FOMO-Effekt bei Bitcoin: Was ist das?

In Zeiten der Reizüberflutung sind wir längst an das massive Input gewohnt, welches durch die Medien täglich auf uns Einfluss nimmt.

Dennoch, oder gerade deshalb, verspüren wir oft das Gefühl, etwas Wichtiges zu verpassen. Pausenlos versuchen wir uns über die wichtigsten Geschehnisse aus Politik und Wirtschaft auf dem Laufenden zu halten.

Gleichzeitig möchten wir zu keinem unserer sozialen Kontakte den Anschluss verlieren und über deren Ereignisse Bescheid wissen.

Der Drang danach, immer an erster Stelle der Informationskette zu stehen, ist dabei meist stärker als die Vernunft.

Der FOMO-Effekt äußert sich oft dadurch, dass wir unseren Fokus fast ausschließlich auf eine bestimmte Sache richten. Selbst wenn wir wissen, dass dieser Sache in der nächsten Zeit eigentlich keine Veränderung bevorsteht.

Was ist der Fomo-Effekt?

Der Begriff FOMO ist durch das rasante Wachstum der sozialen Medien immer populärer geworden. Dabei wird der Begriff auch im Zusammenhang mit Finanzmärkten oft genannt. FOMO (Fear of missing out) bedeutet zu deutsch etwa so viel wie „die Angst etwas zu verpassen“ und erklärt sich dadurch selbst.

Besonders die Vernetzung durch das Internet befeuert den FOMO-Effekt enorm. Aber auch im täglichen sozialen Umgang mit unseren Mitmenschen können wir diesen Effekt wahrnehmen. Angetrieben von der Sucht nach Updates verlieren viele Menschen ihre Umgebung aus den Augen und verlieren sich in ihren Smartphones und Social Media Apps.

Verhaltensforscher haben den FOMO-Effetk deshalb längst als ein ernstzunehmendes Risiko mit hohem Suchtpotenzial betitelt.
 


Wie entsteht die Angst etwas zu verpassen?

Informationsbeschaffung ist ein rudimentärer Vorgang im Menschen und sogleich überlebenswichtig. Je besser man Informationen aus seiner Umwelt filtern und verwerten kann, desto höher ist die Überlebenschance. Dadurch ist dieser Vorgang bereits seit Urzeiten in unserem Gehirn verankert. 

Auch wenn heutzutage nicht mehr das Überleben selbst davon abhängt, so kann es dennoch einen entscheidenden Einfluss auf die Lebensqualität haben. Denn oft kann es sich auszahlen, über Ereignisse vor allen anderen Bescheid zu wissen.

Im Umkehrschluss kann sich ein bedeutender Nachteil ergeben, wenn man über bestimmte Geschehnisse nicht Bescheid weiß. So ist es zum Beispiel an vielen Finanzmärkten der Fall.

Anzeichen und Symptome von FOMO

Wer mit Bitcoin oder ähnlichen Finanzinstrumenten handelt, der ist automatisch gefährdet, vom FOMO-Effekt beeinflusst zu werden. Denn man möchte stets einen guten Handel eingehen und die Position mit einem Gewinn abschließen. Dadurch steigt das Verlangen, sich ständig nach dem aktuellen Kurs zu informieren.

Ebenso steigt aber auch das Risiko, durch eine unüberlegte oder vorschnelle Reaktion eine falsche Entscheidung zu treffen. Wer sich auf die Suche nach Meinungen und Kursvorhersagen im Internet begibt, der wird immer auf verschiedene Prognosen treffen.

Dadurch entsteht schnell ein negatives Gefühl, wenn man den Eindruck hat, dass alle vom aktuellen Kurs profitieren und man selbst leer ausgeht. Wer dann zusätzlich schnell ungeduldig, unsicher und nervös wird, der ist vermutlich schon vom FOMO-Effekt betroffen.

Ein weiteres Anzeichen ist, das man seinen Freunden und Mitstreitern immerzu von seinen Erfolgen und Misserfolgen erzählen möchte. Zudem fällt es betroffenen schwer, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und selbst während des Essens und Autofahrens steht die Informationsbeschaffung im Vordergrund.

Welchen Einfluss hat der FOMO-Effekt auf den Bitcoin Kurs?

Der Bitcoin ist im Grunde genommen ein Produkt, welches sich durch Preis und Nachrage reguliert. Je höher die Nachfrage steigt, desto höher wird sich der Preis anpassen und umgekehrt.

