Bitcoin gilt als „Gold des Internets“

Bitcoin gilt als „Gold des Internets“.

Da ist es natürlich naheliegend, das digitale Gold mit dem realen Gold zu vergleichen. Eine kleine Bestandsaufnahme soll die wesentlichen Unterschiede beider Güter verdeutlichen.

Sowohl das Edelmetall Gold als auch der digitale Bitcoin sind Güter, deren Vorrat begrenzt ist. Die Knappheit des Gutes sorgt für den Marktpreis und den Mechanismus von Angebot und Nachfrage.

Bitcoin ist eine Hartgeldalternative mit einer garantierten Knappheit, denn es lässt sich mit mathematischer Sicherheit sagen, dass niemals mehr als 21 Millionen Bitcoin zirkulieren können.

Das digitale Gold erhält so eine sehr gute Wertspeicherfunktion, denn Anleger wissen zum Zeitpunkt des Kaufes genau, welchen Teil sie im endlichen Blockchain-Asset mit dem Kauf erwerben und akkumulieren.

Das liegt auch an der Transparenz der Kette im Blockchain-System. Als digitales Gold wird Bitcoin bezeichnet, weil mit steigenden Halterzahlen auch das Vertrauen in die Wertspeicherfunktion und der Kurs steigt.

Bitcoin nicht zensierbar – Goldverbot 1933 bis 1974

Gehen wir zuerst etwas weiter zurück in die Geschichte. Als dezentrale Kryptowährung gilt der Bitcoin derzeit als nicht zensierbar.

Er kann deshalb auch nicht abgeschaltet oder verboten werden, da er keiner dezentralen Genehmigungsbehörde oder Regulierungsorganisation unterliegt. Doch beim Gold sieht das anders aus und das beweist und der US-amerikanische Präsident Roosevelt.

Sein ins Leben gerufene Goldverbot bedeutete ein privates Handels- und Besitzverbot. Das Edelmetall durfte durch das Goldverbot von Roosevelt am 6. März 1933 an Bankfeiertagen durch die Banken nicht gehandelt werden. Auch die Zahlung mit Gold war verboten.

Am 5. April des gleichen Jahres kam es auch zum Verbot des privaten Goldbesitzes in den USA und der Präsident durfte Einfluss auf den Gold- und Devisenhandel nehmen.

Das Verbot basiert auf der Weltwirtschaftskrise, die am 24. Oktober 1929 den USA einen schwarzen Donnerstag bescherte und es eine massive Deflation gab.

Mehrere Banken brachen zusammen und Gold gewann immer mehr an Wert. Daher horteten die US-Bürger das Edelmetall in großen Mengen zu Hause oder schafften es ins Ausland. Das Goldverbot wurde nach 41 Jahren am 31. Dezember 1974 durch den US-Präsidenten Gerald Ford aufgehoben.

Bitcoin gilt als nicht zensierbar

Blicken wir jetzt mal auf den Bitcoin und schauen uns an, ob es auch für das digitale Gold ein Verbot geben könnte.

Grundsätzlich ist dies nicht möglich, doch in der Volksrepublik China wurde die digitale Währung im Jahr 2017 durch die Regierung verboten.

Das ist aber bisher das einzige Land und ob diese Maßnahme wirklich Erfolg hat, ist eher unwahrscheinlich, denn die Transaktionen auf der Blockchain laufen anonym ab.

Es gibt keine gesetzliche Regelung in Europa oder den USA, um einen Code zu verbieten und darauf basiert der Bitcoin schließlich.

Preisniveaustabilität beim digitalen Gold Bitcoin

Bitcoin und andere Kryptowährungen sollen allein durch ihre mathematischen Operationen stabil im Wert bleiben. Damit sind wir bei der Preisniveaustabilität und vergleichen Bitcoin und Gold.

Während beim Euro die Europäische Zentralbank für preisliche Schwankungen verantwortlich ist und Gegenmaßnahmen zur Erhöhung eines stabilen Preisniveaus vornimmt, sollen beim Bitcoin mathematische Algorithmen die Inflation bekämpfen.

Die Übertragung der Einsatzmöglichkeiten beim Bitcoin auf anderen Konzepte ist nur bedingt möglich. Der Bitcoin steht in keiner direkten Konkurrenz zu bereits bestehenden materiellen Währungen. Der Coin erweitert diese lediglich um eine neue Zahlungsart und verlegt die Transaktionen dafür ins Internet.

