IOTA Chrysalis – erste Phase des IOTA 1.5 Upgrades startet

Die IOTA Foundation macht IOTA bereits für die Zukunft. Dabei muss sich das gesamte Ökosystem einen fundamentalen Wandel unterziehen, um die Heraus- und Anforderungen zukünftiger Märkte zu erfüllen. Mit IOTA 1.5 steht bereits der erste Teil dieses Wandels in den Startlöchern. Bereits in der kommenden Woche plant die IOTA Foundation  den Start der ersten Phase des IOTA 1.5 Upgrades.

Was ist IOTA Chrysalis?

Langfristig steht für IOTA der Coordicide im Fokus. Doch bevor wir den Coordicide erleben, plant IOTA die Entwicklung einer unternehmenstauglichen Lösung des Ökosystems. Die finale Ausbaustufe lässt sich auch als IOTA 2.0 bezeichnen, während in der Zwischenzeit mit Chrysalis ein IOTA 1.5 entsteht.

Werfen wir einen Blick in die Biologie, dann finden wir auch dort den Begriff Chrysalis wieder – es handelt sich um die Form, die eine Raupe vor ihrer Metamorphose zum Schmetterling, annimmt. Betrachten wir diese Analogie, dann können wir sagen, dass Chrysalis die letzte Version von IOTA ist, bevor das Netzwerk seine komplette Leistungsfähigkeit erreicht. Allerdings bedeutet dies auch, dass Chrysalis komplett losgelöst von Coordicide ist und einzig darauf abzielt, die Anwendbarkeit des aktuellen Mainnets zu erhöhen.

Doch warum spielen eben jene Anpassungen eine wichtigere Rolle, als die eigentlichen Protokollverbesserungen? Im Grunde soll das neue Upgrade dafür sorgen, dass die Adaption der Blockchain zunimmt.

Hierfür gibt es folgende neue Upgrades:

  • White-Flag-Ansatz: Vereinfacht die Berechnung der Guthaben, erhöht die Geschwindigkeit und die Effizienz der Tip-Auswahl. Außerdem sinkt die Anzahl der Reattachments maßgeblich.
  • Neuer Auswahlalgorithmus für den Koordinator: erhöht die Anzahl der unterstützten Transaktionen pro Sekunde und sorgt zugleich für eine höhere Recheneffizienz.
  • URTS-Tip-Auswahl: Ist im Vergleich zum aktuellen Ansatz deutlich schneller und effizienter.
  • Neues Signaturschema: Das neue Signaturschema unterstützt quantenresistente Einmal-Signaturen und erlaubt somit die Wiederverwendung von Private Keys. Auf diese Weise soll die Transaktionsgröße drastisch sinken.

Erste Phase von Chrysalis startet kommende Woche

Nachdem Chrysalis bereits zu Beginn des Jahres angekündigt wurde, soll die erste Phase des Mainnet-Upgrades bereits im Laufe der kommenden Woche starten. Laut Unternehmensangaben sollen die vorgenommenen Änderungen einen unmittelbaren Einfluss auf Leistung, Zuverlässigkeit und Benutzerfreundlichkeit des aktuellen Netzwerks haben.

Chrysalis-Roadmap
Roadmap zur Migration von Chrysalis

Außerdem ist IOTA 1.5 ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur vollständigen Transformation zu IOTA 2.0 – der vollständig dezentralisierten Variante von IOTA. Insbesondere die modulare und flexible Natur des Entwicklungsprozesses hat dazu beigetragen, dass IOTA die ersten Komponenten von IOTA 2.0 auf das bestehende Mainnet anwenden konnte. Im ersten Schritt für die IOTA Foundation folgende Funktionen ein:

  • URTS-Tip-Auswahl
  • Verbesserte Auswahl von Meilensteinen für mehr Transaktionen
  • White Flag
  • Autopeering

Welche unmittelbaren Auswirkungen das Upgrade mit sich bringt?

