Relative Strength Index (RSI)

Die Abkürzung RSI steht für Relative Strength Index, also einen Indikator der technischen Analyse (TA), der die Stärke und Geschwindigkeit von Kursschwankungen misst. Als solcher ist der RSI ein Momentum-Indikator, der das Ausmaß und die Geschwindigkeit der Marktbewegungen untersucht.

J. Welles Wilder entwickelte den RSI-Indikator in den späten 1970er Jahren. Sein Ziel war es, ein Charting-Tool zu entwickeln, mit dem Trader die Performance einer Aktie untersuchen konnten. Ursprünglich wurde die Methode in Wilders Buch mit dem Titel New Concepts in Technical Trading Systems vorgestellt. Neben dem RSI-Indikator wurden in diesem Buch auch andere beliebte Charting-Tools vorgestellt, wie die Average True Range (ATR), der Average Directional Index (ADX) und der Parabolic Stop and Reverse (auch bekannt als Parabolic SAR).

Bei der Anwendung mit den Standardeinstellungen berücksichtigt der RSI-Indikator den Preis eines Vermögenswerts über 14 Perioden. Wenn der Indikator also auf ein Candlestick-Chart angewendet wird, misst er die Preisschwankungen auf der Grundlage der letzten 14 Kerzen (d. h. 14 Stunden bei Stunden-Charts, 14 Tage bei Tages-Charts usw.). Technisch gesehen teilt der RSI den durchschnittlichen Gewinn durch den durchschnittlichen Verlust und stellt die Daten auf einer Skala von 0-100 dar.

Trader nutzen den RSI, um potenziell überkaufte und überverkaufte Marktbedingungen zu erkennen. Wenn der RSI über 70 liegt, deutet dies auf einen überkauften Zustand hin. Bewegt er sich dagegen unter 30, kann dies auf einen überverkauften Zustand hindeuten.

Eine andere Möglichkeit, den RSI-Indikator zu verwenden, besteht darin, potenzielle Umkehrpunkte zu erkennen. Zu diesem Zweck suchen Trader nach so genannten bullischen und bärischen Divergenzen. Eine bullische Divergenz liegt vor, wenn sich der RSI und der Kurs des Vermögenswerts in entgegengesetzte Richtungen bewegen.

Mit anderen Worten: Der Marktpreis erreicht ein niedrigeres Tief, während der RSI ein höheres Tief erreicht. Dies deutet darauf hin, dass trotz des Kursrückgangs der Kaufdruck zunimmt. Umgekehrt würde eine bärische Divergenz darauf hindeuten, dass der Verkaufsdruck trotz eines Kursanstiegs zunimmt.

Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass die vom RSI-Indikator erzeugten Signale nicht immer genau sind, so dass Trader ihn oft mit anderen TA-Tools kombinieren, um die Risiken zu verringern.

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