Die Transaktionswege sollen durch die Dezentralisierung und die Automatisierung nur schwer zu manipulieren sein. Damit wäre die Währung Bitcoin ohne externe Eingriffe preisstabil und unterstützt das Wirtschaftswachstum durch schnelle und kostengünstige Transaktionen.

Bitcoin nur begrenzt verfügbar – genau wie Gold

Um den Wert als Währung zu erhalten, gibt es vom Bitcoin nur 21 Millionen Stück. Allerdings ist jeder Bitcoin bis zur achten Dezimalstelle teilbar und unter Umständen zukünftig sogar in noch kleinere Teile. Durch das Mining entsteht eine künstliche Inflation, die alle vier Jahre durch Berechnungen weiter halbiert wird, bis schließlich das maximal mögliche erreicht ist.

Um einem tatsächlichen Wertverlust entgegenzusteuern, wäre es ideal, die vorherige Nachfrage bereits bei der Erstaufteilung zu kennen.

Dies ist jedoch nicht möglich und so bleibt der sogenannte Nachfrageverlauf weitgehend unbekannt und dies gewährleistet keine hinreichende Preisstabilität des Bitcoin. Während Notenbanker also permanent die Geldmenge anpassen, um damit die Inflation niedrig zu halten, ist die Summe der verfügbaren Bitcoin limitiert.

Damit ist der Bitcoin zwar geschützt vor einer drohenden Inflation, aber neigt zur Deflation, was die Abnahme des Preisniveaus bedeutet. Hier ist Gold gegenüber dem Bitcoin klar im Vorteil.

Gold bietet gute Preisniveaustabilität

Im Vergleich dazu blicken wir auf das Edelmetall Gold und seine Preisniveaustabilität (Average True Range ATR). Papiergeld ist nach wie vor als gesetzliches Zahlungsmittel der zuständigen Behörde unterstellt.

Die Nationalstaaten haben Goldreserven in ihren Zentralbanken geschaffen, um die Glaubwürdigkeit ihrer Währung zu gewährleisten. Dieses System wird auch als Goldstandard bezeichnet und wurde zuerst in Großbritannien im Jahre 1816 eingeführt.

Doch nachdem der 1931 in Großbritannien zusammengebrochen war, wurde der revidierte Goldstandard eingeführt und vereinbart, dass die Wechselkurse der nationalen Währungen der großen Wirtschaftsmächte an den Dollar gebunden sind.

Inzwischen gilt in den großen Volkswirtschaften, dass Länder den Wechselkurs des Papiergeldes (Fiat-Währungen) ohne Edelmetalldeckung sicherstellen.

Die Bezeichnung „fiat“ (lateinisch für „es werde“ ) deutet darauf hin, dass allein durch Beschluss der gesetzgebenden Organe eines Staates dieses Geld entsteht.

Warengeld wie Gold oder Silber ist nicht durch den Euro gedeckt. Die Staaten im Europa-Bündnis sind nicht verpflichtet, Euro-Bargeld gegen Gold zu tauschen.

Neben Aktien, Wertpapieren und Zahlungssicherheiten wird das Edelmetall nur noch zu einem geringen Teil als Garant für die Preisniveaustabilität verwendet. Zurzeit sind es laut Bilanz der Bundesbank 3,37 Millionen Kilo Feingold.

Das klingt erst mal viel, damit kann man allerdings nicht auf große Schwankungen im internationalen Außenhandel reagieren.

Um die Preisniveaustabilität von Gold zu bewerten, muss auch die Förderung in Betracht gezogen werden. Gold wird als Hartgeld bezeichnetet, denn sein Wert kommt aus der Arbeitskraft und den verfügbaren Ressourcen, damit es gefunden wird.

Dabei sind großen Mengen an Ressourcen notwendig und nur wenige Länder verfügen überhaupt über Gold. Diese wenigen Länder sind aber in der Lage mit hohen Goldreserven die makroökonomischen Bedingungen der Weltwirtschaft zu beeinflussen. Grundsätzlich bietet Gold zwar eine gute Preisniveaustabilität auf lange Sicht, diese beinhaltet aber auch starke kurzfristige Schwankungen. Grundsätzlich ist Gold aber leicht im Vorteil zum digitalen Gold, dem Bitcoin.

Energiehunger von Bitcoins vs. Energieverbrauch für Goldgewinnung

Auch wenn bei der Förderung von Gold große Ressourcen und Aufwand nötig sind, so ist das Edelmetall im Vergleich zum Bitcoin als umweltfreundlich zu bezeichnen. Der Bitcoin und seine Blockchain-Technologie benötigen riesige Mengen Speicherkapazität und Strom. Es ist das Schürfen der virtuellen Münzen, das den gewaltigen Energiebedarf verursacht.