Nun können wir davon ausgehen, dass der Markt von den Teilnehmern rund um die Uhr beobachtet wird. Jede Änderung des Kurses wird von diesen sofort aufgenommen und interpretiert, anschließend erfolgt eine Positionierung.

Jeder Händler am Markt versucht einen für sich optimalen Einstieg zu finden. Je mehr Leute zeitgleich einen Einstieg finden, desto höher wird die Nachfrage und desto höher steigt der Preis.

Und je höher der Preis steigt, desto mehr Leute wollen einen Einstieg finden, um vom Kursanstieg zu profitieren. Sie werden von der Angst, den Kursanstieg zu verpassen geleitet und versuchen sich noch schnell auf dem Markt zu platzieren.

Dadurch entsteht eine direkte Wechselwirkung zwischen dem FOMO-Effekt und dem Verlauf des Kurses. 

Der Bitcoin hatte seinen bisherigen Höchststand im Jahr 2021. Im letzten Bullrun könnte der Bitcoin von knapp 10.000 US-Dollar auf über 60.000 US-Dollar steigen.

Durch den rasanten Anstieg und den damit einhergehenden FOMO-Effekt wollten immer mehr Marktteilnehmer vom starken Wachstum profitieren und stiegen kurzerhand mit ein.

Jedoch gibt es nach jedem Bullrun auch eine Korrektur, und so ist der Bitcoin aktuell auf ca. 20.000 US-Dollar. Wir sehen also, wenn man sich von dem Hype oder von „Fear of Missing Out“ leiten lässt, kann dieses oft ein schlechtes Investment bedeuten.

Bitcoin Alltime High 2021

Wie kann man den FOMO-Effekt für sich nutzen?

Am besten vom FOMO-Effekt profitieren kann man in erster Linie immer dann, wenn man sich selbst nicht davon beeinflussen lässt. Im optimalen Fall hat man sich bereits positioniert, bevor ein Hype um einen Kursanstieg einsetzt. Aus diesem Grund sollten Anleger den Markt durchgehend beobachten  um schnell reagieren zu können.

Wenn sich im Kursverlauf bereits ein ungewöhnlich starker Anstieg abgezeichnet hat, ist es meist bereits zu spät und der Einstiegspunkt bereits verpasst.

Je besser Du einschätzen kannst, wie stark ein Projekt den FOMO-Effekt bei anderen Teilnehmern auslösen könnte, desto höher sind Deine Chancen für eine frühzeitigen Einstieg. Als gute Indikatoren für den FOMO-Effekt sind positive Nachrichten und Statements, sowie Ankündigungen und Ereignisse geeignet.

Jedoch sollte man stets versuchen, die aktuelle Lage so rational wie möglich zu bewerten. Denn auch wenn man es selbst vielleicht nicht gleich merkt, so könnte man bereits Opfer des FOMO-Effekts geworden sein. Zudem sind die Emotionen von Marktteilnehmern nur bedingt ein Indikator für steigende oder fallende Kurse.

FOMO kann nur als unterstützenden Instrument genutzt werden. Nach extremen Steigungen folgen oft Korrekturen. Wenn Du das Gefühl hast dass dem Markt bald eine Korrektur bevorsteht, hast du die Option deine Kryptowährungen zu verkaufen oder mithilfe von CFDs auf fallende Kurse zu setzen.

Hier ist viel Wissen erforderlich damit man keine überstürzten Entscheidungen trifft.

CFDs, können bei allen gängigen Krypto-Broker erworben werden. In unserem Krypto-Broker-Vergleich haben wir die beliebtesten Anbieter für dich unter die Lupe genommen.

John McAfee: Der FOMO Garant

Eine der bekanntesten Persönlichkeiten im Bereich der Kryptowährungen ist der Unternehmer John McAfee. Besonders seine Errungenschaften in den Gebieten Antiviren-Software und Computersicherheit verschaffen ihm weltweites Ansehen und eine enorme Gefolgschaft.

Dies führte dazu, das McAfee den Einfluss auf seine Fans teilweise stark ausnutzte. Etliche Projekte und Kryptowährungen stellte er über die Plattform Twitter vor, was oft umgehend zu Kursanstiegen führte. Einige Trader erkannten das Potenzial und verfolgten deshalb die Tweets rund um die Uhr.

Sobald McAfee ein neues Projekt vorstellte, spekulierten sie auf den darauf folgenden FOMO-Effekt und deckten sich noch vor den anderen Follower und Nachzüglern ein.

Das Gegenteil von FOMO?

