Unilever’s erfolgreicher Start in digitales Werbepilotprojekt

Der Konsumgüterkonzern Unilever hat einen Vorstoß in den digitalen Werbemarkt gewagt. Dabei kauft der Konzern Werbeslots mithilfe der Blockchain-Technologie. Im Vorhinein hat das Unternehmen im Rahmen eines Pilotprojekts herausgefunden, dass sich auf diese Weise die Abweichungen bei den Medieninvestitionen nahezu eliminieren lassen.

Unilever arbeitet an der Optimierung seiner Werbemaßnahmen

Ein Bericht vom 26. September 2019 verdeutlicht, dass der Konsumgüterkonzern Unilever die Blockchain-Technologie zum Kauf von Werbeanzeigen verwendet. Dabei hat das Unternehmen vor dem produktiven Einsatz der Lösung ein Pilottest durchgeführt. Als Ergebnis konnte das Unternehmen feststellen, dass es keine Abweichungen im Werbebudget gab.

Außerdem bestätigte Luis Di Como, Vizepräsident für globale Medien bei Unilever, dass das Projekt zu Einsparungen im Bereich der Anzeigeabstimmungen geführt hat. Dieser Prozess unterstützt die Werbetreibenden bei der Sicherstellung zuvor definierter Vertragsbestandteile.

Einsatz der Blockchain zur Kostenreduktion

Dabei hat Unilever in den vergangenen 18 Monaten mit IBM kooperiert. Insbesondere in den letzten Jahren hat der IT-Konzern einen nachhaltigen Wandel forciert. Galt das Unternehmen damals als Hardwarehersteller, so stellt IBM heutzutage Dienstleistungen und Softwarelösungen bereits. Dabei fokussiert der Konzern vor allem neuartige Technologien wie Künstliche Intelligenz oder die Blockchain-Technologie.

Dementsprechend haben IBM und Unilever bei der Entwicklung einer entsprechenden Blockchain-Plattform kooperiert. Laut Michelle Peluso, CMO von IBM, könne das entsprechende System die Kosten bei Unilever um zwei bis drei Prozent reduzieren.

Auch andere international agierende Unternehmen wie Nestlé, McDonalds oder Virgin Media haben ein starkes Interesse an der Blockchain. Dabei liegt der Fokus zumeist auf einer Kostenreduktion sowie Transparenzsteigerung im Onlinegeschäft. Der Onlinewerbemarkt gilt dabei als besonders komplex und anfällig für betrügerische Geschäftsmodelle.

Vor allem auf dem britischen Markt zeigt sich die hohe Relevanz neuer Lösungen für diesen Bereich. Mittlerweile entfallen 60 Prozent der Werbeausgaben im Bereich des Onlinemarketings.

Unilever skaliert die Lösung für die digitale Supply Chain

Nachdem Unilever den ersten Pilottest in der USA positiv abschließen konnte, skaliert der Konzern die Blockchain-Lösung nun. In Kooperation mit Mediaocean, einem Unternehmen aus dem Bereich Werbesoftware und Computing, hat der Konsumgüterkonzern ein Konsortium gegründet. Mithilfe des Konsortiums soll die Blockchain als Lösung für die breite Supply Chain etabliert werden.

Laut Di Como trägt das verteilte Register dazu bei, sämtliche Datensätze manipulationssicher zu speichern. Dabei lassen sich die Kosten durch Prozessautomatisierungen und den Entfall kostspieliger Datenbanken reduzieren. Zum aktuellen Zeitpunkt bearbeitet der Konzern die eigenen Regeln und Leitlinien, um Vertrauen aufzubauen. Außerdem soll die neue Lösung für mehr Transparenz bei den eigenen Geschäftsprozessen sorgen.

„Einsatz der Blockchain ist keine Kostensenkungsmaßnahme. Vielmehr sucht der Konzern nach neuen Wegen, um Kapazitäten freizulegen und somit in neue Strategien, Medien und Kommunikationsmethoden zu investieren.“

Weiterhin bestätigte der Manager jedoch, dass die Etablierung einer entsprechenden Lösung keine reine Kostenoptimierung sei. Vielmehr arbeite der Konzern an der Freisetzung bestehender Kapazitäten.

Sollte der Konzern eine funktionsfähige Blockchain-Lösung skalieren können, sollen in Zukunft mehr digitale Werbeanzeigen im eigenen Haus gekauft werden. Nichtsdestotrotz kooperiere Di Como eng mit der Medienagentur Mindshare – diese hat in den letzten Jahren einen hybriden Ansatz verfolgt.

Die Entstehung einer hybriden Welt

Des Weiteren hebt Di Como hervor, dass es zum aktuellen Zeitpunkt eine Debatte in der gesamten Branche gäbe. Im Fokus dieser Debatte stehen die Agenturen – immer mehr Unternehmen setzen auf Inhouse-Dienstleistungen.

Allerdings verfolge der Konsumgüterhersteller einen differenzierteren Ansatz. Das Ziel des Unternehmens ist die optimale Nutzung sämtlicher Ressourcen. Dabei benötige der Konzern ein fundiertes Fachwissen, neuartige Technologien und effiziente Prozesse, welche von den Partnern bereitgestellt werden.

Folglich könne in den folgenden Jahren eine weitere Anpassung stattfinden. Entscheidend seien die Herausforderungen, welche der Konzern lösen muss. Dennoch sieht Di Como einen Mehrwert, den nur Agenturen bieten können. Insbesondere in den Bereichen Verkauf, Technologie oder Fachwissen brillieren die externen Dienstleister mit ihrer Expertise. Eine optimale Nutzung dieser Ressourcen unterstütze den Konzern bei der Maximierung der eigenen Medieninvestitionen.

In den vergangenen Jahren sorgte hauptsächlich der programmatische Kauf von Werbungen für eine fundamentale Veränderung bei der Zusammenarbeit mit Medienagenturen. Noch vor rund 10 Jahren hatte das Unternehmen keine entsprechende Möglichkeit. Folglich sorgte die enge Kooperation mit den Agenturen für einen nachhaltigen Wandel.

Dementsprechend besitzt die Blockchain-Lösung des Konzerns nunmehr das Potenzial, mehr Transparenz zu schaffen. Hierfür müsse jedoch auf eine enge Kooperation mit den Agenturen forciert werden.

Fazit: Unilever setzt auf eine nachhaltige Transformation durch den Einsatz der Blockchain-Technologie

Der erfolgreiche Abschluss des Pilotprojekts auf dem US-amerikanischen Markt war für Unilever ein Erfolg. Nunmehr fokussiert der Konzern seine Bemühungen, um auch im internationalen Werbemarkt effizienter zu werden.

Dabei spielt für den Konsumgüterhersteller die Kooperation mit Agenturen eine Schlüsselrolle, denn diese besitzen das dringend benötigte Fachwissen. Außerdem sei eine Eliminierung von Agenturen und deren Dienstleistungen kein ausgesprochenes Ziel. Vielmehr ändere sich die Art der Kooperation – im Fokus liege stets die Maximierung des realisierten Ertrags.

Aus meiner Sicht ist Unilevers Fokus auf die Blockchain-Technologie richtig. Insbesondere die Ausgaben im manipulationsanfälligen Werbemarkt lassen sich durch den Einsatz dieser Schlüsseltechnologie optimieren.

Zudem kann der Konzern seine Effizienz durch diesen Ansatz optimieren und den Ertrag steigern. Langfristig hat die avisierte Blockchain-Lösung ein Potenzial zur Optimierung des Werbemarktes.

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