Krypto-News der Woche 16. August 2024

Hitzige Krypto-Debatten in den USA brechen aus

In den USA nehmen hitzige Debatten rund um Krypto an Fahrt auf. Hintergrund der Streitigkeiten sind nahende Wahlen, die im November stattfinden. Die US-Bürger wählen dabei unter anderem einen neuen Präsidenten sowie ein neues Bundesparlament.

Seit Mai spielen Kryptowährungen in der politischen Debatte dabei eine zunehmend wichtige Rolle. Seither macht sich der ehemalige US-Präsident Donald Trump das Thema zu eigen. Der 78-Jährige will das Amt des US-Präsidenten im Januar erneut antreten.

Inzwischen nehmen auch Trumps Gegenspieler von der Demokratischen Partei an den Debatten rund um Krypto teil. Dabei beziehen die Demokraten zunehmend eine neue Position und wenden sich von der kryptofeindlichen Haltung der vergangenen Jahre ab.

Unter dem amtierenden US-Präsidenten Joe Biden attackierten die US-Behörden die Kryptobranche verstärkt. Besonders bekannt sich die vielen Klagen der Börsenaufsichtsbehörde SEC.

Ist Kamala Harris pro Krypto?

Nach dem Start von Trumps Krypto-Kampagne im Mai ergibt sich um die demokratische Spitzenkandidatin Kamala Harris nun eine ähnliche Entwicklung. Anhänger der Politikerin riefen die Kampagne Crypto for Harris vor wenigen Tagen ins Leben. In der Krypto-Szene sorgt dies für harte Kritik.

Unter der Leitung der selbsternannten Krypto-Enthusiasten Mark Cuban und Anthony Scaramucci möchte die Wählervereinigung nächste Woche erstmals eine Online-Konferenz abhalten, um ihre Punkte darzulegen.

Besonders Cuban gilt in der Krypto-Szene als kritische Persönlichkeit. Scaramucci und Cuban behaupten in ersten Darstellungen, dass Harris eine Politik führen würde, die für Krypto förderlich sei.

Bisher ist ihr dies allerdings nicht gelungen. Aktuell amtiert sie als Vizepräsidentin. Öffentliche Äußerungen rund um Bitcoin und Krypto gab sie bisher nicht von sich. Genau diese Tatsache sorgte kürzlich für Spott und Hohn seitens bekannter Krypto-Enthusiasten.

“Die Krypto-Wende von Harris ist ein Betrug”, erklärte etwa Tyler Winklevoss, Betreiber der Krypto-Börse Gemini.

Laut Winklevoss würde die Operation Choke Point 2.0 unter Harris wie bisher fortlaufen. Die Winklevoss-Zwillinge sind bekannte Unterstützer Trumps und förderten ihn im Wahlkampf mit einer Spende von zwei Millionen US-Dollar.

Tyler hält die Wählervereinigung von Cuban und Scaramucci für unseriös, da sich Harris bisher überhaupt nicht zu Krypto äußerte.

“Ich habe wiederholt gesagt, dass die Biden-Harris-Regierung einen Krieg gegen Kryptowährungen führt. Es scheint keine Wende zu geben”, schrieb Cardano-Gründer Charles Hoskinson, der Harris ebenfalls als eine Bedrohung für Krypto sieht.

“In der Tat scheint es jetzt noch schlimmer zu sein. Eine Stimme für Harris ist eine Stimme gegen die amerikanische Krypto-Industrie”, erklärte der Programmierer. Hoskinson unterstützt den unabhängigen Kandidaten Robert Kennedy Jr.

Laut einer Umfrage von Polymarket ist Harris bei den Wählern inzwischen beliebter als Trump und hat die besten Aussichten auf einen Sieg bei der Wahl im November.

So viel Krypto besitzt Trump wirklich

Wie viel Krypto besitzt Trump überhaupt? Eines ist gewiss: Seit dem Beginn seiner Krypto-Kampagne im Mai nahm sein Vermögen an digitalen Währungen zu. Seither nimmt der Politiker auch Wahlkampfspenden mit Kryptowährungen entgegen.

Laut eines Berichts von NBC gab der 78-Jährige sein Krypto-Vermögen kürzlich mit einem Gegenwert von 1 bis 5 Millionen US-Dollar an. Ein Blick in die Aufzeichnungen der Blockchain-Analyseplattform Arkham zeigt, dass diese Angabe stimmen dürfte.

Demnach besitzt Trump allein auf Ethereum ein Vermögen von rund 3,6 Millionen US-Dollar in Form verschiedenster Token. Der größte Anteil davon existiert in Ethereum – an der Zahl rund 493 ETH im Wert von derzeit 1,27 Millionen US-Dollar.

Große Anteile existieren zudem in Wrapped Ethereum sowie in USDC. Diese beiden Coins erhält Trump durch Royalty Fees beim Verkauf seiner NFT-Kollektionen.

