EU-Abgeordnete bringt Bitcoin-Reserve in Europa ins Gespräch

Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU-Abgeordnete Sarah Knafo brachte gestern eine Bitcoin-Reserve in der EU ins Gespräch.
  • Staatliche Bitcoin-Anlagen sind in den USA bereits ein wichtiges politisches Thema. In El Salvador sind sie seit 2021 bereits Praxis.
  • Die französische Politikerin hält eine politische Öffnung gegenüber Krypto für notwendig, um politische Repressionen und eine schädliche Wirtschaftspolitik zu bekämpfen.

EU-Abgeordnete bringt Bitcoin-Reserve in Europa ins Gespräch

Die EU-Abgeordnete Sarah Knafo brachte eine Bitcoin-Reserve in Europa ins Gespräch, wie Aufzeichnungen aus dem EU-Parlament belegen. Knafo zog als Vertreterin Frankreichs und der Partei Reconquête in das Parlament ein.

In einer Rede kritisierte sie zunehmende Unfreiheit und politische Repressionen gegenüber einer wachsenden Anzahl an Bürgern in der EU. Geht es nach ihr, sollte die Europäische Union “einen Paradigmenwechsel vollziehen” und den Bitcoin als strategische Reserve anlegen.

Knafo schließt sich damit einer Reihe von Politikern an, die staatliche Investments in die größte Kryptowährung fordern. Für Aufsehen hatte zuletzt der polnische Politiker Sławomir Mentzen gesorgt, der dieselbe Forderung für die Politik in Polen aufstellte.

Erfolg hatte der Bitcoin als staatliche Anlage bereits auf den amerikanischen Kontinenten. El Salvador begann 2021 als erstes Land der Erde, BTC zu erwerben. Zeitgleich führte das mittelamerikanische Land die Kryptowährung als Landeswährung ein.

In den USA spielte Krypto im Wahlkampf 2024 eine wichtige Rolle. Kryptofreundliche Kräfte unter Donald Trump gewannen die Wahlen am 5. November schließlich für sich. Unter seiner Regierung, die am 20. Januar 2025 beginnt, werden weitere Maßnahmen zugunsten von Krypto erwartet. Eine Bitcoin-Reserve in den USA ist zwar im Gespräch, aber noch keine beschlossene Sache.

“Was macht die EU? Die EU vergeudet unser Geld für unglaublichen Müll. Tragischerweise akkumuliert sie weiterhin inflationäre Defizite”, sprach Knafo im EU-Parlament.

EU-Abgeordnete kritisiert Wirtschaftspolitik der EU

In ihrer Rede kritisierte die 31-jährige Politikerin die Wirtschaftspolitik der EU hart. In der Vergangenheit hätten sich viele Politiker und der Internationale Währungsfonds über die Entscheidung El Salvadors lustig gemacht.

Dort war es der Präsident Nayib Bukele, der den Bitcoin als Landeswährung einbrachte. Das sei jedoch kein Grund zum Spott, machte Knafo vor den Abgeordneten der Europäischen Union deutlich.

“Vor drei Jahren (…) hat der Präsident von El Salvador entschieden, für sein Land in Bitcoin zu investieren. Damals wurde er von der politischen Kaste und dem IWF ausgelacht. Heute hat seine Bilanz eine Rendite von 100 Prozent und hunderte Millionen US-Dollar an Profit für sein Volk erbracht”, so Knafo.

Tatsächlich liegt das Bitcoin-Portfolio El Salvadors bereits 140 Prozent im Plus. Aus dem Anfangsinvestment in Höhe von 141 Millionen US-Dollar ist ein Vermögen von 612 Millionen US-Dollar erwachsen. Knafo fordert, dass sich die EU daran ein Beispiel nimmt.

“Es ist Zeit, unsere Völker vor Inflation und den schlechten wirtschaftlichen Entscheidungen unserer Staaten zu schützen”, verlangt die Politikerin.

“Es ist Zeit, den totalitären Versuchungen der Europäischen Zentralbank eine Absage zu erteilen, die einen vollständig kontrollierten digitalen Euro erzwingen möchte”, fährt Knafo fort.

Welche Argumente sprechen für eine Bitcoin-Reserve?

Die Abgeordnete befürchtet einen politischen Missbrauch der CBDC durch EU-Behörden. Die digitale Zentralbankwährung könnte in der EU bereits 2025 eingeführt werden.

“Wir wollen nicht in einer dystopischen Welt leben, in der uns ein europäischer Bürokrat schon morgen bestimmte Transaktionen verwehren kann, nur weil wir etwas auf sozialen Netzwerken gesagt oder eine Meinung haben, die unangenehm ist.”

Finanzielle Zensur ist seit Jahren ein starkes Argument für Krypto. Während der Corona-Maßnahmen schränkten die Behörden und Banken in Zusammenarbeit viele Kritiker ein. Dazu zählten Teilnehmer der Kampagne Truckers for Freedom in Kanada.

Im Bild: Teilnehmer des Freedom Convoy, den kanadische Behörden massenhaft mit finanzieller Zensur belegten.

Auch in Deutschland kam es zu Kontoschließungen. Betroffen waren etwa der Anwalt Markus Haintz oder der Arzt Paul Brandenburg. Kontosperren wurden allerdings schon vor 2020 als repressive Maßnahme missbraucht.

Unternehmer Marc Andreessen brachte die Thematik jüngst im Gespräch mit Joe Rogan auf und sorgte so für eine Welle der Kritik seitens einiger Personen, die speziell in den USA unter finanzieller Zensur litten. Betroffen sind überwiegend politisch unliebsame Personen.

Deshalb, so erklärte Knafo, sei es Zeit, “nationale, strategische [Bitcoin]-Reserven anzulegen.”

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Lennard ist ein überzeugter Krypto-Enthusiast. Als Freund der Selbstbestimmung begreift er Kryptowährungen als hohes Gut. Seine Begeisterung gilt vor allem den vertraulichen Kryptos.

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