BANULA – Pionierarbeit im Bereich der Elektromobilität und Blockchain-Technologie
BArrierefreie und NUtzerfreundliche LAdemöglichkeiten schaffen
In einer Welt, in der technologische Fortschritte rasant voranschreiten, steht das Forschungsprojekt BANULA (www.banula.de) an der Schnittstelle zweier revolutionärer Entwicklungen: der Elektromobilität und der Blockchain-Technologie.
Das Projekt, ein Konsortium aus Netzbetreibern, IT-Partnern und Wissenschaft, gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), zielt darauf ab, barrierefreie und nutzerfreundliche Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge zu schaffen.
Marc Lamhofer, Manager bei mm1 – a valantic company und Projektleiter der Studie zur Ausgestaltung der BANULA-Governance, die im Auftrag von TransnetBW als einer der Vollpartner in BANULA erstellt wurde, beschreibt es als „kooperative dezentrale Plattformlösung für den Energiesektor mit Fokus auf Elektromobilität“.
Gestartet im Oktober 2021 und mit aktueller Projektlaufzeit bis Herbst 2025, möchte BANULA das Laden von Elektrofahrzeugen zugänglicher, effizienter und benutzerfreundlicher gestalten. Der Schlüssel liegt dabei in einer dezentralen Datenkommunikationsplattform.
Kern des Projekts BANULA
BANULA, ein Akronym für „barrierefreie und nutzerfreundliche Lademöglichkeiten schaffen“, adressiert ein dringendes Bedürfnis im Bereich der Elektromobilität: Eine vereinfachte, effiziente und zuverlässige Art des Ladens und Abrechnens von Elektrofahrzeugen.
Durch die Implementierung einer Blockchain-basierten Lösung wird ein einheitliches, kooperatives Netzwerk angestrebt, das über bestehende regionale und betreiberabhängige Systeme hinausgeht.
Hierbei entstehen Vorteile für gleich mehrere Beteiligte: Die verbesserte Strombilanzierung von Fahrzeugen anstelle von Ladepunkten bietet sowohl den Übertragungsnetzbetreibern (Systembilanz), den Netzbetreibern (Bilanzierung von Flexibilität) als auch den Endkunden (u. a. PV-Strom laden unterwegs, Flex-Angebote) Mehrwerte.
Blockchain als Wegbereiter
Julian Ventouris, ebenfalls von mm1 und technischer Solution-Architekt der Studie, hebt die zentrale Rolle der Blockchain-Technologie im BANULA-Projekt hervor:
„Die Blockchain-Technologie ermöglicht eine dezentrale, transparente und sichere Plattform. Diese Technologie ist nicht nur ein Werkzeug für den sicheren Datenaustausch, sondern auch ein grundlegendes Element zur Gewährleistung der Integrität und Unveränderlichkeit von Transaktionsdaten.“
Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Blockchain-Technologie in BANULA ist die Schaffung eines interoperablen Netzwerks, welches standardisierte Daten in nahezu Echtzeit bereitstellt.
Dies ermöglicht eine umfassendere und nahtlose Integration verschiedener Energiedienste und -anbieter.
„Das ist ein völlig neues Level der Kooperation und Neutralität“, fügt Ventouris hinzu.
Durch die Blockchain wird es möglich, eine universelle Plattform zu schaffen, die eine Vielzahl von Ladestationen und Energiequellen miteinander verbindet, wodurch eine umfassendere und effizientere Nutzung von Elektromobilität gefördert wird.
Die transparente und vertrauensschaffende DLT-Infrastruktur incentiviert Akteure zur Übermittlung von aktuellen Stromnutzungsdaten, welche für Abrechnungs- und Prognoseaktivitäten bereitgestellt werden.
Dies ist ein kritisches Element bei der Schaffung einer nahtlosen Ladeerfahrung für den Anwender in der alltäglichen Nutzung.
Ebenso ermöglicht die Blockchain-Technologie im Rahmen von BANULA eine verbesserte Transaktionsverwaltung und -abrechnung.
Durch Smart Contracts können automatisierte, vordefinierte Bedingungen für das Laden von Elektrofahrzeugen festgelegt werden.
Dies führt zu einer effizienteren und transparenteren Abrechnung, wobei die Blockchain als unveränderlicher und vertrauenswürdiger Vermittler dient.
Diese Automatisierung und Vereinfachung des Abrechnungsprozesses sind ein wesentlicher Schritt zur Verbesserung der Benutzererfahrung und zur Förderung der Akzeptanz von Elektromobilität.
Abschließend betont Ventouris die Bedeutung der Sicherheit innerhalb des Blockchain-Netzwerks:
„Die Sicherheit und Vertraulichkeit der Daten der Nutzer ist von höchster Priorität.“
Die Blockchain bietet eine sichere Umgebung, in der sensible Daten geschützt und dennoch effizient genutzt werden können.
Dies ist besonders relevant im Kontext der Elektromobilität, wo persönliche und finanzielle Informationen im Umgang mit Ladestationen und Energieanbietern von Bedeutung sind.
Herausforderungen und Fortschritte
Die Integration der Blockchain-Technologie in das BANULA-Projekt ist ein ambitioniertes Unterfangen, das sowohl technische als auch regulatorische Herausforderungen mit sich bringt.
Julian Ventouris weist darauf hin:
„Die Herausforderung liegt nicht nur in der Technologie selbst, sondern viel mehr in ihrer Anpassung an den Energiesektor.“
Eine dieser Herausforderungen ist die Beachtung regulatorischer Anforderungen sowie Transparenzvorgaben, die essenziell für die Ausweitung des Projekts auf nationale und internationale Ebene sind.
Zudem ist die Einhaltung von Datenschutzstandards und Sicherheitsvorschriften eine Priorität, um Vertrauen und Akzeptanz bei den Nutzern zu gewährleisten.
Trotz dieser Herausforderungen hat das Projekt signifikante Fortschritte gemacht. Ventouris erläutert:
„Wir haben bereits erfolgreiche Pilotprojekte durchgeführt, die zeigen, dass unsere Lösung sowohl technisch als auch im Hinblick auf Benutzerfreundlichkeit funktioniert.“
Diese Pilotprojekte haben wichtige Erkenntnisse über das Nutzerverhalten und die Systemperformance geliefert, die für die weitere Optimierung der Plattform unerlässlich sind.
BANULAs Zukunft und Einfluss
Das BANULA-Projekt geht über die reine Technologieentwicklung hinaus. Es hat das Potenzial, den gesamten Sektor der Elektromobilität grundlegend zu verändern.
„Wir stehen am Anfang einer neuen Ära, in der neben dem Ausbau der Ladeinfrastruktur, die Nutzererfahrung für die Elektromobilität absolut erfolgskritisch ist“, betont Marc Lamhofer.
Die langfristige Vision des Projekts ist es, ein nachhaltiges, effizientes und benutzerzentriertes Ökosystem für Elektromobilität zu schaffen.
Der Einfluss von BANULA erstreckt sich auch auf die breitere Energiebranche.
Durch die Schaffung einer interoperablen und skalierbaren Plattform wird ein Modell etabliert, das auch in anderen Bereichen der erneuerbaren Energien und der smarten Energieverteilung angewendet werden könnte.
„Die Lektionen, die wir aus BANULA lernen, können als Blaupause für andere energiebezogene Anwendungen der Blockchain-Technologie dienen“, zieht Lamhofer als Résumé.
Die vollständige Studie zur Ausgestaltung der BANULA-Governance, die im Auftrag von TransnetBW erstellt wurde, finden Sie hier: [Link]