Harbor tokenisiert Immobilienfonds im Wert von 100 Millionen US-Dollar

Erst im April dieses Jahres scheiterte das Blockchain-Startup bei einem geplanten Tokenverkauf mit einem Gesamtwert von 20 Millionen US-Dollar. Inzwischen unterstützt das Startup andere Unternehmen bei der Tokenisierung der eigenen Produkte. Nunmehr haben Harbor und iCap Equity eine Kooperation zur Entwicklung eines ERC-20 Token angekündigt. Das Token soll den iCap Equity Immobilienfonds mit einem Gesamtvolumen von 100 Millionen US-Dollar abbilden.

Harbor kooperiert mit iCap Equity 

Am 16. September 2019 hat Harbor die Kooperation mit iCap Equity in einem Blogbeitrag bekannt gegeben. Demnach soll iCap die Harbor-Plattform nutzen, um die Liquidität des eigenen Immobilienfonds zu erhöhen. Insgesamt beträgt das Volumen des Fonds 100 Millionen US-Dollar.

Mithilfe des neuen Handelsplatzes erhält das Immobilienunternehmen die Möglichkeit, mehr als 1.100 Investoren sowie 17 Vermittler zu adressieren. Außerdem soll das ERC-20 Token für eine höhere Liquidität beim Handel des Fonds sorgen.

Wie Chris Christensen, CEO von iCap, in dem Blogbeitrag bestätigt, handelt es sich beim iCap Immobilienfonds um eine renditestarke Anlageklasse. Viele Investoren sehen jedoch in dem langen Anlagehorizont von drei bis fünf Jahren einen Nachteil.

Durch die Nutzung der Blockchain-Plattform lassen sich die Anteile an diesem Fonds nun jedoch tokenisieren. Dementsprechend können Investoren das investierte Kapital im Bedarfsfall liquidieren. Für Christensen stellt die Tokenisierung von Immobilienfonds und anderen Anlageklassen eine Revolution im Investmentgeschäft dar.

Vor allem Immobilienunternehmen wie iCap Equity profitieren von den neuen Technologien. Aufgrund ihres Geschäftsmodells bieten solche Unternehmen hohe Renditen für die Investoren. Insbesondere iCap bietet seinen Investoren eine Rendite von bis zu zwölf Prozent pro Jahr. Allerdings sorgte in der Vergangenheit der lange Anlagezeitraum für zurückhaltende Investitionen in den Fonds.

Laut Michael Bradley, CEO der Vermögensberatung Bradley Wealth, könnten „Technologien, die mehr Liquidität für alternative Vermögenswerte bieten, transformativ sein“.

Demnach „erleichtert die Blockchain-Technologie das Investieren für Anleger mit verschiedenen Anlagehorizonten“. Insgesamt erwartet Bradley neue Möglichkeiten für Anleger sowie eine höhere Effizienz am Markt.

Illiquidität alternativer Anlageklassen im Fokus des Geschäftsmodells 

Klassische Immobilienfonds gehören zu einem alternativen Anlagemarkt mit einem Gesamtvolumen von neun Billionen US-Dollar. Unter heutigen Gesichtspunkten gelten die Anlagen als illiquide. Zurückzuführen ist dieser Umstand auf die Transaktionskosten, den Rechtsweg sowie die Verzögerung bei den manuell geprägten Prozessen.

Dementsprechend führt ein Übergang zu digitalen, Blockchain-basierten Wertpapieren zu mehr Effizienz und einem höheren Automatisierungsgrad beim Übertragungsprozess. Hierbei können die Emittenten zeitgleich die bestehenden Beschränkungen aufheben und die Gesetze einhalten. Außerdem ermöglicht der private Marktplatz von iCap Equity das Übertragen von Beteiligungen sowie den Abgleich von Aufträgen.

Dahingegen fungiert die Plattform von Harbor als eine Art Raum, der die regulatorischen Anforderungen sowie die definierten Regeln von iCap Equity berücksichtigt.

Im Endeffekt lassen sich ausschließlich konforme Transaktionen abwickeln. Zudem ermöglichen die Compliance-Maßnahmen die Abwicklung von Sekundärtransfers. Diese finden wiederum zwischen den Anlegern und den Maklerpartnern statt. Dabei fungiert die Blockchain-Technologie als Grundlage für die Durchsetzung von Regeln und die sichere Dokumentation der Eigentumsrechte. Christensen führt die Erfahrung des gesamten Teams sowie das Engagement zur Einhaltung der US-Vorschriften als Grund für die Kooperation mit Harbor an.

Harbor Blockchian Plattform
Harbors Blockchain-Plattform ermöglicht die Einhaltung unterschiedlicher Compliance-Regeln @Harbor.com

Neue Geschäftsmodelle revolutionieren den Investmentbereich 

Vor allem klassische Emittenten wie iCap Equity profitieren von verbesserten Liquiditätsbedingungen.

Dahingegen sinkt der Bedarf zur Aufsetzung traditioneller Rücknahmeprogramme – diese sind im Regelfall mit Abschlägen verbunden. Außerdem verbessert die Liquidität die Marktfähigkeit des gesamten Produkts und ermöglicht dabei die Ansprache kleinerer Anleger.

Zudem erlaubt die Automatisierung mithilfe der Blockchain eine vereinfachte Einhaltung von Compliance-Anforderungen.

Langfristig ergibt sich somit ein Potenzial zur Verbindung zahlreicher Märkte sowie zur Schaffung großer Kapitalpools. „iCap gilt heute als Vorreiter für ein effizientes und liquides Modell im Bereich der Immobilieninvestments“, so Josh Stein, CEO von Harbor.

Die Nutzung der Harbor-Plattform sei maßgeblich, um Agenten und Anlegern ein besseres Erlebnis sowie eine optimierte Kontrolle über den Markt zu bieten. Insgesamt erwarten die Experten, dass auch Privatanleger aufgrund einer besseren Handelbarkeit in renditestarke Anlageklassen investieren.

Mittlerweile bindet iCap auch die ersten Investoren und Partner in das neue System ein. Dabei konnten bereits mehrere Sekundärtransfers ausgeführt werden. Die Möglichkeit, Partner und Investoren in einem Portal zu verwalten und einen Workflow zur Prüfung der Anleger zu etablieren soll die Effizienz im Unternehmen steigern.

Fazit: Die Harbor-Plattform als Lösung des Liquiditätsproblems bei Investmentvehikeln 

Harbor hat das Potenzial der Blockchain-Technologie erkannt und arbeitet zusammen mit iCap an der Tokenisierung des iCap Equity Immobilienfonds. Langfristig besitzt die Lösung jedoch das Potenzial zur Revolution eines ganzen Anlagemarktes. Einer der großen Vorteile von Token-basierten Anlagewerten ist die hohe Liquidität im Handel, welche vor allem kleinere Investoren als Anleger adressiert.

Aus meiner Sicht hat Harbor die Relevanz liquider Anlageklassen erkannt und bietet mit dem ERC-20 Token genau die richtige Lösung für moderne Investmentmärkte.

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