IOTA Access beim ALFRIED Projekt des BMVi

ALFRIED – dahinter verbirgt sich ein 11 Millionen Euro umfassendes Projekt für „Automatisiertes und vernetztes Fahren in der Logistik am Testfeld Friedrichshafen“. Dieser Tage gab es im Rahmen des Förderprojektes aufregende Neuigkeiten, denn das involvierte Unternehmen, die ETO Gruppe aus Stockach, Baden-Württemberg, nutzt die Technologie von IOTA Access für die Gestaltung einer Smart Traffic Infrastructure.

ALFRIED – Smart City Leitstelle mit IOTA

Die ETO Gruppe entwickelt Sensoren für die Verkehrsinfrastruktur des vom Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geförderten Millionenprojekts in Friedrichshafen.

Neben der ETO Gruppe sind 10 weitere Partner als Konsortium an ALFRIED beteiligt. Sie sollen bis Ende 2023 Lösungen für den steigenden innerstädtischen Warentransport und Werkverkehr durch LKWs entwickeln und anschließend im freigegebenen Testfeld unter realen Bedingungen testen.

In Friedrichshafen am Bodensee befindet sich dafür ein Testfeld, auf dem unter Leitung der IWT Wirtschaft und Technik GmbH Infrastrukturkomponenten getestet werden können. Der Schwerpunkt liegt dabei auf einer Smart City Leitstelle, und genau hier kommt die Technologie von IOTA ins Spiel.

ETO Group nutzt IOTA Access Technologie

IOTA Access ist ein Open-Source-Framework zum Erstellen von Zugriffskontrollsystemen für intelligente Geräte. Es kann mit jeder IoT-Ressource verwendet werden, egal ob es sich um ein Fahrzeug, ein Smart Lock oder einen eingebetteten Sensor handelt.

Bei Smart Locks handelt es sich im Internet der Dinge um intelligente Schlösser, die IoT-fähige Sensoren bedienen. Benutzer können über ein Smartphone oder ein anderes mit dem Internet verbundenes Gerät remote Zugänge steuern und virtuelle Zugangsschlüssel vergeben.

Zum Einsatz kommen diese digitalen Schlösser im Bereich von Anwendungen für Smart Homes, aber auch für Smart Assistants.

Im Fokus stehen Lösungen für die Entwicklung eines umfassenden Mobilitätssystems zur Reduktion des Warenverkehrs zwischen einzelnen Unternehmenswerken. Ziel ist das Einsparen von unnötigen Wegen, denn das verringert Emissionen und entlastet die Innenstädte.

Reale Wegstrecke für Testzwecke

Im Rahmen von ALFRIED werden zunächst Technologien in einer Demonstrationsumgebung getestet, erst danach erfolgt die Erprobung im digitalen Testfeld. Diese Umgebung findet sich im Realverkehr entlang einer Werkverkehrsstrecke und bietet die idealen Bedingungen, um Fahren zwischen Werken mit den neuen Lösungen durchführen zu können.

Die ETO Gruppe ist federführend im Teilvorhaben “Intelligenter Leitpfosten”, in dem auch IOTA zum Einsatz kommt. Notwendig ist für die Tests zunächst intelligente Sensorik. Die Sensoren sammeln dabei Daten über den Verkehrsfluss, das Wetter und die Fahrzeugklassifizierung.

IOTA Access
Quelle

In der Sensorbox im Fahrzeug ist außerdem ein Energy Harvesting Modul integriert sowie eine Kommunikationseinheit für das Automatisierte und Vernetzte Fahren AVF.

Das Energy Harvesting Modul erlaubt die Gewinnung kleiner Mengen elektrischer Energie aus Quellen wie der Umgebungstemperatur, Vibrationen oder Luftströmen. Es ist ideal für mobile Geräte mit geringer Leistung, wie beispielsweise die notwendigen Sensoren.

Die Entwicklung von energieautarken Aktoren und Sensoren EnAs gehört zu einer der großen technischen Herausforderungen für ein funktionierendes Internet der Dinge.

Mobile Endgeräte sind weit entfernt, schwer zugänglich oder in Baugruppen verbaut. Sie benötigen aber Strom, um zuverlässig Daten sammeln und verarbeiten zu können.

Das BMWi hat im Rahmen des Förderprogramms “next generation media” die Entwicklung von EnAs gefördert. Benötigt werden für die langfristige Umsetzung weitere Technologie, beispielsweise im Bereich Funktechnik und dezentraler Steuerungstechnik.

Sichere Kommunikation mit IoT-Endgeräten

Bestehende Zugangssysteme erfordern eine Zentralisierung. Die Berechtigungen erfolgen über eine bestehende Internetverbindung und sind auf einem Server oder einer Cloud hinterlegt.

Das Gerät, das den Zugriff gewährt, muss eine ständige Verbindung zu diesen Systemen aufrechterhalten, um kontinuierlich nach den Berechtigungen zu suchen. Das schränkt es aber stark ein.

Außerdem besteht in der Automobilwelt nicht immer eine stabile und konsistente Verbindung zwischen Fahrzeug und System. Das Endgerät versucht sich daher ständig einzuwählen und verbraucht dafür viel Bandbreite. Durch dieses Szenario entsteht auch ein hohes Fehlerpotenzial.

