prozent im Plus und vereint ein Vermögen von 2,43 Billionen US-Dollar.
Der Bitcoin-Kurs steigt sogar noch höher als die durchschnittliche Kryptowährung. Im Tagestrend liegt BTC 4,53 Prozent, im Wochentrend sogar 13,50 Prozent im Plus. Bitcoin notiert bei 66.630 US-Dollar.
Die Gründe für das Kurswachstum sind aktuell vielseitig. Eine wesentliche Rolle dürfte der Stimmungswandel in der US-Politik spielen. Auch die nahenden Ethereum-Spot-ETFs sorgen für Euphorie.
Gleichzeitig sank über die letzten Tage aber auch der Verkaufsdruck am Kryptomarkt. Deutsche Behörden verkauften ihre rund 50.000 BTC vollständig. Der einsetzende Druck durch Rückzahlungen von Mt. Gox sind laut Experten überbewertet und wirken sich daher nur geringfügig aus.
Aus dem Nachlass der insolventen Krypto-Börse stammen 140.000 BTC, die bis Ende Oktober an ehemalige Kunden ausgezahlt werden.
Als Wochensieger tritt erneut ein Memecoin auf – diesmal ist es Dogwifhat (WIF). Die Spaßwährung legt im Wochentrend um 54 Prozent zu. Auf Rang zwei folgt mit Worldcoin (WLD) ein Projekt, das digitale Identitäten bereitstellt. WLD stieg um 48 Prozent.
Rang drei belegt Bittensor (TAO). Das Projekt stellt einen Marktplatz zum Handel künstlicher Intelligenz bereit. TAO liegt 39 Prozent im Plus.