Auf der Blockchain-Adresse des Unternehmers befinden sich unzählige weitere Token, bei denen es sich meist um Memecoins handelt. Diese Währungen erhält Trump meist ungefragt zugeschickt. Die Verantwortlichen tun dies aus Marketingzwecken.

Seit dem Beginn seiner Krypto-Kampagne im Mai nahm Trump 30 zusätzliche ETH ein. Sein Vermögen an USDC stieg um rund 125.000 US-Dollar. Sein gesamtes Vermögen an WETH im Wert von rund einer Million US-Dollar, kam neu hinzu.

Erhält El Salvadors Bitcoin City eine Finanzspritze?

Durch die Herausgabe der Vulkananleihen wollte El Salvador die Finanzierung der Bitcoin City eigentlich längst starten, doch daraus wurde bislang nichts. Immer wieder kommt es in El Salvadors Zeitplan zu Verspätungen.

Die zehnjährigen Anleihen sollen Investitionen im Wert von einer Milliarde US-Dollar einsammeln. Nun erhielt das mittelamerikanische Land eine noch größere Finanzspritze. Experten vermuten: Die Grundlagen der Bitcoin City werden damit finanziert.

Das türkische Unternehmen Yilport investierte 1,6 Milliarden US-Dollar und sicherte sich so für 50 Jahre anteilige Betriebsrechte an zwei Häfen des Landes. Einer davon ist der Hafen La Union, der nur 13 Kilometer vom Conchagua entfernt liegt.

Der Conchagua ist der Vulkan, an dessen Fuß die Bitcoin City entstehen soll. Der Ausbau des Hafens dürfte von wichtiger Bedeutung sein, um die nötige Infrastruktur für eine Bebauung des Geländes zu schaffen. In einem offiziellen Film nahm El Salvador keinerlei Bezug zu der geplanten Stadt.

Tauziehen um den Krypto-Standort Schweiz

Durch eine förderliche Gesetzgebung ist es der Schweiz über die letzten Jahre gelungen, sich als einer der global wichtigsten Krypto-Standorte zu etablieren. Im Juli begann ein Tauziehen zwischen der Regulierungsbehörde FINMA und der Kryptobranche.

So fordert die FINMA seit Juli die komplette Identifizierung jedes Stablecoin-Nutzers. Man begründet diese Forderung mit dem möglichen Einsatz der Anlagen als Instrument der Geldwäsche und Sanktionsumgehung.

Die Interessengemeinschaft Swiss Blockchain Federation (kurz SBF) kritisierte die neuen Forderungen und schätzt diese als unrechtmäßig ein. Würde man diese durchsetzen, sei die Zukunft der Kryptobranche in der Schweiz verspielt, glaubt die SBF.

Die FINMA hielt in einer Stellungnahme gegenüber Finews bisher an ihrer Position fest. Man wolle lediglich geltende Gesetze umsetzen, heißt es.

Anfang Juli hatte Russland einen Plan vorgestellt, US-Dollar-Stablecoins zur Umgehung von Finanzsanktionen zu verwenden. Mittlerweile ist die gesetzliche Grundlage dafür geschaffen. Die russische Zentralbank gab jüngst bekannt, bis Ende des Jahres erste Transaktionen absolvieren zu wollen. Der internationale Handel soll so wiederbelebt werden.

Durch die starke Zentralisierung von Stablecoins wie USDT oder USDC laufen Nutzer Gefahr, den Zugriff über ihr Geld entzogen zu bekommen. Die Herausgeber haben die volle Handhabe über die Token. Sekundärsanktionen lassen sich daher leicht umsetzen, sofern auffällt, wer die entsprechenden Transaktionen vornimmt.

Kryptomarkt verfällt dem Pessimismus

Der Kryptomarkt verfällt in den letzten Tagen dem Pessimismus. Im Tagestrend liegt der gesamte Markt 2,18 Prozent im Minus und vereint einen Wert von 2,05 Billionen US-Dollar. Marktführer Bitcoin liegt im Tagestrend 2,10, im Wochentrend sogar 4,20 Prozent im Minus.

BTC notiert infolgedessen bei 58.130 US-Dollar. Deutlich größer sind die Verluste im Wochentrend bei Memecoins.

Die Wochenverlierer sind Dogwifhat (WIF) mit -24 Prozent, Brett (BRETT) mit -18 Prozent sowie Pepe (PEPE) mit -16 Prozent. Rang 1 und 3 verloren mehr als die Hälfte dieses Prozentsatzes über die letzten 24 Stunden.

Vereinzelt gibt es auch grüne Zahlen. Aave (AAVE) zeichnet sich mit Gewinnen in Höhe von 13,40 Prozent als Wochensieger ab. Darauf folgen SATS (1000SATS) und THORChain (RUNE) mit jeweils +13 Prozent.