IOTA nach Coordicide: Fortschritte im Testnetzwerk

IOTA, das prominenteste Projekt einer Blockchain der 3. Generation (DAG = Directed Acyclic Graph) hat ein turbulentes Jahr hinter sich. Insbesondere der Abgang des Co-Founders Sergey Ivancheglo (Come from Beyond/CFB) in 2019 und der IOTA Wallet Hack Anfang 2020 sorgten für negative Schlagzeilen. Jedoch wurde der Fokus für die IOTA Roadmap nie aus den Augen verloren und die Entwicklungsaktivitäten liefen auf Hochtouren.

Coordicide

Eines der Hauptziele bleibt Coordicide, das finale Abschalten des Coordinators. Durch Coordicide soll das „Blockchain Trilemma“ bei IOTA gelöst werden. Das Blockchain Trilemma besteht darin, dass ein DLT-Netzwerk fast nie Sicherheit, Skalierbarkeit und Dezentralität zugleich gewährleisten kann. Während die Tangle-Technologie von IOTA als sicher und skalierbar gilt, so soll durch Abschalten des Coordinators auch endlich Dezentralität erreicht werden.

Neues Konsensmodell „Tangle Multiverse“

Im November 2019 erklärte Hans Moog (HusQy), Entwickler der IOTA Foundation, in einem ausführlichen Blog Post warum seiner Meinung nach auch ein neues Konsensmodell notwendig ist, obwohl Coordicide das Trilemma bereits löst. Das neue Konsensmodell names „Tangle Multiverse“ soll den Tangle deutlich sicherer, stabiler und effizienter machen.

Laut Moog ist das neue Konsensmodell einfach besser und bringt zahlreiche Vorteile für den IOTA Tangle:

  • Less “moving parts” and much easier to implement
  • Orders of magnitude more secure
  • Smaller message overhead since we use “virtual voting” to reach consensus
  • It gets rid of the need for re-attachments and promotions
  • Completely partition tolerant and resilient against large scale network splits
  • It works in the IoT and mesh net environment
  • Independent of the amount of “bad nodes” in the network and does not require a specific network topology like CA

Parallel Reality Based Ledger State

Das angekündigte öffentliche Testnetzwerk für Tangle Multiverse ist nun so gut wie fertig. Hans Moog verkündete am 13. Juni 2020 auf Twitter, dass er und sein Goshimer-Team den letzten Teil des Testnetzwerks ohne Coordinator, den „Parallel Reality Based Ledger State“ erfolgreich getestet haben.

…Today we finished testing the last missing piece for the coordinator-less test network – the „parallel reality based ledger state“. This completely new form of keeping track of the state of a DLT will be the „heart“ of IOTA 2.0 and beyond and will give us a level of flexibility that has never been seen before. It not only completely decouples consensus and keeping track of the ledger state but it also reduces the required message complexity for voting as it enables us to only vote on conflicts…

Durch den „Parallel Reality Based Ledger State“ werden Konsens und die Verfolgung des Ledger-Status vollständig entkoppelt. Zudem wird die Nachrichtenkomplexität für das Voting reduziert, da nur über Konflikte abgestimmt werden muss.

Moog spricht davon, dass es zum ersten Mal seit über einem Jahrzehnt nun ein völlig neues Ledger-Status-Modell gibt. Bislang wurden ausschließlich UTXO– oder Account-basierte Modelle verwendet.

… It is the first time since more than a decade that we see a completely new ledger state model emerge as everybody else still uses the vanilla UTXO- and account-based models. It is most probably one of the most efficient ways to track the state of a decentralized system and might even use similar …

Wenn es nach Moog ginge, ist der „Parallel Reality Based Ledger State“ das Herzstück von IOTA 2.0. Daher wird viel davon abhängen, ob das Testnetzwerk von Tangle Multiverse die Erwartungen erfüllen kann und sich die beschriebenen Vorteile nachweisen lassen.

IOTA - parallel reality based ledger state

Quelle Bild: Hans Moog (HusQy), Twitter

 

Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert