Widerstand
In der technischen Analyse bezeichnet Widerstand ein Preisniveau, bei dem der Kurs eines Vermögenswerts häufig ins Stocken gerät oder sich umkehrt – typischerweise aufgrund eines verstärkten Verkaufsdrucks in diesem Bereich.
Dieses Niveau fungiert als eine Art „Obergrenze“, da viele Marktteilnehmer dort bereit sind zu verkaufen, was einen weiteren Kursanstieg erschwert.
Wie entsteht ein Widerstand?
Ein Widerstandsniveau entsteht häufig durch:
- Psychologische Schwellenwerte (z. B. runde Zahlen)
- Frühere lokale Höchststände, an denen der Kurs mehrfach gescheitert ist
- Große Verkaufsaufträge („Sell Walls“) in Orderbüchern
Damit ein Kurs diesen Widerstand durchbricht, ist erheblicher Kaufdruck nötig.
Anwendung in der Chartanalyse
Technische Analysten nutzen Widerstandsniveaus, um mögliche Umkehrpunkte oder Konsolidierungsphasen zu identifizieren. Diese Linien werden in der Regel:
- Horizontal eingezeichnet, basierend auf früheren Hochpunkten
- Seltener diagonal als sogenannte Trendlinien, wenn sie einem aufsteigenden oder fallenden Muster folgen
Ein Widerstand gilt als umso relevanter, je häufiger der Kurs daran abgeprallt ist und je größer das Handelsvolumen in der Nähe dieses Niveaus war.
Wechselspiel mit Unterstützung
Wird ein Widerstand nachhaltig überschritten, verwandelt er sich häufig in ein neues Unterstützungsniveau – das ist das entgegengesetzte Konzept:
- Widerstand = Kursdeckel, der den Anstieg bremst
- Unterstützung = Kursboden, der ein weiteres Absinken verhindert
Diese Wechselwirkung bietet Tradern häufig gute Einstiegs- oder Ausstiegssignale.
Tipps zur Anwendung
- Für aussagekräftige Widerstandslinien sollten mindestens zwei, idealerweise drei oder mehr Höchststände einbezogen werden.
- Je mehr Kursdaten einen Widerstand bestätigen, desto verlässlicher wird er.
- Widerstände lassen sich gut mit anderen Analyseinstrumenten kombinieren – z. B. gleitenden Durchschnitten, Volumenindikatoren oder Oszillatoren (wie RSI oder MACD).