Das Berechnen der komplexen Aufgaben zur Herstellung neuer Coins erfordert die Bereitstellung von sogenannten Rechnerfarmen, von denen viele in China stehen und dort mit billigem Strom aus Kohle betrieben werden.

Und genau hier liegt das Problem, denn jede Kryptowährung, die in China produziert wird, erzeugt einen viermal so hohen CO₂-Austausch wie bei der Produktion in Kanada.

In einer Studie zweier Forscher vom Oakridge Institute in Cincinnati (Ohio) wurde der Energieverbrauch von Bitcoin mit Gold verglichen.

Die Experten gehen davon aus, dass die Gewinnung von Gold 9 Megajoule verbraucht und die Gewinnung von Bitcoin dagegen aber 19 Megajoule. Hier verliert der Bitcoin gegenüber dem Gold.

Goldpreis beim Goldfixing festgelegt

Die Entwicklung des Goldpreises ist an die weltweite Entwicklung gekoppelt. Es gibt viele Gründe, warum der Kurs steigt oder fällt.

Beim Preis für eine Unze Feingold spielt nicht nur das Angebot und die Nachfrage eine Rolle. In einer elektronischen Auktion, dem sogenannten Goldfixing, bei der ein Dutzend Banken aus aller Welt teilnimmt, wird der Goldpreis festgelegt.

Dieser feste Wert stellt den Gegenpol zum an der Börse sich sekündlich ändernden Preis dar. Mit diesem Wert handeln Anleger, Firmen, Banken und Minenunternehmer miteinander.

Der Kurs auf dem internationalen Börsenparkett orientiert sich zunächst am US-Dollar. Für den Goldpreis ist der Währungskurs des Dollars relevant und ein schwacher Dollar lässt den Goldkurs fallen, während ein starker Dollar den Wert des Goldes nach oben treibt.

Aber auch die Menge Gold, die in den Minen gefördert wird, hat Auswirkungen auf den Kurs. Es ist vor allem die Schmuckindustrie an der Kursgestaltung beteiligt, denn sie macht rund die Hälfte der weltweiten Nachfrage aus. Noch vor Indien, traditionell der größte Käufer, ist es seit einigen Jahren China, das auf Platz 1 bei Goldankäufen steht.

Der Bitcoin-Kurs und die einflussnehmenden Faktoren

Beim Bitcoin gibt es ebenfalls zahlreiche Faktoren, die den Wert des Coins beeinflussen können. Dazu gehören hier aber vor allem negative Schlagzeilen und die Nachrichten aus aller Welt. Denn das Vertrauen in Kryptowährung ist derzeit noch so labil, dass schon der geringste Anlass genommen wird, um den ohnehin volatilen Bitcoin-Kurs noch weiter zu strapazieren.

Es sind meist politische, wirtschaftliche und sogar religiöse Ereignisse, die den Bitcoin-Kurs in Wanken bringen. Darunter auch die Meldung, dass Facebook keine Werbung mehr für Kryptowährungen zulässt.

Auch Gerüchte, wie die Meldung, dass Südkorea den Handel mit Kryptowährungen gänzlich verbieten will, zeigte sich am Kurschart mit einem Minus.

Ein weiterer Grund für Kursschwankungen sind die steigenden Versuche von Staaten und Regulierungsbehörden, Einfluss auf den Bitcoin zu nehmen.

Sei es die Amerikanische Börsenaufsicht SEC, die Europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA oder die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin in Berlin.

Neben der verstärkten Medienpräsenz ist es auch die Suche nach Antworten auf aufsichtsrechtliche Fragen rund um Bitcoin Start-ups verantwortlich für die sensiblen Reaktionen des Bitcoin-Kurses auf Nachrichten und Gerüchte.

Positive Meldungen zeigen sich aber genauso beim Kursverlauf des Bitcoin, denn jede neue Partnerschaft wird medial wirksam in der Presse zelebriert.

Die Dynamik von Kryptowährungen kann den Wertverfall des Bitcoin schlagartig ins Gegenteil drehen und genauso dem Bitcoin-Kurs neuen Auftrieb bringen.

Grundsätzlich aber ist sowohl beim digitalen Gold als auch beim realen Gold nicht möglich eine zuverlässige Prognose für den Kursverlauf zu geben.

Sicher scheint aber, dass sich 2020 der Bitcoin-Kurs weiter nach oben bewegen wird. Das dürfte weitere Käufer anlocken, die Bitcoin kaufen wollen und die damit den Wert der Kryptowährung weiter stabilisieren.

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