Divergenz
In der Finanzwelt tritt eine Divergenz auf, wenn sich der Marktpreis eines Vermögenswerts in die entgegengesetzte Richtung eines anderen Datenwerts bewegt, der in der Regel durch einen Indikator der technischen Analyse dargestellt wird. Divergenzen werden von Händlern und Anlegern genutzt, um festzustellen, ob ein Markttrend schwächer wird, was zu einer Konsolidierungsphase oder einer Trendumkehr führen kann.
Das Handelsvolumen ist ein einfaches Beispiel für einen Indikator, der Divergenzen erzeugen kann. In diesem Fall erzeugt der Marktpreis eine Divergenz, wenn er sich in eine Richtung bewegt, die dem Handelsvolumen zuwiderläuft. Wenn sich beispielsweise der Kurs eines Vermögenswerts bei abnehmendem Handelsvolumen nach oben bewegt, könnte man dies als Divergenz betrachten.
Obwohl Divergenzen zwischen dem Marktpreis eines Vermögenswerts und anderen Daten auftreten können, werden sie am häufigsten im Zusammenhang mit Indikatoren der technischen Analyse verwendet, insbesondere mit Indikatoren wie dem Relative Strength Index (RSI) und dem Stochastic RSI.
Divergenzen können sowohl positiv als auch negativ sein, aber sie sind nicht immer vorhanden. Eine positive Divergenz kann auftreten, wenn der Preis eines Vermögenswerts sinkt, der technische Indikator jedoch eine Zunahme der Kaufkräfte (oder einen Rückgang der Verkäufe) anzeigt.
Eine positive Divergenz kann daher als positives Zeichen gewertet werden und kann in einigen Fällen einer Kursumkehr nach oben vorausgehen. Eine negative Divergenz liegt dagegen vor, wenn der Kurs des Vermögenswerts steigt, der Indikator aber eine Abschwächung der Kaufkräfte (oder einen stärkeren Verkaufsdruck) anzeigt.
Divergenzen können Händlern helfen, ihre Einstiegs- und Ausstiegspunkte sowie ihre Stop-Losses zu bestimmen. Allerdings sollte man sich nicht primär auf Divergenzen verlassen, da sie nicht immer sichtbar sind und auch falsche Handelssignale erzeugen können.
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