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Bitcoin plant bis 2024 Netto-Null-Emissionen

Bitcoin arbeitet weiter stark an der Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks und wird nach eigenen Berechnungen, wenn die aktuelle Entwicklung sich fortsetzen lässt, spätestens ab Dezember 2024 die Netto-Null-Emissionsgrenze erreichen.

Das aufwendige und sehr energieintensive PoW-Konsensverfahren beim Mining von Bitcoins, also der Fortführung der Blockchain und Absicherung weiterer Transaktionen, ist ein ständiges Streitthema.

In etlichen Ländern ist daher das Mining von Bitcoins verboten oder es wird über ein entsprechendes Verbot offen nachgedacht.

Dabei setzen bereits seit einiger Zeit viele Bitcoin-Miner auf die Verwendung von Strom aus erneuerbaren und alternativen Energiequellen.

Das macht sich zumindest beim Thema CO₂-Fußabdruck positiv bemerkbar. Die CO₂-Bilanz beim Mining von Bitcoins ist seit Jahren rückläufig.

Lag im März 2021 die Rate des CO₂-neutralen Bitcoin-Minings noch bei 41 %, so stieg der Wert bis heute auf etwa 62,4 %.

Im März nächsten Jahres 2023 soll die 72-Prozent-Marke geknackt werden. Bis Dezember 2024 sollen dann 100 % und somit die CO₂-Netto-Null-Emissionsgrenze erreicht werden.

Wenn dies auf sinnvolle Weise Teil unseres Finanzsystems werden soll, ist es unerlässlich, dass es verantwortungsbewusst entwickelt wird und die Gesamtemissionen minimiert […] Wenn wir an digitale Vermögenswerte denken, muss es Klima- und Energieeinsparung sein.

Costa Samaras

Hauptassistent des Büros für Wissenschafts- und Technologiepolitik des Weißen Hauses

Bitcoin Miner suchen schon aus eigenen Bestrebungen der Gewinnmaximierung nach der Möglichkeit der billigsten Energie- oder Stromerzeugung.

Die kostengünstigste Energieerzeugung ist oft die Verwendung von abfallender Energie, wie sie beispielsweise durch die Nutzung von Gas aus der Erdgas-Förderung oder Raffinierung betriebsbedingt anfällt, und welche bisher nutzlos abgefackelt wurde.

Oder die Nutzung von Biogas, welches in Kläranlagen bei der biologischen Bearbeitung von Gülle und Fäkalien anfällt, und auch hier in der Vergangenheit oft einfach abgefackelt wurde.

Wieso wird in Kläranlagen das anfallende Biogas meist ungenutzt verbrannt? Weil es der billigste Weg ist, das anfallende Biogas zu entsorgen.

  • Würde man es einfach in die Umwelt entlüften, so würde man große Mengen an CO₂ und Methan in die Umwelt und somit in die Atmosphäre einbringen.
  • Um das Biogas als Brennstoff in das Gasleitungsnetz einzuspeisen, müsste es auf einen Reinheitsgehalt von 95 % Methangas angereichert werden. Das ist viel zu teuer und daher wirtschaftlich unrentabel.
  • Um das Biogas zum Heizen über Fernwärme nutzen zu können, müsste die Kläranlage in der Nähe von Wohngebäuden stehen. Die erzeugte Wärme über sehr weite Strecken zu transportieren, ist ineffektiv.

Die effektivste Nutzung von Biogas ist die Produktion von Strom mit Hilfe von Verbrennungsmotoren oder Gasturbinen.

Und im Optimalfall sollte der produzierte Strom auch in der Nähe der Kläranlage verbraucht werden, da ein Transport über längere Strecken zu Transportverlusten führt.

Hier kommt dann wieder das Bitcoin-Mining ins Spiel, denn den Rechnern, die die Ketten der Bitcoin-Blockchain berechnen, ist die Geruchsbelastung der Kläranlage egal.

Wie schafft Bitcoin die Netto-Null-Emissionsgrenze?

Ein theoretischer Netto-Null-Emissionswert wird durch eine besondere Formel in der Berechnung erreicht.

Denn rein praktisch ist eine CO₂-neutrale Energieproduktion sehr schwer zu erreichen. Denn selbst bei Verwendung von Sonnen- oder Windenergie fällt CO₂ allein durch die Produktion der Solaranlagen oder Windräder CO₂ an.