Das Versprechen eine Anpassung vorzunehmen ist immer viel wert. Wertvoller wird ein solches Versprechen erst, wenn die Nutzer auch unmittelbare Verbesserungen wahrnehmen können. Zu den entsprechenden Verbesserungen gehört:

  • Die Reduktion der „Milestone Insurance Rate“ von 80 Sekunden auf nur noch 10 Sekunden. Eine solche Reduktion entspricht einer Erhöhung der Transaktionsbestätigungszeiten um den Faktor 8.
  • Außerdem muss die Mehrzahl der Transaktionen nicht mehr attachted werden. Stattdessen sorgt das Upgrade dafür, dass die Ziele beim ersten Versuch erreicht werden.
  • Verkürzung der Setup-Zeiten für Nodes durch das neue Autopeering.
  • Leistungs- und Zuverlässigkeitsverbesserungen in der Node-Software.
  • Signifikante Steigerung der Transaktionen pro Sekunde (TPS). Laut ersten Angaben kann das Netzwerk mit IOTA 1.5 bereits mehr als 1.000 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten. Somit ist IOTA 1.5 deutlich potenter als das aktuelle IOTA Mainnet.

Weitere Upgrades für 2020 in Planung

Allerdings endet das Upgrade des IOTA Mainnet nicht mit der Migration der neuen Funktionen. Vielmehr kommen noch in der zweiten Jahreshälfte weitere Funktionen. Hierzu gehören:

  • Atomic Transactions
  • Wiederverwendbare Adressen
  • UTXO
  • Die Migration eines binären Transaktionslayouts.

Dabei sollen alle neue Funktionen dazu beitragen, dass die Interaktionen mit dem IOTA Protokoll einfacher denn je werden. Folglich können auch die Endnutzer, die maßgeblich dazu beitragen, die Adaption voranzutreiben, das IOTA Protokoll häufiger im Alltag verwenden. Im Ergebnis sollen Partner und kundenspezifischere Lösungen entstehen.

Insgesamt bringt der Übergang zu IOTA 1.5 verbesserte Werkzeuge und Spezifikationen mit sich und trägt somit dazu bei, die Standardisierungsbemühungen zu beschleunigen. Auf diese Weise kann die Entwicklung wichtiger und kritischer Infrastruktur an Tempo gewinnen und dazu beitragen, dass kritische Bestandteile wie Wallets, Aufbewahrungslösungen und Anwendungen an Akzeptanz gewinnen.

Auch Jakub Cech bestätigte in der jüngeren Vergangenheit, dass das Unternehmen sich freue, die beiden Phasen bis zur vollständigen Migration von IOTA 1.5 zu vollziehen. Dabei stellt IOTA 1.5 einen wichtigen Zwischenschritt auf dem Weg zum Coordicide dar. Außerdem dürftn die höhere TPS dazu beitragen, dass das Ökosystem noch häufiger Anwendung findet.

Fazit: IOTA Chrysalis – notwendiger Zwischenschritt zum Coordicide

IOTA will zur Währung des Internets der Dinge avancieren. Allerdings ist der Weg zu diesem Ziel noch lang. Doch mit IOTA 1.5 steht nun das erste notwendige Upgrade für das Ökosystem bereit. Insbesondere der Coordicide dürfte Anleger auf die dezentrale Zukunft des Netzwerks hoffen lassen – Chrysalis ist der erste wichtige Schritt auf diesem Weg.

Bereits in der kommenden Woche können wir den Start des Upgrades beobachten. Aus meiner Sicht trägt Chrysalis insbesondere dazu bei, dass Unternehmen die passenden technischen Grundlagen für die Anwendung von IOTA vorfinden. Allerdings müssen wir in diesem Zuge auch anmerken, dass andere Netzwerke sich ebenfalls mit dem Thema beschäftigen. Ein erfolgreicher Verlauf des Upgrades und eine gute Bewertung durch die Community dürfte zudem dazu beitragen, dass das Netzwerk deutlich mehr Nutzer adressiert.

 

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