Das Gegenteil von FOMO ist FUD (Fear, uncertainty and doubt). Wenn falsche Informationen oder negative Kommentare über Projekte oder Kryptowährungen propagiert werden, spricht man von FUD. Hierbei versuchen Menschen ein falsches Bild über ein Projekt zu vermitteln um diesem zu schaden.

Durch die virale Verbreitung kann aus einer Falschinformation schnell eine Bewegung entstehen die den Kurs zum Fallen bringt. Hier stehst Du als Investor vor einer schweren Entscheidung. Fällt der Kurs weiter und verlierst Du damit dein Investment oder bleibst Du stark und hälst an deinen Kryptowährungen fest.

Eine richtige Entscheidung zu treffen fällt nicht leicht. Hierbei benötigst Du viele Informationen und musst Dich selbst mit dem Thema befassen. Lass dich nicht von Influencern oder Forumsbeiträgen verunsichern, aber recherchiere explizit zu dem Thema was gerade durch die Community verbreitet wird.

Denke immer langfristig und überlege warum Du ausgerechnet dieses Projekt für dein Investment ausgewählt hast.

Soziale Medien lösen den FOMO-Effekt aus

Wissenschaftliche Studien zum FOMO-Effekt

Laut einer Studie aus dem Jahr 2018 betrifft FOMO besonders jüngere Menschen. An einem US-College wurden Schüler aus dem ersten Semester über sieben Tage lang mit verschiedenen Fragebögen zu den Tätigkeiten ihrer Freunde befragt.

Sie sollten dahingehend beurteilen, ob ihre Freunde in diesem Moment etwas Schöneres taten als sie selbst. Und das Ergebnis zeigte, dass FOMO ein wahrer Katalysator für negative Stimmung sein kann.

Denn während die Schüler meist an einer Hausarbeit oder im Unterricht saßen, befanden sie die Situation ihrer Freunde in diesem Moment immer als besser. Somit war der FOMO-Effekt immer dann am stärksten, wenn man selbst etwas Wichtiges zu tun hatte. Ebenso zeigten sich Anzeichen von Müdigkeit, Stress und negativer Stimmung.

Langzeitfolgen bei Dauerstress

Der Drang sich ständig mit neuen Informationen zu bereichern stellt für den Körper durchaus eine enorme Belastung dar. Denn das Gehirn muss fortlaufend zwischen den nützlichen und den umnützlichen Informationen selektieren.

Immerzu mit dem Gedanken im Hinterkopf, etwas Wichtiges zu verpassen. Somit produziert der Körper Stresshormone, wie Adrenalin und Cortisol, welche zu stärkeren Leistungen anspornen sollen.

Die Folgen sind Unausgeglichenheit, starke Unruhe, Reizbarkeit und Schlaflosigkeit. Ist der Körper nun ununterbrochen solchen Bedingungen ausgesetzt, kann er den hohen Anforderungen irgendwann nicht mehr gerecht werden und kapituliert.

Die Diagnose lautet dann oft Burnout und Depression. Zu starke Arbeitsbelastung und hoher Druck werden oft als die primären Gründe solcher Krankheiten genannt, jedoch stehen oft unscheinbare Dinge dahinter. So würde man bei der Behandlung eher selten auf die Angst etwas zu verpassen schließen.

Aus diesem Grund sollte man der Gesundheit wegen frühzeitig handeln, falls entsprechende Symptome auftreten.

Fazit: Emotionen sind keine guten Indikatoren

Auch wenn der FOMO-Effekt in Ausnahmen zu einem Erfolg führen kann, so ist das Risiko meist höher und die Belastung für den Körper den Aufwand nicht wert. Meistens handelt es sich um reines Glück oder Zufall, wenn man den eigenen Emotionen den Erfolg für einen erfolgreichen Trade zuschreibt.

Das Bauchgefühl ist eben nur ein Gefühl und basiert auf keinerlei fundamentalen Daten, welche zur Kursanalyse herbeigezogen werden können. Ebenso erweist es sich meistens als die falsche Entscheidung, einem Hype hinterherzulaufen, wenn dieser bereits auf dem Höhepunkt ist.

FAQ

Was heisst FOMO auf deutsch?

FOMO (Fear of Missing Out) kann man frei mit „Angst etwas zu verpassen“ übersetzen. Ein gutes Beispiel dafür ist das Investieren in Kryptowährungen. Der Kurs einer Coin steigt unaufhaltsam, und Du hast Angst, den Hype zu verpassen. Du läufst Gefahr, Opfer des FOMO-Effekts zu werden, wenn Du zu diesem Zeitpunkt investierst.

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