Der Trick ist hier die Verwendung von Biogas zur Stromerzeugung. Weil das im Biogas enthaltene Methan einen 84-mal höheren Treibhauseffekt hat als CO₂.

Wenn es in die Atmosphäre entweicht, wird beim Verbrennen von Methan ein negativer CO₂-Wert berechnet.

Wir gehen davon aus, dass das Bitcoin-Mining unter Verwendung von abgelassenem Methan als Strom zunächst nur mit 83 % der Wachstumsrate des abgefackelten Gasbergbaus (6,9 MW/Monat) wachsen wird. Basierend auf dieser bescheideneren Wachstumsrate prognostizieren wir, dass das Bitcoin-Netzwerk im vierten Quartal 2024 vollständig klimaneutral werden wird.

Bitcoin Netzwerk

Auszug aus einer Studie

Da das Methan, welches verbrannt wird, nicht in die Atmosphäre entweicht, wird die Atmosphäre mit weniger Treibhausgasen belastet.

Aus dieser Logik ist das Verbrennen von Methan besser, als das Methan in die Atmosphäre entweichen zu lassen. Daher wird das Verbrennen von Methan mit einem negativen CO₂-Wert berechnet.

Dies hat zur Folge, dass das Verbrennen von Biogas mit hohem Methananteil zu einer negativen Berechnung des CO₂-Fußabdrucks führt.

Diese statistische Berechnung machen sich die Bitcoin-Miner zunutze, um somit die Netto-Null-Emissionsgrenze zu erreichen.

Ist das Bitcoin-Mining jetzt umweltfreundlich?

Keineswegs kann man beim Mining von Bitcoins von umweltfreundlich oder energieneutral sprechen, allerdings wird der grüne Bitcoin durch diese Methode definitiv realistischer.

Denn auch wenn der Strom für das Bitcoin-Mining aus erneuerbaren Energien stammt, oder gar Energie genutzt wird, die sonst nutzlos verpufft wäre, so wird immer noch eine extrem hohe Menge an Strom für das Mining von Bitcoins benötigt.

Eine Menge, die für andere Zwecke sehr viel sinnvoller eingesetzt werden kann. Schließlich wird für das Mining von Bitcoins jährlich so viel Strom benötigt, wie ganze kleine Länder im Jahr an Strom verbrauchen.

In diesem Jahr hat die Bitcoin Community mit Stolz berichtet, dass der Stromverbrauch für das Bitcoin-Mining im ersten Halbjahr 2022 um fast 40 % reduziert werden konnte.

Dies liegt jedoch keineswegs am energiesparenden Mining-Verfahren, sondern ganz profan an der Krise in der Krypto-Branche. Infolgedessen wurden auch 40 % weniger Bitcoins durch Mining erzeugt. Also eine typische Milchmädchen-Rechnung.

Wir müssen darüber nachdenken, was die angemessenen politischen Reaktionen in einer Welt wären, die sich auf Proof-of-Stake verlagert hat, oder in einer Welt, in der es eine kontinuierliche Mischung aus Proof-of-Work und Proof-of-Stake gibt. Proof-of-Work ist von Natur aus energieintensiv, erhöht aber auch die Sicherheit.

Costa Samaras

Hauptassistent des Büros für Wissenschafts- und Technologiepolitik des Weißen Hauses

Zugegeben, die Bitcoin Community tut einiges, um die Umweltschädlichkeit des Minings von Bitcoins zu verringern, doch letztlich bleibt es eine sehr energieintensive Angelegenheit.

Rein aus Umweltschutzgründen wäre es besser, auf den PoW-Konsensmechanismus zu verzichten, so wie es Ethereum aktuell vormacht.

Aber Bitcoin ist davon überzeugt, dass der PoW-Konsens, der einzig wirklich sichere und den hohen Ansprüchen vom Bitcoin gerecht werdende Mechanismus zur Konsensfindung ist, den es gibt. Und Bitcoin wird nicht auf ihn verzichten.

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Autor

Als ausgebildeter Finanzberater und Reisekaufmann sowie Hobby-Journalist, mit zahlreichen Veröffentlichungen in verschiedenen Zeitungen, bin ich heute als Autor für touristische Beiträge und Reiseführer genauso zu Hause, wie in der Finanzwelt. Das Thema Kryptowährung fasziniert mich schon seit Jahren und ich habe bereits unzählige Artikel geschrieben, die auf verschiedenen Kryptoportalen und in etlichen Magazinen veröffentlicht wurden.

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