IOTA Access für Zugriffssteuerung der Sensoren

Mit IOTA Access ist es möglich, die Fahrzeugfunktionen flexibel zu delegieren und eine zusätzliche Transparenzschicht für mehr Vertrauen in die Transaktionen aufzubauen.

Die Steuerung der Berechtigungen für die eingebetteten Geräte erfolgt über Plattformen oder sogar von einer App aus.

ALFRIED IOTA ETO
Quelle: Twitter ETO Gruppe

Im Tangle von IOTA kann jeder Benutzer von IOTA Access den Zugriff auf den Datenstrom oder das physische Gerät verwalten. Die Geräte steuern dann den Zugriff ohne eine weitere Benutzereingabe.

Vereinbarungen über Zugriffsberechtigungen können auch im laufenden Betrieb elektronisch verändert werden. Benutzer haben zudem jederzeit Zugang über frühere Änderungen oder Vereinbarungen.

IOTA Access codiert die Logik der Zugriffssteuerung in definierten Richtlinien. Diese Richtlinien enthalten die Regeln, die bestimmen, welche Aktionen ein Benutzer ausführen kann.

Deutschland Nummer 1 beim Autonomen Fahren

Die Nachricht passt gut zur jüngst veröffentlichten Ankündigung von Verkehrsminister Scheuer, dass Deutschland eine Führungsrolle beim autonomen Fahren einnehmen will. Dafür wurde bereits 2017 ein Gesetz auf den Weg gebracht, dass das Straßenverkehrsgesetz ändert und die Rahmenbedingungen für das autonome Fahren formuliert.

Automatisierte Systeme sind in unterschiedliche Stufen eingeteilt. Bei Stufe 3, auch Inhalt des Gesetzes, können Systeme unter bestimmten Voraussetzungen die Fahraufgabe übernehmen, allerdings bleibt die Anwesenheit eines Fahrers dabei zwingend notwendig. Gleichzeitig entwickelt sich das Auto immer mehr zum Shared-Ledger, was weitere Entwicklungen hinsichtlich des autonomen Fahrens der Zukunft notwendig macht.

Ganz aktuell ist die Stufe 4 ins Gesetz zum autonomen Fahren aufgenommen worden. Autonome Kraftfahrzeuge können damit im öffentlichen Straßenverkehr im Regelbetrieb und in festgelegten Betriebsbereichen bundesweit fahren.

Deutschland wird als erstes Land weltweit autonome Fahrzeuge aus den Forschungslaboren auf die Straße holen – heute sind wir diesem Ziel einen entscheidenden Schritt näher gekommen. Es freut mich sehr, dass das Kabinett den Weg frei gemacht hat für unser Gesetz zum autonomen Fahren. Jetzt geht der Entwurf an Bundestag und Bundesrat zur weiteren Beratung. Wir brauchen die zügige Umsetzung für die Innovationen im Transformationsprozess. Ich bin mir sicher, wir werden auch hier zu wegweisenden Einigungen kommen, damit Deutschland auch weiterhin international die Nummer 1 beim autonomen Fahren bleibt. Quelle: www.bmvi.de, Bundesminister Andreas Scheuer

Alle diese Gesetze benötigen natürlich auch Umsetzungsmöglichkeiten und eben dafür sind die Testfelder entstanden. So wie beispielsweise auf der Bundesautobahn A9 in Bayern oder auch, länderübergreifend, das Testfeld Deutschland-Frankreich, ein europäisches Leuchtturm-Projekt.

Es verbindet Luxemburg, Frankreich und Deutschland und gibt die Möglichkeit, nachhaltige und effiziente Lösungen für eine zukunftsfähige Verkehrs- und Wirtschaftspolitik in Europa zu entwickeln.

Vernetzte Infrastrukturen mit IOTA Access

IOTA Acces ist wie geschaffen, für große Mengen Daten und Transaktionen, die von verbundenen Mobilitätsgeräten für das autonome und vernetzte Fahren ausgehen. Der Tangle sammelt diese Informationen sicher, wertet sie aus und stellen sie zum Nutzen von Menschen, Städten, Herstellern und Mobilitätsanbietern zur Verfügung.

Technologische Entwicklungen haben die Verbindung von Fahrzeugen möglich gemacht und sie treten zunehmend elektrisch und autonom auf. Dadurch gelangen neue Akteure in den Markt und neue Geschäftsmodelle können sich entwickeln.

Autos werden zu digitalen Plattformen und können als Shared Ledger auch Geld verdienen. Das gelingt zum einen über bereitgestellte Datenströme, aber auch über in ihren Batterien gespeicherten Strom, der in Zeiten von hohem Energiebedarf an andere Teilnehmer verkauft werden kann.

Die weltweiten Investitionen in die vernetzte Mobilitätsinfrastruktur steigen aufgrund der nachgewiesenen finanziellen und sicherheitstechnischen Vorteile. In dieser dynamisch vernetzten Welt müssen Fahrzeuge, Ampeln und die dazugehörige Infrastruktur nahezu sofort sicher kommunizieren und Zahlungen austauschen.

Mit der Technologie von IOTA Access kann dies schneller und effizienter erfolgen.

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