Paper Wallet

Wie der Name schon sagt, besteht eine Paper-Wallet aus einem Stück Papier, auf dem die öffentlichen und privaten Schlüssel einer Kryptowährungsadresse physisch ausgedruckt sind. Diese Schlüssel werden oft als QR-Codes zusammen mit den entsprechenden alphanumerischen Zeichenfolgen angezeigt.

Nachdem eine Paper-Wallet erstellt wurde, kann ihr Besitzer Kryptowährungstransaktionen empfangen, indem er seine Adresse mit anderen teilt. Transaktionen können entweder durch manuelle Eingabe der Schlüssel oder durch Scannen der QR-Codes mit einem Smartphone durchgeführt werden.

Einige Paper-Wallet-Anbieter bieten Nutzern die Möglichkeit, neue Adressen und Schlüssel zu generieren, während sie offline sind. Dazu müssen die Nutzer den Wallet-Generator als HTML-Datei herunterladen und ausführen, während sie nicht mit dem Internet verbunden sind.

Aufgrund der Möglichkeit, Adressen offline zu generieren, werden Papier-Wallets oft als Alternative zum „Cold Storage“ betrachtet. Ihre Sicherheit hängt auch mit der Tatsache zusammen, dass sie ein völlig analoges Format darstellen, d. h. sie sind immun gegen Hackerangriffe oder andere Angriffe, die nur in der digitalen Umgebung durchgeführt werden können.

Paper-Wallets erfreuten sich zwischen 2011 und 2016 großer Beliebtheit, doch inzwischen wird von ihrer Verwendung aufgrund der vielen damit verbundenen Risiken abgeraten. Aufgrund der physischen Zerbrechlichkeit von Papier können sie relativ leicht beschädigt oder zerstört werden. Wichtig ist auch die Sicherheit der Geräte, mit denen sie erstellt werden, d. h. ein sauberer Computer und ein Drucker, der die Daten nach dem Druck nicht speichert.

Eine weitere Gefahr bei der Verwendung von Paper-Wallets besteht in dem Irrglauben, dass Geldbeträge mehrfach von derselben Adresse gesendet werden können. Man stelle sich zum Beispiel vor, dass Alice 10 BTC auf einer Paper-Wallet hat und 3 BTC an Bob schicken möchte, während sie die restlichen 7 BTC behält. Wenn Alice 3 BTC von ihrer Paper-Wallet an Bob sendet, werden die restlichen 7 BTC standardmäßig an eine andere Adresse (die sogenannte Wechseladresse) übertragen. Das bedeutet, dass ihre Paper-Wallet kein Guthaben mehr aufweist und sie keinen Zugriff auf diese 7 BTC hat, da sie an eine Wechseladresse übertragen wurden, die sich nicht in ihrem Besitz befindet.

Alice könnte die Ausgänge ihrer Transaktion manuell so einstellen, dass sie sowohl Bobs Adresse als auch eine andere, von ihr kontrollierte Adresse enthalten (um das Wechselgeld an sie zurückzusenden) – dies würde jedoch einige technische Kenntnisse erfordern. Wenn Alice es versäumt, eine Änderungsausgabe für sich selbst zu erstellen, könnten die verbleibenden 7 BTC von dem Miner genommen werden, der den Block dieser Transaktion validiert. Daher wäre es besser, wenn sie das gesamte Guthaben (10 BTC) an eine Kryptowährungs-Wallet-Software wie Trust Wallet senden würde und erst dann 3 BTC an Bob sendet.

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