Selfish Mining

Selfish Mining ist ein Konzept, das von Cornell-Forschern in einem 2013 veröffentlichten Papier mit dem Titel „Majority is not Enough: Bitcoin Mining is Vulnerable“ (Mehrheit ist nicht genug: Bitcoin-Mining ist angreifbar) detailliert ausgearbeitet wurde. Die Autoren schlagen vor, dass die Mining-Anreize, welche die Bitcoin Miner ehrlich halten sollen, manipuliert werden können und daher gebrochen werden.

Durch Selfish Mining steigert ein Miner (oder eine Gruppe von Minern) seine Einnahmen, indem er strategisch Blöcke zurückhält und für das Netzwerk freigibt. Normalerweise erwarten wir, dass ein Miner einen Block ankündigt, sobald er ihn gefunden hat. Wenn der Block bestätigt wird, erhält er die Blockbelohnung.

Indem sie ihren Block jedoch nicht sofort bekannt geben, schaffen diese Miner effektiv ihren eigenen privaten Zweig der Blockchain. Der Rest des Netzwerks baut weiterhin auf dem vorherigen Block auf, während der egoistische Miner auf dieser neuen Chain aufbaut. Von diesem Punkt an sehen beide Chains völlig unterschiedlich aus.

Das Ziel des Selfish Miner ist es, dem Rest des Netzwerks immer mindestens einen Block voraus zu sein. Nodes akzeptieren die Chain mit den meisten akkumulierten Arbeitsnachweisen als die gültige Blockchain. Der selfish miner kann jederzeit seine Chain offenlegen. Wenn sie länger ist als die Chain, welche der Rest des Netzwerks folgt, werden die vorhandenen Blöcke verworfen und die Transaktionen rückgängig gemacht. Der Miner kassiert den gesamten Gewinn aus diesen Blöcken und sorgt dafür, dass andere Parteien Ressourcen verschwenden.

Der Erfolg des Selfish Mining hängt zum Teil vom Glück ab, hauptsächlich aber von der dem Miner zur Verfügung stehenden Hashing-Leistung (auch als Hash-Rate bezeichnet). Die Autoren des Papiers stellen fest, dass Miner auf der öffentlichen Chain keine Ressourcen verschwenden wollen und sich daher selfish Minern auf der alternativen Chain anschließen werden. Auf lange Sicht könnte Selfish Mining die Dezentralisierung von Bitcoin untergraben, da es die Hashing-Leistung in kleineren Pools konzentriert.

Oberflächlich betrachtet, scheint Selfish Mining lukrativ zu sein. Viele sind jedoch skeptisch, ob es Bitcoin ernsthaft beeinträchtigen kann. Durch die Zentralisierung des Netzwerks auf diese Weise würden die Teilnehmer das Wertangebot der Kryptowährung grundlegend aufheben. Um profitabel zu sein, ist es im besten Interesse der Miner, ehrlich zu handeln. Schließlich wird ihr Gewinn vollständig in Bitcoin angegeben.

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